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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Wildesel (
Equus africanus
) winzige Enklaven in abgeschiedenen Trockengebieten. Bei einer Schulterhöhe von etwa 120 cm und einer Kopfrumpflänge von rund 2 m haben die Wildesel ein Gewicht von gut 250 kg. Ihr Körper ist somit leichter gebaut als der von Pferden, ihren nächsten Verwandten.
    Das Pferd des kleinen Mannes
    Der Afrikanische Wildesel gilt als der Stammvater aller Hauseselrassen. Man geht heute davon aus, dass die Domestikation des Wildesels durch den Menschen im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Sahara vor etwa 6000 Jahren stattfand. Die sich ausbreitende Dürre zwang die Menschen, ihren angestammten Lebensraum zu verlassen. Um ihr Hab und Gut mitnehmen zu können, fingen sie die damals noch sehr verbreiteten Wildesel ein, zähmten sie und nutzten die in der Haltung anspruchslosen Tiere fortan als Lastenträger. Folglich hat also nicht nur der Mensch, sondern auch der Hausesel seine Wiege in Afrika.
    In trockenwarmen Gebieten sind domestizierte Esel besonders stark verbreitet. Mit ihren geringen Futteransprüchen, ihrer Belastbarkeit, Zähigkeit und Geduld sowie ihrer hohen Lebenserwartung von etwa 40 Jahren waren und sind sie noch heute auch für arme Leute als Haustier erschwinglich. Daher werden sie oft auch als »Pferd des kleinen Mannes« bezeichnet. Zudem ist der Esel dem Pferd in gebirgigem Gelände wegen seiner Trittsicherheit deutlich überlegen.
    Die Genügsamen
    Wildesel sind ausgezeichnete Futterverwerter. Das müssen sie auch sein, denn sie bewohnen nordafrikanische Wüsten und Halbwüsten sowie Gras- und Dornbuschsavannen, die nur spärlich mit niedrig wachsenden Pflanzen durchsetzt sind. Da bleiben den Tieren häufig nur Gräser, wenige Kräuter und manchmal auch Blätter von Sträuchern als Nahrungsquelle. Der Stoffwechsel der Esel hat sich an diese sparsame Kost derart angepasst, dass sie auch in Dürreperioden kaum an Unterernährung leiden. Allerdings sind sie darauf angewiesen, möglichst jeden Tag zu trinken. Soweit möglich, bleiben sie in der Nähe der raren Quellen oder beschatteten Tümpel. In ausgetrockneten Flussbetten graben sie bis zu 1 m tiefe Löcher, um an Wasser zu kommen. Um Wasser zu sparen, schwitzen Esel wenig beim Laufen und passen ihr Bewegungstempo an die Hitzegrade an.
    Erfahrung zählt
    Die stärksten Eselhengste besetzen Territorien von gut 20 km 2 Größe und markieren deren Grenzen mit Dunghaufen. Vor allem, wenn eine rossige Stute zugegen ist, kann es an den Reviergrenzen zwischen den Hengsten zu Kämpfen kommen. Der Revierinhaber hat das alleinige Recht auf Paarung mit den hier lebenden Stuten. Da die Hengste zum großen Teil mit Hoheitsansprüchen beschäftigt sind, werden die kleinen Herden von etwa zehn Stuten und Fohlen meist von einer erfahrenen, älteren Stute angeführt. Die Wildesel sind meist in der kühleren Dämmerung oder nachts unterwegs. Die Zeit der Tageshitze verbringen sie möglichst an schattigen Plätzen wie Felsnischen. In steinigem Gelände sind sie mit ihren ungewöhnlich harten Hufen sehr trittsicher und bewegen sich auch an steilen Hängen mit großer Ausdauer.
    Wildesel
Equus africanus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Unpaarhufer
    Familie Pferde
    Verbreitung abgeschiedene Trockengebiete Nordafrikas
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: etwa 2 m
    Standhöhe: etwa 1,2 m
    Gewicht 250–275 kg
    Nahrung Gräser, Kräuter, Blätter, Rinde
    Geschlechtsreife mit etwa 2 Jahren
    Tragzeit etwa 12 Monate
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter 20 Jahre, in Menschenobhut über 40 Jahre
    Aussterbende Ahnenreihe
    Wildesel sind mit drei Arten vertreten: dem Halbesel oder Asiatischen Wildesel (
Equus hemionus
), dem Kiang oder Tibetischen Wildesel (
Equus kiang
) und dem kleinsten Mitglied der Pferdefamilie, dem Afrikanischen Wildesel (
Equus africanus
).
    Früher über das gesamte nördliche Afrika verbreitet, ist Letzterer heute von der Ausrottung bedroht – der Bestand wird auf wenige tausend Tiere geschätzt.
    Für den Erhalt der Tiere ist die Vermischung mit verwilderten Hauseseln in der Sahara ein Problem. Da echte Wildesel verwilderten Hauseseln äußerst ähnlich sehen, ist eine Bestimmung des Bestandes schwierig. Gesicherte Daten liegen nur für Populationen südöstlich der Sahara vor, aus der äthiopischen Danakilwüste und dem somalischen Wüsten- und Halbwüstengebiet.
    Apothekerskink: flinker Fisch im Sandmeer
    Wo der Wind in der Sahara Sand zusammenweht oder zu Dünen aufschichtet, ist der rd. 25 cm lange Apothekerskink (
Scincus scincus
) in seinem

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