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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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nicht unterscheidbar sind.
    Mit über 700 Arten sind die Skinke eine der artenreichsten Echsengruppen weltweit. Auf Atollen ist der nur 10 cm lange Inselskink (
Cryptoblepharus boutonii
) oft das einzige Reptil. Viele Skinke leben mehr oder weniger auf und in lockerem Boden und zeigen Übergänge zur schlangenartigen Fortbewegung. Daher finden sich bei diesen Arten verkümmerte Gliedmaßen wie bei der Erzschleiche (
Chalcides chalcide
) oder gar keine Extremitäten wie beim Schlangenskink (
Ophiomorus punctatissimus
).
    Apothekerskink
Scincus scincus
    Klasse Kriechtiere
    Ordnung Schuppenkriechtiere
    Familie Skinke
    Verbreitung Sandwüsten Nordafrikas und auf der Arabischen Halbinsel
    Maße Länge: 25 cm
    Nahrung Wirbellose wie Käfer, Heuschrecken und Spinnen
    Zahl der Eier 2–10
    Höchstalter 6 Jahre
    Der Sahara-Dickschwanzskorpion: Jagd auf Insekten
    Der Sahara-Dickschwanzskorpion (
Androctonus australis
) bewohnt ausschließlich Wüsten- und Halbwüstengebiete sowie trockene Steppen. Besonders häufig ist er in den ariden Regionen Nordafrikas wie der Sahara und den angrenzenden Trockengebieten zu finden. Sein gesamtes Verbreitungsgebiet erstreckt sich jedoch über den Nahen Osten bis nach Afghanistan und sogar in den Norden Indiens. Zur Gattung
Androctonus
zählen acht Arten, von
Androctonus australis
sind bislang drei Unterarten beschrieben.
    Nachtaktiver Räuber
    Der 10–14 cm lange Sahara-Dickschwanzskorpion ist mit seiner hellgelben bis lehmbraunen Körperfärbung auf dem hellen Wüstenboden kaum auszumachen. Er gräbt sich mit seinen vorderen Beinpaaren meist Gänge in den Boden oder sucht sich einen Unterschlupf unter Geröll. Hier überdauert der Skorpion die Tageshitze sowie längere Trockenperioden. Um den Wasserverlust möglichst niedrig zu halten, reduziert er seine Atmung bis auf ein Minimum. Erst zur Nacht hin verlässt der Dickschwanzskorpion sein Versteck, um mit ausgestreckten Kiefertastern (Pedipalpen) auf die Jagd zu gehen. Feine Sinnesorgane auf den Pedipalpen registrieren jede Luftbewegung. Seine Beute sind alle Insekten der Umgebung, die er überwältigen kann. Die Beute ergreift der Skorpion mit den Scheren am Ende der Pedipalpen. Mit seinen Kieferklauen (Cheliceren) zerkleinert er die Beute und verdaut sie im Mundvorraum. Seinen Giftstachel am Schwanzende setzt der Skorpion nur zu seiner Verteidigung ein.
    Lebensrettendes Vorspiel
    Wie bei allen Skorpionen aus ariden Klimaregionen fällt auch beim Dickschwanzskorpion die Zeit der Paarung mit der Regenzeit zusammen. Das paarungsbereite Männchen begibt sich nachts auf die Suche nach einem Weibchen. Dabei folgt es gezielt dessen Duftspur aus Sexuallockstoffen. Über Sinneshärchen, vor allem an den feinen kammförmigen Tastorganen unter dem Körper (Pectine), nimmt das Männchen die Spur wahr. Trifft es auf ein Weibchen, beginnt ein ungewöhnliches Fortpflanzungsschauspiel. Mit erhobenem Giftstachel bewegt sich das Männchen ruckartig auf das Weibchen zu und trommelt dabei mit seinen Pedipalpen auf den Boden. Dieses Vorspiel ist notwendig, damit sich das Männchen für seine Artgenossin eindeutig von einer potenziellen Beute unterscheidet. Dennoch kann es passieren, dass das Männchen vom Weibchen angegriffen und gefressen wird – möglicherweise war das Weibchen nicht paarungsbereit oder ausgehungert.
    Die helle Färbung ist typisch für die Dickschwanzskorpione
.
    Im Tanz zur Paarung
    Nun leitet das Männchen die eigentliche Paarung ein. Plötzlich ergreift es die Scheren der Partnerin und beginnt mit ihr den »Tanz der Skorpione«. Die Scheren ineinander verhakt, bewegt sich das Pärchen vor und zurück, hin und her – eine Vorstellung, die viele Nachtstunden in Anspruch nehmen kann. Wenn das Männchen eine geeignete Stelle am Untergrund, etwa einen flachen Stein, gefunden hat, klebt es aus seiner Geschlechtsöffnung zunächst den Stiel des Samenpaketes mithilfe eines Sekrets am Untergrund an. Dann hebt es den Hinterleib an, wodurch es die gesamte Spermatophore herauszieht. Nun zieht das Männchen seine Partnerin über das fixierte Samenpaket. Das Weibchen ertastet mit seinen Kämmen die Lage der gestielten Spermatophore unter seinem Körper und übt mit seinem Gewicht Druck darauf aus. Nun werden über einen Hebelmechanismus innerhalb der harten Chitinstruktur die Samenzellen in die Geschlechtsöffnung des Weibchens freigegeben.
    Sahara-Dickschwanzskorpion
Androctonus australis
    Klasse Spinnentiere
    Ordnung Skorpione
    Familie

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