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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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heiraten? « fragte er mit scharfer Stimme.
    »Was? Ach so, das. « Sie brachte einen tiefen Seufzer zustande, ehe sie zu der knallharten Lüge ansetzte, die sie ihm auftischen wollte. »Ich habe ganz einfach keine andere Wahl. Mein Mann hat sich auf seine ganz eigene Weise abgesichert, daß ich sein Gedenken immer in Ehren halten werde. Verstehen Sie, ich verliere alles, was ich habe, wenn ich mich wiederverheirate. Und das kann ich doch nicht so leicht riskieren, oder? «
    »Alles? « fragte er erstickt.
    »ja, alles. «
    »Aber Sie sind doch noch so jung! Was ist, wenn Sie Kinder haben wollen? Was ist, wenn Sie sich verlieben? «
    »Der letzte Wille meines Mannes untersagt mir weder Kinder, noch Liebhaber. Sollte ich eines von beidem wollen, werde ich es mir ganz einfach nehmen. Ach, du meine Güte, habe ich Sie schockiert? « Man konnte es ihm deutlich im Gesicht ablesen. Sie mußte sich gewaltig zusammenreißen, um nicht laut zu lachen.
    »Sie müssen diesen Mann hassen«, sagte Miles erbittert. Er haßte ihn jedenfalls ganz bestimmt.
    »Wie kommen Sie bloß auf den Gedanken? Er hat lediglich versucht, mich zu beschützen und sicherzugehen, daß niemand je über mich oder über das Geld bestimmen kann, das er mir hinterlassen hat. Ich kann darin nichts Unrechtes sehen. «
    »Ach, wirklich nicht«, murmelte er.
    »Was wollten Sie damit sagen? «
    »Nichts weiter. « Unter größten Mühen zauberte er sein gewinnendes Lächeln wieder auf sein Gesicht. »Wie Sie schon sagten, ist es noch zu früh, um von einer Heirat zu sprechen. Sagen Sie, was ich mich schon so lange frage, ist, warum Sie trotz all Ihrer Wachen niemand auf Ihrem täglichen Ausritt begleitet? «
    Jocelyn lachte über diesen abrupten Themenwechsel, doch sie ließ ihn in dem Glauben, sie sei über seine Frage belustigt. »Wie sollte denn jemand mit mir schritthalten? Der Zweck dieser Ritte ist es, Sir George Bewegung zu verschaffen. Mein eigener Spaß daran ist zweitrangig. Und außerdem reite ich nie über einen Punkt hinaus, an dem man einen Schuß nicht mehr hören könnte. « Sie wies auf die Büchse, die sie an ihrem Sattel hängen hatte. »Und schließlich sind Sie auch noch da, um mich zu beschützen. Würde ich allein ausreiten, so bliebe ich ganz einfach in der Sichtweite meines Gefolges. Was halten Sie davon, wenn wir jetzt umkehren? «
    »Gewiß, wenn Sie müde sind«, sagte er zuvorkommend. Er hatte seine Wut jetzt wieder gezügelt. »Aber hier gibt es eine schöne Wiese, von der ich dachte, Sie würden sie sich gern ansehen. Wir sind daran vorbeigekommen, ach, nicht lange vor der Mittagspause, und daher kann es von hier aus nicht mehr weit sein. «
    Er schien eifrig darauf aus zu sein, sie ihr zu zeigen, und nachdem sie seine Pläne so gründlich im Keim erstickt hatte, war es das mindeste, was sie tun konnte, ihm diesen Wunsch nicht abzuschlagen. Um die Wahrheit zu sagen, sie hatte reichliche Gewissensbisse wegen all der Lügen, die sie ihm vorgesetzt hatte, um die Geschmacklosigkeit zu vermeiden, Anklagen gegen ihn zu erheben und ihm niedere Motive zu unterstellen.
    »Ich möchte sie mir unter allen Umständen ansehen«, stimmte sie ihm mit einem echten Lächeln zu. »Es klingt einfach wunderbar. «
Kapitel 31
    »Das ist die reinste Zeitvergeudung, wenn du mich fragst. «
    »Wer hat dich denn gefragt? «
    Pete Saunders warf einen Seitenblick auf den neuen Mann. Ein merkwürdiger Kerl war das. Er führte den Namen Angel, nichts weiter als Angel. Angeblich war das sein Nachname, und wahrscheinlich stimmte das sogar. Wer hätte sich schon so einen Namen ausgesucht, wenn er die Wahl hatte? Aber er sah nicht aus wie ein Engel, nicht die Spur. Oh, ja, sein Äußeres war recht gepflegt. Er rasierte sich jeden Morgen, schnitt sich das Haar selbst, und noch dazu ordentlich; wenn keine Wäscherei in der Nähe war, in die er sie bringen konnte, wusch er seine Kleidung selbst. Er legte wirklich größten Wert auf seine äußere Erscheinung, dieser Angel, genauso | wie der Boß.
    Aber diese Dinge schienen einem bei ihm nicht aufzufallen, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Als erstes sah man die Narbe, die auf dem Kiefer von seinem Kinn bis zu seinem Ohr reichte, als hätte jemand versucht, ihm die Kehle durchzuschneiden, sei aber um ein paar Zentimeter zu hoch gerutscht. Dann sah man seine Augen, schwarz wie die Sünde, kalt, gnadenlos und nahezu raubtierhaft. Man konnte ihm nicht allzulange in die Augen sehen, ohne sich zu fragen, ob einem

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