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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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geschrien, aber sie fürchtete, wenn sie sich jetzt nicht mäßigte, könnte sie ihm den Vorwand liefern, den er brauchte, um zu verschwinden. »Ich versuche nur, Ihnen zu sagen, wie leid es mir tut, daß Ihre Arbeit Ihnen nicht gefällt... aber es tut mir nicht leid genug, um Sie freizugeben. «
    Er drehte sich langsam um. »Zum Teufel mit der Arbeit«, sagte er nahezu im Gesprächston. »Das ist nicht das Problem, und das wissen Sie selbst. Sie sind das Problem, Sie und diese unerwartete kleine Zugabe, die Sie mir ohne jede Vorwarnung geschenkt haben. «
    An diesem Punkt versuchte Jocelyn sich abzuwenden, da sie ahnte, was auf sie zukam. Colt packte ihr Kinn fest genug, um sie zu zwingen, ihn wieder anzusehen.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Herzogin. Ich fühle mich geehrt. « Der Sarkasmus, der plötzlich aus seiner Stimme triefte, sagte ihr das Gegenteil. »Aber warum lösen Sie das Rätsel nicht? Warum ausgerechnet ich? «
    Sie wußte genau, wonach er sie fragte, aber sie bestritt es. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. «
    Diese Antwort brachte ihr wieder ein heftiges Rütteln ein, und er schrie sie an: »Warum ich? « »Ich... ich habe dich begehrt. So einfach ist das. «
    »Falsch. Eine Jungfrau mag vielleicht jeden Mann begehren, der sie beschnuppert, aber sie wird deshalb noch lange nichts unternehmen, solange man ihr nicht einen Ring an den Finger steckt oder ihr Urteil durch Liebe getrübt wird. Da keiner von diesen beiden Gründen auf dich zutrifft, will ich jetzt den wahren Grund hören. «
    Seine Gewißheit, daß keiner dieser Gründe auf sie zutraf, beunruhigte sie. Woher konnte er das wissen? Und wie kam er darauf, daß der Reiz, den er auf sie ausübte, nicht ihr einziges Motiv war?
    »Ich wüßte zwar nicht, was das ändern sollte, aber ich war ja nicht irgendeine Jungfrau, sondern eine verwitwete Jungfrau. Daher hatte ich es nicht nötig, auf Liebe oder einen Ring zu warten, wie du es formuliert hast, wenn es mich auf einen Mann gelüstet. Wer soll mir schon vorschreiben, daß ich nicht tun darf, was ich will oder was ich begehren darf? «
    Er starrte sie lange an und ließ sich das durch den Kopf gehen, ehe er schließlich kopfschüttelnd antwortete: »Das war allerdings die Philosophie einer Witwe, aber du warst nicht nur nicht irgendeine Jungfrau, sondern auch nicht irgendeine Witwe. Die Gründe für deine besonderen Umstände interessieren mich nicht. Du warst immer noch Jungfrau, und Jungfrauen geben ihre Jungfernschaft nicht ohne einen verdammt guten Grund auf. Du hast mir deinen Grund noch nicht genannt. «
    »Ich habe deine Frage doch beantwortet! « rief sie aus. »Ich weiß nicht, was du noch erwartest... «
    »Die Wahrheit. «
    »Warum glaubst du mir denn nicht? «
    »Weil ich es in deinen Augen sehe, Frau. «
    Sie erbleichte. »Was? «
    »Daß du etwas vor mir verbirgst. Und jetzt steht es dir im
    Gesicht geschrieben. Ich habe mir noch in derselben Nacht zusammen gereimt, daß du ein anderes Motiv dafür haben mußt, mich in deinem Bett zu wollen. «
    » Aber ich habe dich wirklich begehrt«, beharrte sie. »Du mußtest es sein, verstehst du das denn nicht? «
    »Nein, das verstehe ich nicht. Aber ich werde es verstehen, und wenn ich es aus dir herausschütteln muß. «
    Jocelyn zuckte zusammen, und die Wut bewahrte sie vor dem Aufruhr, den sein Verdacht in ihr auslöste. »Das hast du schon zur Genüge getan, danke. Würdest du mich jetzt bitte loslassen? «
    »Nein, wohl kaum«, sagte er und zog sie statt dessen näher an sich.
    Seine Einschüchterungsversuche hatten zu nichts geführt. Und er erkannte ihre Sturheit, wenn er sie sah. Er hätte sie würgen können, und sie hätte ihm doch nichts gesagt. Aber er mußte es wissen - so oder so.
    »Was zum Teufel tust du da? « fragte sie, als sie seine Lippen auf ihrem Hals spürte.
    »Erst all das Gerede vom Begehren, und jetzt fragst du noch? «
    »Aber... «
    »Aber was, Herzogin? « Seine Lippen glitten zu ihrem Ohr, und seine Arme schlossen sich enger um sie, bis kein Raum mehr zwischen ihren Körpern frei war. »Es muß ein übermächtiges Verlangen gewesen sein, das dich dazu gebracht hat, deine Jungfräulichkeit herzugeben, bloß um es zu stillen. Etwas, was so stark ist, vergeht doch nicht einfach... oder? «
    »Nein... es vergeht nicht«, hörte sie sich selbst zu ihrem eigenen Erstaunen, aber ebensosehr zu seiner Verblüffung sagen.
    Aber es war offensichtlich wahr, denn sie hatte es in dem Moment schon gespürt, in dem

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