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Würfelwelt (German Edition)

Würfelwelt (German Edition)

Titel: Würfelwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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das?“
    „Das bedeutet, dass wir die richtige Kombination dieser Hebel finden müssen. Sonst bleibt nur der Totalreset. Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich überhaupt Lust habe, diese Mod noch mal zu spielen. Mein Let’s Play kann ich eh vergessen. Diesen Mist glaubt mir doch keiner!“
    Er schnauft frustriert. Dann sieht er mich von der Seite an. „Sag mal, kannst du es nicht mal mit der Tür versuchen? Du hast ja schließlich auch die Bedrock-Wand zum Einsturz gebracht.“
    Ich versuche es. Ich drücke gegen die Tür, schlage auf sie ein, trete, laufe dagegen. Kein Effekt.
    „Marko?“
    Ich drehe mich erschrocken um. Es war ein Flüstern, ganz nah.
    „Was ist?“, fragt Gronkh. „Hast du wieder Stimmen gehört?“
    „Ja“, sage ich. „Ganz nah. So als sei noch jemand in diesem Raum, den wir nicht sehen können.“
    „Jemand, der hier ist und auch wieder nicht“, sagt Gronkh. „Diese Geschichte wird mir langsam zu bunt!“
    Ich betrachte noch einmal die Hebel.
    Jemand, der hier ist und auch wieder nicht.
    Ich denke an den Traum, der vielleicht keiner war.
    Bist du in diesem Raum?
    Ich klappe Hebel 1 nach unten.
     
     

14.
     
    Es ist hell. Ich nehme meine Umgebung nur verschwommen wahr. Ich liege auf dem Rücken in einem Bett. Etwas ist in meinem Hals, das dort nicht hingehört. Ich möchte es herausnehmen, doch ich kann meine Arme nicht bewegen. Ich kann nicht einmal meinen Kopf drehen. Es fühlt sich an, als sei ich in einem Körper gefangen, der nicht meiner ist.
    Jemand ist bei mir. Ich spüre es, doch ich kann sie nicht sehen. Ich kann meinen Kopf nicht drehen, nicht einmal meine Blickrichtung verändern.
    „Marko?“, flüstert sie.
    Amelie!, will ich rufen, doch meine Zunge, meine Lippen verweigern den Gehorsam. Nicht das leiseste Flüstern dringt aus meiner Kehle.
    Dunkelheit kriecht am Rand meines Sichtfelds empor wie bösartiger Schleim. Ich sinke herab in einen düsteren Schacht. Ich versuche, mich dagegen zu wehren, doch es gibt nichts, womit ich mich an der Wirklichkeit festhalten kann. Ich schreie mit meiner ganzen Seele, doch kein Laut ertönt.
    „Was ist denn los?“, fragt Gronkh. „Warum brüllst du so? Hast du Schmerzen?“
    Es dauert einen Moment, bis ich antworten kann. „Ich bin nicht hier.“
    „Was soll das heißen?“, fragt Gronkh. „Wo bist du denn dann?“
    Ich ignoriere seine Frage. Ich betrachte Hebel 2. War ich schon einmal hier?
    Mich befällt ein starkes Déjà-vu-Gefühl. Ich bin nicht zum ersten Mal hier. Auf den Schildern standen andere Fragen, aber der Raum war ansonsten identisch. Nur, dass ich nicht wirklich dort war. Es war ... als wenn ich dort gewesen wäre .
    Ich weiß nicht, was mir dieser Gedanke sagen will, aber ich bin sicher, dass es stimmt. Ich klappe Hebel 2 nach oben.
    „Kannst du mir mal erklären, was du da machst?“, sagt Gronkh. Er klingt nervös. „Was soll das bedeuten, du warst schon mal hier? Und wieso bist du es jetzt nicht? Ich verstehe das nicht!“
    „Du bist auch nicht hier“, sage ich und schalte Hebel 3 auf Nein.
    Als ich mich wieder umdrehe, ist Gronkh verschwunden.
    „Gronkh?“, rufe ich. „Ritter Gronkh!“ Ich renne den Gang zurück in die große Höhle, doch er ist nirgendwo zu sehen. Es ist, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Das habe ich nicht gewollt!
    Tiefe Niedergeschlagenheit erfasst mich. Ich liege anscheinend in einem Krankenhausbett, doch ich kann mich denen, die bei mir sind, nicht verständlich machen. Und jetzt habe ich auch in dieser seltsamen Würfelwelt niemanden mehr, der mir hilft. Ich möchte weinen.
    Nach einer Weile beruhige ich mich. Vielleicht gelange ich wieder zurück in die Wirklichkeit, wenn ich den Ausgang aus der Würfelwelt finde.
    Ich wende mich Frage 4 zu: Suchst du das Ende? Ja. Ich muss hier raus!
    Nächste Frage: Hast du Angst vor dem Enderman? Definitiv.
    Erinnerst du dich? Tue ich das? Meine Erinnerungen sind bestenfalls lückenhaft. Ich lasse den Hebel auf Nein.
    Liebst du sie? Tue ich das? Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß, dass sie sehr hübsch ist. Höchstwahrscheinlich würde sich eine wie sie sowieso niemals für mich interessieren. Ich habe ihren Stiefvater zur Rede gestellt. Aus Liebe? Wohl eher aus Mitleid.
    Hat mich das in diese Situation gebracht? Hat der Arzt irgendetwas mit mir gemacht? Ich kann mich nicht erinnern.
    Ich klappe den Hebel bei Frage 7 nach unten.
    Hat sie die Wahrheit gesagt? Endlich mal eine Frage, bei der ich sicher bin, dass ich die

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