Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer
keinen.
Übung
Erinnern Sie sich an den ursprünglichen Handlungsverlauf. Auch wenn es schmerzt, holen Sie sich das unangenehme Ereignis ins Gedächtnis. Lassen Sie es noch einmal in allen Einzelheiten
so vor Ihrem geistigen Auge ablaufen, als würde es jetzt geschehen. Beobachten Sie sich in der Situation. Hören Sie, was damals
gesagt wurde. Lassen Sie sich ganz auf das Gefühl ein, das Sie hatten.
Schalten Sie in den Selbstverteidigungsmodus. Stellen Sie sich nun die gleiche Situation noch einmal vor. Aber diesmal holen Sie sich eine(n) mächtige(n) Verbündete(n)
an die Seite. Malen Sie sich aus, wie diese Person Sie beschützt und verteidigt. Dabei dürfen Sie auch Ihrem Bedürfnis nach
Vergeltung ungehemmt nachgeben. Genießen Sie ohne schlechtes Gewissen in Ihrer Fantasie, beinharte Rache an denjenigen zu
üben, die Sie gepeinigt haben.
Nehmen Sie eine positive Sichtweise ein. Gehen Sie die ursprüngliche Erinnerung erneut durch. Aber diesmal schauen Sie sich die Situation mit Liebe, großem Mitgefühl
und Weisheit an. Sie sehen hinter die Kulissen, erkennen plötzlich den Sinn. Spüren Sie, wie sich Ihr Gefühl zum Positiven
verändert.
Visualisieren Sie sich selbst bei Ihrer Siegesfeier. Jetzt folgt die emotionale Belohnung für Ihre geistige Veränderung. Sehen Sie sich in einer Stretchlimo durch Ihren Wohnort
fahren. Alle Welt feiert mit Ihnen und lässt Sie hochleben, weil Sie die kritische Situation geistig überwunden haben. Die
Anwohner werfen Konfetti aus dem Fenster, eine Musikkapelle spielt Freudenmärsche, Champagnerkorken knallen.
Nehmen Sie an der Preisverleihung teil. Sie haben großartige Arbeit geleistet beim Neuprogrammieren Ihres Erinnerungsfilms. Deshalb überreicht |49| man Ihnen jetzt etwas weitaus Bedeutenderes als einen Oscar: den Erinnerungsfilmpreis! Unter dem Jubel des begeisterten Publikums
halten Sie die Trophäe hoch.
Das Programm im Test
Wie gut Lingos Programm funktioniert, zeigt die Erfahrung von Rebecca. Vor drei Jahren erlebte Rebecca eine hässliche Scheidung.
Die Vorgeschichte dazu war klassisch: Ihr Mann hatte ein Verhältnis mit seiner jungen Assistentin und plante heimlich den
Absprung. Über Monate räumte er systematisch die Sparkonten leer. Weil er das gemeinsame Geld verwaltete, kriegte die ahnungslose
Rebecca nichts davon mit. Schließlich eröffnete er ihr, dass er mit seiner Geliebten zusammenziehen würde. Zum Abschied schleuderte
er ihr noch ins Gesicht, eigentlich hätte er sie nie geliebt, außerdem wäre sie als Frau eine komplette Versagerin. Rebecca
brauchte lange, um aus dem Tal der Tränen wieder aufzutauchen. Sie hat es geschafft, aber ihr Vertrauen in Männer ist seitdem
erschüttert. Obwohl sie sich inzwischen eine neue Partnerschaft wünscht, zuckt sie immer wieder zurück, sobald sich jemand
ernsthaft für sie interessiert. Das war für sie schließlich der Grund, mit professioneller Hilfe zu versuchen, sich von der
hinderlichen Altlast zu befreien. In einer Coaching-Sitzung ging Rebecca Schritt für Schritt das Programm durch. Als Erstes
sollte sie sich an das Ende ihrer Ehe erinnern, an die schlimmste Situation in dieser Zeit. Das fiel ihr nicht schwer. Sofort
war alles wieder präsent, als wäre es erst gestern passiert. Wie im Film sah sie ihren Mann mit gepackten Koffern in der Türe
stehen, hörte seine kalte Stimme und fühlte noch einmal ihre Verzweiflung. Während sie sich das vorstellte, sank sie in sich
zusammen und wurde sehr traurig.
Im zweiten Schritt sollte sie sich Verbündete suchen. Dazu bekam sie die Erlaubnis, sich ohne Rücksicht auf Moral und Anstand
zu rächen. Zunächst ging sie nur zaghaft darauf ein. Sie stellte sich eine |50| taffe Anwältin vor, die ihrem Mann so viel Unterhalt abknöpfte, dass es ihm richtig wehtat. Aber irgendwie war sie damit nicht
zufrieden. Plötzlich brach es aus ihr heraus: »Ich hetze ihm einen Schlägertrupp auf den Hals!« Wollüstig malte sie sich aus,
wie eine grausame Bande von Hell’s Angels in die neue Wohnung ihres Mannes eindrang, ihn mit Schlagringen krankenhausreif
schlug und das Gesicht seiner Freundin dauerhaft entstellte. Bevor sie gingen, zerlegten sie noch das teure Designermobiliar.
Mit einem letzten mitleidlosen Blick auf seine Opfer sagte der Anführer: »Übrigens, schöne Grüße von Rebecca!« Danach war
Rebecca zwar entsetzt darüber, was offenbar an Hass in ihr geschlummert hatte, aber sie fühlte sich
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