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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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tun hatte? Es war einfach unvorstellbar, daß Longnose ihn sich geschnappt hatte. Wann? Und wie? Und doch hatte sie nicht den geringsten Zweifel daran, wessen Männer das waren, aber auch nicht daran, daß Miles sie direkt in ihre Hände führte.
    »Mit Ihrer unerwarteten Enthüllung haben Sie mir wirklich nichts anderes übrig gelassen, Herzogin«, bemerkte Miles mit gesenkter Stimme, ehe die beiden Männer sie erreicht hatten. »Ich hätte lieber alles gehabt, aber jetzt müssen die fünftausend, die mir versprochen sind, genügen. «
    »Erwarten Sie von mir, daß es mir leid tut, wenn Sie sich mit so wenig begnügen müssen? Lieber Gott, was sind Sie doch für ein mieses Schwein! «
    Er lief knallrot an. »Was die auch mit Ihnen Vorhaben, mir kann es nur recht sein! «
    Es war ihr ein gewaltiges Ärgernis, daß er noch nicht einmal wußte, wofür er sein Geld bekam, aber sie glaubte nicht, daß es etwas geändert hätte, wenn er es gewußt hätte. Sie wußte es, aber zum Glück war sie im Moment zu wütend über seine Habgier und ihre eigene Dummheit, um sich Sorgen zu machen. Außerdem war sie so gut wie sicher, daß man sie nicht augenblicklich töten würde, denn sie bezweifelte, daß einer der beiden Männer ihr eigentlicher Gegenspieler war. Wenn sie sie erst hatten, lag der logische Schluß nah, daß Longnose ihr Ende persönlich miterleben wollte. Schließlich hatte er zu lange auf dieses Ziel hingearbeitet, um sich jetzt noch damit zu begnügen, daß man ihm lediglich von ihrem Ende berichtete.
    »Sie wollen mich also ausliefern? Und wie gedenken Sie meinen Wachen mein Verschwinden zu erklären? Haben Sie mich lediglich aus den Augen verloren, oder ist mir irgend etwas Gräßliches zugestoßen? «
    »Ein Sturz in den Fluß sollte genügen«, erwiderte er verdrossen.
    »Ach, wie praktisch. Aber Ihnen wäre zu wünschen, daß Sie Ihre Rolle besser spielen, als es Ihnen in all diesen Wochen gelungen ist. Wenn auch nur einer von meinen Leuten an Ihrer Geschichte zweifelt, können Sie sicher sein, daß Sie und Ihre Schwester nicht mit Ihren unrechtmäßig erworbenen Geldern davonkommen. « Plötzlich trat ein selbstgefälliges Lächeln auf sein Gesicht.
    »Sie haben sich täuschen lassen und Maura für meine Schwester gehalten. In Wirklichkeit ist sie meine Geliebte. «
    Diese Information brachte sie aus dem Gleichgewicht, aber nur einen Moment lang. »Sehr geschickt, Mr. Dryden, aber das war auch schon das einzige, was Sie überzeugend gespielt haben. «
    »Blödsinn! « fauchte er. »Sie haben mir alles geglaubt! «
    »Genau wie Sie? « Jetzt war sie an der Reihe zu lächeln. »Es ist mir verhaßt, Sie zu enttäuschen, Sie ruchloser Mitgiftjäger, aber ich habe Sie heute belogen. Sie glauben doch nicht im Ernst, ich hätte jemanden geheiratet, dessen Motive so durchsichtig sind wie Ihre? «
    Als sie zu ihrer Zufriedenheit feststellte, daß er bleich wurde und genau verstanden haben mußte, wovon sie sprach, wandte sie ihre Aufmerksamkeit den beiden Männern zu, die jedes Wort gehört hatten, was sie gesagt hatte und ebenfalls verstanden hatten, was das hieß. Ihr war das recht. Dryden hatte es nicht verdient, in dem Glauben fortzureiten, er hätte sich an seinen heimtückischen Ränken bereichert. Jetzt wußte er, daß die Schuld an seinem Scheitern, sie für sich zu gewinnen, nur bei ihm allein lag.
    »Hast du das gehört, Angel? « fragte der jüngere der beiden Männer seinen Partner. »Er hat uns die ganze Zeit warten lassen, damit er um sie freien kann. Wenn du mich fragst, hat er das Geld nicht verdient. «
    »Und wer hat dich gefragt? « erwiderte der dunklere von beiden, der gefährlicher aussah. »Ich hatte ohnehin nicht vor, soviel Geld an ihn zu vergeuden. «
    Ehe die anderen erkannt hatten, was das heißen sollte, zog der Mann seelenruhig seinen 45er Colt von der Hüfte und schoß Miles Dryden mitten zwischen die Augen, ehe er die Waffe genauso ruhig wieder wegsteckte.
    Jocelyn bot sich jetzt, da keine Waffen mehr auf sie gerichtet waren, eine Gelegenheit zur Flucht, doch sie war so schockiert von dieser plötzlichen Wendung, die die Ereignisse genommen hatten, daß sie ihre Chance nicht nutzte. | Ein Blick auf Miles hatte ausgereicht, um ihr zu sagen, daß er tot war.
    Sie sah nicht zu, als er langsam von seinem Pferd glitt und auf den Boden fiel, sondern sie behielt seinen Mörder im Auge, der bei allem, was er gerade getan hatte, nicht die geringste Gefühlsregung zeigte. Sie bemerkte auch

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