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Wunder

Wunder

Titel: Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Palacio
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anderen in meinem Rücken brennen, und als ich zu meinem Tisch zurückging, schauten alle rasch nach unten. Als ich wieder saß, widerstand ich der Versuchung, am Zahlrad meines Schließfachschlosses herumzudrehen, was alle anderen taten, weil Miss Petosa uns ja klipp und klar gesagt hatte, dass wir das nicht tun sollten. Ich war sowieso schon ziemlich gut darin, Schlösser zu öffnen, weil ich auch bei meinem Fahrrad so eines benutzte. Henry versuchte, sein Schloss aufzukriegen, schaffte es aber nicht. Es frustrierte ihn, und er fluchte leise vor sich hin.
    Miss Petosa rief die nächsten Namen auf. Der letzte war Jack Will.
    Nachdem sie Jack seine Mappe überreicht hatte, sagte sie: »Okay, also, schreibt euch eure Zahlenkombination an einem sicheren Ort auf, damit ihr sie nicht vergesst, okay? Aber wenn ihr sie doch vergesst, was mindestens drei Komma zwei Mal pro Halbjahr passiert, hat Mrs. Garcia eine Liste mit sämtlichen Kombinationen. So, jetzt nehmt bitte eure Schlösser aus den Mappen und übt ein paar Minuten lang, sie zu öffnen, auch wenn ich sehe, dass einige von euch nicht abwarten konnten und es sowieso schon getan haben.« Sie schaute Henry an, während sie das sagte. »In der Zwischenzeit erzähle ich euch ein bisschen was über mich. Und dann könnt ihr mir ein bisschen was über euch erzählen und dann … ähm … lernen wir uns kennen. Klingt das gut? Gut.«
    Sie lächelte alle an, aber ich hatte das Gefühl, mich am meisten. Es war kein strahlendes Lächeln wie das von Mrs. Garcia, sondern ein normales Lächeln, als meine sie es ernst. Sie sah ganz anders aus, als ich mir Lehrerinnen vorgestellt hatte. Ich nehme an, ich hatte geglaubt, dass sie wie Miss Fowl bei Jimmy Neutron aussehen würde: eine alte Dame mit einem großen Dutt auf dem Kopf. Stattdessen sah sie genau so aus wie Mon Mothma aus Star Wars Episode IV : Sie hatte eine Jungen-Frisur und trug ein großes weißes Shirt, das ein bisschen an eine Tunika erinnerte.
    Sie drehte sich um und fing an, etwas an die Tafel zu schreiben.
    Henry schaffte es immer noch nicht, sein Schloss aufzukriegen, und jedes Mal wenn jemand anders sein Schloss aufbekam, wurde er wütender. Richtig stinkig wurde er, als ich meines beim ersten Versuch aufbekam. Das Lustige ist, wenn er nicht seinen Rucksack zwischen uns gestellt hätte, hätte ich ihm höchstwahrscheinlich meine Hilfe angeboten.

Der Reihe nach
     
    Miss Petosa erzählte uns ein wenig über sich. Es war langweiliges Zeug: wo sie ursprünglich herkam und dass sie schon immer unterrichten wollte und vor etwa sechs Jahren ihren Job an der Wall Street aufgegeben hatte, um ihren Traum zu verwirklichen und Kindern etwas beizubringen. Zum Schluss wollte sie wissen, ob es noch irgendwelche Fragen gäbe, und Julian hob die Hand.
    »Ja …« Sie musste auf ihrer Liste nach seinem Namen schauen. »Julian.«
    »Das ist total cool, wie Sie Ihren Traum verwirklicht haben«, sagte er.
    »Danke dir.«
    »Gerne!« Er lächelte stolz.
    »Okay, warum erzählst du uns nicht ein bisschen was über dich, Julian? Genau, ich möchte, dass ihr jetzt Folgendes macht: Überlegt euch zwei Dinge, die die anderen von euch wissen sollen. Das heißt, wartet mal einen Moment: Wie viele von euch kommen von der Beecher Grundschule?« Etwa die Hälfte der Kinder hob die Hand. »Okay, also ein paar von euch kennen sich schon. Aber ihr übrigen seid neu an dieser Schule, nehme ich an. Richtig? Okay, also jeder überlegt sich zwei Dinge, die er den anderen von sich erzählen möchte – und wenn ihr einige eurer Mitschüler schon kennt, dann versucht, euch Dinge zu überlegen, die sie noch nicht wissen. Okay? Okay. Also, fangen wir mit Julian an und gehen dann der Reihe nach rum.«
    Julian verzog das Gesicht und fing an, mit den Fingern auf seine Stirn zu klopfen, als würde er ganz angestrengt nachdenken.
    »Nimm dir Zeit«, sagte Miss Petosa.
    »Okay, also Nummer eins ist …«
    »Tut mir einen Gefallen und fangt mit euren Namen an, ja?«, unterbrach Miss Petosa. »Dann kann ich sie mir leichter merken.«
    »Oh, okay. Also, ich heiße Julian. Und das Erste, was ich allen gern über mich erzählen würde, ist …, dass ich gerade Battleground Mystic für meine Wii bekommen habe und dass es megakrass ist. Und die Nummer zwei ist, dass wir diesen Sommer eine Tischtennisplatte bekommen haben.«
    »Sehr schön, ich liebe Tischtennis«, sagte Miss Petosa. »Hat irgendjemand eine Frage an Julian?«
    »Ist Battleground Mystic ein

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