Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wunder

Wunder

Titel: Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Palacio
Vom Netzwerk:
Jack und ich losprusten vor Lachen.
    »Der hat echt das abgefahrenste Gesicht überhaupt gezogen!«, sagte Jack, als wir uns auf unsere Plätze setzten.
    »Aber echt«, sagte ich. »Und dann nur noch: Whoa! «
    »Der hat sich sicher in die Hose gepisst!«
    Wir mussten so sehr lachen, dass uns der Lehrer, Mr. Roche, zur Ruhe rufen musste.
    Später, nachdem wir das Kapitel über die Sumerer und ihre Sonnenuhren zu Ende gelesen hatten, flüsterte Jack: »Willst du diesen Typen eigentlich manchmal eine reinhauen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kann sein. Weiß nicht.«
    »Also, ich würd’s wollen. Ich finde, du solltest dir eine unsichtbare Spritzpistole besorgen oder so was und sie irgendwie an deinen Augen anbringen. Und immer wenn dich einer anglotzt, spritzt du ihm ins Gesicht.«
    »Mit grünem Schleim oder so was«, antwortete ich.
    »Nein, nein: Mit Schneckenschleim und Hundepisse.«
    »Ja!«, sagte ich. Gute Idee.
    »Leute«, sagte Mr. Roche von der anderen Seite des Raums aus. »Es sind noch nicht alle mit dem Lesen fertig!«
    Wir nickten und schauten wieder in unsere Bücher. Dann flüsterte Jack: »Wirst du immer so aussehen, August? Ich meine, kannst du irgendwann mal Schönheitsoperationen kriegen oder so was?«
    Ich grinste und zeigte auf mein Gesicht. » Hallo? Ich hatte Schönheitsoperationen, siehst du das nicht?«
    Jack schlug sich mit der Hand vor die Stirn und fing hysterisch an zu lachen.
    »Oh Mann, den Arzt solltest du unbedingt verklagen!«, gluckste er.
    Diesmal mussten wir beide so sehr lachen, dass wir nicht mehr aufhören konnten, nicht einmal, als Mr. Roche herüberkam und wir mit unseren Sitznachbarn die Plätze tauschen mussten.

Mr. Brownes Oktober-Maxime
     
    Mr. Brownes Maxime für Oktober lautete:
    EURE TATEN SOLLEN EURE DENKMÄLER SEIN
     
    Er erzählte uns, dies stehe auf dem Grabstein von irgendeinem Ägypter, der vor Tausenden von Jahren gestorben war. Da wir in Geschichte gerade mit dem Alten Ägypten angefangen hatten, hielt Mr. Browne diese Maxime für eine gute Wahl.
    Als Hausaufgabe sollten wir einen Absatz darüber schreiben, was die Maxime unserer Meinung nach bedeutete oder was uns zu ihr einfiel.
    Ich schrieb Folgendes:
     
Die Maxime bedeutet, dass man sich an uns erinnern sollte wegen der Dinge, die wir in unserem Leben getan haben. Die Dinge, die wir tun, sind das Allerwichtigste. Sie sind wichtiger als das, was wir sagen oder wie wir aussehen. Die Dinge, die wir tun, bleiben auch nach unserem Tod erhalten. Die Dinge, die wir tun, sind wie Denkmäler, die Menschen bauen, um Helden zu ehren, nachdem sie gestorben sind. Sie sind wie die Pyramiden, die die Ägypter gebaut haben, um die Pharaonen zu ehren. Nur dass sie anstatt aus Steinen aus den Erinnerungen bestehen, die andere Leute an einen haben. Deshalb sind unsere Taten wie Denkmäler. Sie sind aus Erinnerungen gebaut und nicht aus Steinen.

Äpfel
     
    Ich habe am zehnten Oktober Geburtstag: am 10.10. Es wäre toll, wenn ich morgens oder abends genau um 10:10 Uhr geboren worden wäre, aber das war nicht der Fall. Ich bin kurz nach Mitternacht zur Welt gekommen. Trotzdem finde ich meinen Geburtstag cool.
    Normalerweise gibt’s bei mir zu Hause eine kleine Feier, aber in diesem Jahr fragte ich Mom, ob ich eine große Party auf der Bowling-Bahn veranstalten könne. Mom war überrascht, aber glücklich. Sie fragte mich, wen ich aus meinem Jahrgang einladen wolle, und ich sagte, alle aus Homeroom und dann noch Summer und ein paar Kinder aus Englisch.
    »Das sind ganz schön viele Kinder, Auggie«, sagte Mom.
    »Ich muss jeden einladen, denn ich will nicht, dass irgendwer verletzt ist, wenn er herausfindet, dass andere Leute eingeladen sind und er nicht, okay?«
    »Okay«, stimmte Mom zu. »Du willst sogar diesen Was-ist-das-mit-deinem-Gesicht -Jungen einladen?«
    »Ja, du kannst auch Julian einladen«, erwiderte ich. »Mann, Mom, das könntest du doch so langsam mal vergessen.«
    »Ich weiß, du hast recht.«
    Zwei Wochen später fragte ich Mom, wer alles zu meiner Party kommen würde, und sie sagte: »Jack Will, Summer, Reid Kingsley. Die beiden, die Max heißen. Und ein paar andere Kinder haben gesagt, sie würden versuchen zu kommen.«
    »Wer zum Beispiel?«
    »Charlottes Mom sagt, Charlotte habe an dem Tag vorher noch ein Vortanzen, aber sie würde versuchen, zu deiner Party zu kommen, wenn es zeitlich möglich sei. Und Tristans Mom sagt, er käme vielleicht nach seinem Fußballspiel vorbei.«
    »Und das

Weitere Kostenlose Bücher