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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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und Allah
    Im Arabischen gibt es nicht weniger als 40 Bezeichnungen für das wichtigste Tier in der Wüste: das Dromedar. Im Koran heißt es: »Allah hat kein großartigeres Tier erschaffen als das Kamel.« Oft wird sogar gesagt, der Mensch kenne nur 99, das Kamel aber alle 100 Namen Allahs. Ein weiteres Sprichwort lautet: »Allah schuf die Wüste. Und als er seinen Irrtum bemerkte, korrigierte er ihn durch die Erschaffung des Kamels.«
    Das Dromedar: ein Wüstenschiff für den Menschen
    Echte Wilddromedare gibt es heute nicht mehr. Ihre Vorfahren lebten einst in den heißen Wüsten und Halbwüsten Arabiens und Nordafrikas. Im Gegensatz zum anderen Großkamel, dem Trampeltier, hat das Dromedar nur einen Rückenhöcker. Das Wort Dromedar stammt vom Griechischen »dromedarius« und bedeutet »Läufer«.
    © shutterstock.com/Roca
    Die genügsamen Dromedare sind seit Jahrtausenden als Last- und Reittier geschätzt.
    Mensch und Dromedar
    Zwar kann das Dromedar (
Camelus dromedarius
) problemlos Extrembedingungen wie große Hitze, vorübergehende Kälte oder eine gewisse Zeit ohne adäquate Nahrung überstehen, dennoch benötigt es regelmäßig Wasser oder wenigstens feuchte Nahrung. Da in der Sahara die wenigen natürlichen Wasserstellen zu weit auseinanderliegen, sind die Dromedare ehemals ausschließlich Bewohner der Wüstenrandgebiete gewesen. Erst mit der Domestizierung durch den Menschen wurde es ihnen möglich, die gigantischen Wüstengebiete der Sahara zu durchqueren. Der Mensch legte Tiefbrunnen an, um seinem Haustier auf den langen Wegen das lebensnotwendige Wasser anbieten zu können. Auf diese Weise entstand eine gegenseitige Abhängigkeit: Ohne sein »Wüstenschiff« hätte der Mensch niemals die Sandmeere durchqueren können. Und ohne seinen Nutzen für den Menschen wäre das Dromedar heute wahrscheinlich nicht nur in seiner Wildform, sondern auch als Haustier – und damit als gesamte Art – von der Erde verschwunden.
    Genügsam und sparsam
    Hornschwielen schützen die Fußsohlen und die Fußgelenke des Dromedars vor der Hitze, die vom heißen Sand ausgeht. Die langen Beine und der hoch getragene Kopf sorgen dafür, dass alle empfindlichen Körperteile möglichst weit vom heißen Boden entfernt sind. Gegen Flugsand schützen die besonders langen Augenwimpern sowie verschließbare schlitzförmige Nasenlöcher. Im bindegewebigen Höcker wird nicht Wasser, sondern Fett als Energiereserve gespeichert. Wasser sparen Dromedare ein, indem sie ihren Urin und Kot durch Rückresorption von Wasser in der Niere extrem konzentrieren. Ihrer Atemluft wird durch weitläufige Nasengänge die kostbare Feuchtigkeit entzogen. Gleichzeitig ist der Organismus der Tiere so an Wasserknappheit angepasst, dass sie unbeschadet bis zu 40 % ihres Körpergewichts an Wasser verlieren können. Erst bei einer Körpertemperatur über 40 °C beginnen sie zu schwitzen.
    Selbst in der Hitze der Wüste halten es Dromedare bis zu zwei Wochen ohne Trinken aus. Bei kühleren Temperaturen und saftiger Nahrung kommen sie sogar wochenlang ohne Trinkwasser aus. Dann können sie allerdings in zehn Minuten gut 130 Liter Wasser zu sich nehmen. Ihre Nahrung besteht meist aus harten Gräsern, dornigen Pflanzen und verschiedenen Akazienarten.
    Dromedar
Camelus dromedarius
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Paarhufer
    Familie Kamele
    Verbreitung Nordafrika und Arabische Halbinsel, in Australien, Südwestafrika und Mexiko eingebürgert
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: etwa 3 m
    Standhöhe: 2,3–2,5 m
    Gewicht bis 1000 kg
    Nahrung Blätter, Kräuter, Gras
    Geschlechtsreife mit 3–4 Jahren
    Tragzeit 315–360 Tage
    Zahl der Jungen 1, selten 2
    Höchstalter 40 Jahre
    Wilde Hengste
    Die Paarungszeit liegt zwischen Januar und März. Während der Brunst können die Hengste nicht nur Konkurrenten, sondern auch dem Menschen gegenüber sehr aggressiv werden. Rivalen versuchen sie mit ihrem kräftigen langen Hals auf den Boden zu drücken oder umzuwerfen. Im Nacken sondern brünstige Hengste ein übel riechendes Sekret ab. Manchmal quillt den aufgebrachten Hengsten auch weißer Schaum aus dem Maul, der bei ruckartigen Bewegungen wie Flocken umherfliegt. Nach der Begattung und zwölf Monaten Tragzeit bringen die Weibchen ein Fohlen zur Welt, das seiner Mutter sogleich auf Schritt und Tritt folgen kann.
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