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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Dewane, er scheint da anderer Meinung zu sein, denn aus dem Grund ist er an Ihren harmlosen Mitgiftjäger herangetreten, als er ihn wiedererkannt hat, ohne es vorher auch nur mit dem Boß abzusprechen. Und es scheint, als hätte er ins Schwarze getroffen, denn Ihr harmloser Mitgiftjäger hat uns in die Hände gearbeitet, oder etwa nicht? «
    »War das, ehe wir ihm angeboten haben, sich uns anzuschließen, oder erst hinterher? «
    »Hinterher. Wir haben Sie in Silver City eingeholt, an dem Morgen nach Ihrer Ankunft. Dewane und sein Bruder haben sich Ihr Hotel genauer angesehen, weil sie wissen wollten, ob man im Hotel an Sie rankommen kann, als er Ihre Freundin gesehen hat, die im Foyer saß und sich mit Dryden unterhielt. Den Rest können Sie sich selbst zusammenreimen. «
    Ja, das konnte sie wirklich, obwohl nichts von alledem eine Rolle spielte, aber wenigstens konnte sie ihre Neugier befriedigen. Wenn man aus seinen Fehlern lernen wollte, brauchte man die Gelegenheit dazu, und diese Männer waren entschlossen, dafür zu sorgen, daß sich ihr für nichts mehr eine Gelegenheit bot. Das hieß, waren sie denn wirklich entschlossen? War ihre Loyalität unerschütterlich, oder konnte man sie sich kaufen?
    Sie entschied sich, nicht erst zu warten, bis sie das herausgefunden hatte. »Ich kann Ihnen mehr zahlen als der Engländer. «
    »Ich weiß. «
    »Ich spreche von einem Vermögen. « Es kam keine Antwort. »Interessiert Sie das nicht? «
    »Nein. «
    »Wie können Sie das sagen? « fragte sie ungläubig. »Sie haben gerade erst einen Mann für Geld umgebracht. «
    »Sie reden zu viel. «
    »Aber das haben Sie getan, und daher muß Ihnen Geld etwas bedeuten. «
    »Nicht viel. «
    »Warum haben Sie ihn dann getötet? «
    »Sie reden zu viel«, wiederholte er.
    »Und Sie nicht genug! « gab sie zurück.
    »Sehen Sie, es war doch ganz einfach. Der Mann hatte den Tod verdient. Er hat Sie an uns übergeben, oder nicht? «
    »Er wußte nicht, was Sie mit mir Vorhaben. «
    »Machen Sie sich nichts vor«, sagte er angewidert. »Man
    hat ihm gesagt, Sie könnten ihm hinterher nicht mehr im
    Weg stehen und mit dem Finger auf ihn deuten. Er hat lediglicht versucht, vorher auf seine Weise zum Erfolg zu kommen
    und seine Art und Weise hat er übrigens zu seinem Beruf erhoben. «
    »Was soll das heißen? «
    »Nach Dewanes Angaben hat er beim Kartenspiel betrogen, bis er westlich von Missouri aus so ziemlich jeder Stadt verjagt worden ist, ehe er eine neue Laufbahn eingeschlagen und alte Witwen wegen ihres Geldes geheiratet hat, und wenn das Geld ausgegangen war, hat er zugesehen, daß er sie wieder los wurde. «
    »Sie meinen, er hat sich scheiden lassen? «
    »Nein. «
    »Oh. «
    »Halten Sie jetzt vielleicht den Mund? «
    Sie hatte schon so oft die Zähne zusammengebissen, daß ihr Kiefer schmerzte. »Wenn es Ihnen keinen Spaß macht, sich mit mir zu unterhalten, Sir, dann könnten Sie mich wieder auf meinem eigenen Pferd reiten lassen. «
    »Einen Versuch war es wert«, war alles, was er dazu sagte.
    Schließlich verstummte sie wirklich. Sie wünschte, sie hätten Sir George laufen lassen, wie sie es mit Miles' Pferd getan hatten. Es war ihr verhaßt, sich auszumalen, was aus ihm werden würde, wenn ihr Glück sie diesmal tatsächlich im Stich ließe. Fast hätte sie Angel gebeten, ob er Sir George behalten könne, aber sie entschied, er würde für diesen prachtvollen Hengst auch keinen besseren Besitzer abgeben als Longnose.
    Saunders, der ständig ein wenig vorausgeritten war und es anscheinend eilig hatte, ans Ziel zu kommen, erreichte den Kamm eines Hügels und stieß einen Schrei aus. Jocelyns Blut erstarrte sofort in ihren Adern, da sie den Verdacht hatte, genau zu wissen, was sie auf der anderen Seite des Hügels erwartete. Sie hatte sich nicht getäuscht. Der Hang fiel auf der anderen Seite steiler ab, steil genug, um die sechs Männer zu verbergen, die gerade dabei gewesen waren, ihr Lager aufzuschlagen - bis jetzt.
    Auf Saunders Ruf hin hatten sie alles stehen und liegen gelassen, und als Angel die Kuppe erreicht hatte, blickten alle bereits in ihre Richtung, und sämtliche Augen waren auf seine Beute geheftet.
    Ohne es zu merken, lehnte sich Jocelyn an Angels Brust zurück. Fluchtgedanken waren im Moment nicht allzu tröstlich; und durchführbar schien eine Flucht auch nicht zu sein. Sie konnte sich jetzt nur noch fragen, welche Todesart sich Longnose für sie ausgedacht haben mochte. Würde er sie einfach

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