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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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allnächtlich aufgeschlagen wurden.
    Täglich ritten zwei von ihnen zu dem vereinbarten Treffpunkt voraus. Täglich kehrten sie mit leeren Händen zurück. Der einzige Grund, aus dem der Engländer den Plan nicht nach zwei Wochen aufgegeben hatte, war der, daß er die Vor Stellung auskostete, die Frau würde ihm überbracht und er könne sich persönlich darum kümmern, daß sie aus dem Weg geschafft würde. Solange er diese andere Möglichkeit hatte, war es bei weitem nicht so verlockend, das Halbblut zu erledigen, damit er einen seiner eigenen Männer als Ersatz  einschleusen könnte. Es stand nämlich zu bezweifeln, daß der Mann, den er einschleuste, sie unter den Augen ihrer Wachen entführen könnte, und er würde versuchen müssen, sie in ihrem eigenen Lager zu töten.
    Nachdem er zehn Minuten lang die Augen zusammengekniffen hatte, stand für Pete endlich fest, daß er an einem der Reiter, die auf sie zukamen, nicht einen langen Mantel flattern sah, sondern die grünen Röcke einer Frau. »Sie war es wirklich, nicht wahr? «
    Er fragte weniger, um sich die Vermutung von Angel bestätigen zu lassen, sondern drückte vor allem sein eigenes Erstaunen laut aus. Er hatte wirklich geglaubt, daß sie ihre Zeit vergeudeten.
    Angel antwortete ihm trotzdem. »Unter diesem komischen Hut schaut rotes Haar heraus. «
    Pete kniff die Augen noch fester zusammen. »Mann, mußt du Augen haben. Ich sehe nicht mal einen Hut und noch viel weniger das Haar darunter. « Aber es sollte nicht lange dauern, bis er es selbst erkennen konnte.
    Jocelyn begann sich über diese kleine Spritztour zu wundern, die sie weiter und immer weiter von ihren Leuten fortführte. Sie und Miles waren schon ein paar Meilen geritten, und von einer Wiese war immer noch nichts zu sehen, aber auch nicht von einem Tal oder irgendeinem lohnenswerten Aussichtspunkt. Die Gegend war nicht sehenswert, und zu spät ging ihr auf, daß Miles andere Motive dafür haben könnte, sie fortzulocken - vielleicht wollte er sie gegen ein Lösegeld festhalten. Schließlich hatte sie seine Pläne durchkreuzt, auf legale Weise an ihren Reichtum zu kommen. Konnte er sich jetzt etwa überlegen, wie er auf illegale Weise an ihr Geld käme? Und sie hatte es ihm auch noch leicht gemacht, wegen ihres dämlichen Schuldbewußtseins.
    Sowie der erste Zweifel in ihr aufkam, regten sich auch andere Möglichkeiten. Was war, wenn er ihr nicht geglaubt hatte, daß sie ihren gesamten Reichtum einbüßte, wenn sie heiratete? Könnte es sein, daß er sie entführen wollte, um sie dazu zu bringen, in eine Eheschließung einzuwilligen? Sie
    schauderte und war nicht bereit, sich genauer auszumalen, wie er das bewerkstelligen wollte. Nötigung gab es in vielen Spielarten, und keine von ihnen war angenehm.
    Bei diesem Gedanken riß sie an den Zügeln und brachte Sir George tänzelnd zum Stehen. Miles hielt müheloser neben ihr an, da sein Pferd weniger temperamentvoll war.
    »Stimmt etwas nicht? «
    Auf seine unschuldige Nachfrage und seinen besorgten Gesichtsausdruck hin kam sie sich dumm vor, aber doch nicht dumm genug, um weiterzureiten. »Ich habe Kopfschmerzen, die immer schlimmer werden. Ich fürchte, ich werde mir Ihr landschaftliches Wunder entgehen lassen müssen. «
    »Aber jetzt ist es nicht mehr weit«, wandte er ein.
    Soviel zu seinem besorgten Ausdruck, dachte sie angewidert, und sie war verärgert genug, um ihn stirnrunzelnd anzusehen. »Ach, wirklich? Ich sehe nichts weiter vor uns liegen als... « Zwei Männer, die keine zehn Meter vor ihnen hinter einem Busch herauskamen, ließen sie ihren Satz anders beenden. »Freunde von Ihnen? «
    Schon während sie es sagte, griff sie nach ihrer Flinte. Miles legte seine Hand auf ihre und preßte ihre Finger schmerzhaft gegen das Holz des Griffs. Sie sah finster zu ihm auf und mußte feststellen, daß er seinen Revolver gezogen und auf ihre Brust gerichtet hatte.
    »Keine Dummheiten, Herzogin«, warnte er sie, als er die Flinte vom Sattel riß und sie wegwarf.
    »Sie meinen, keine noch größeren als die, die ich jetzt schon begangen habe? « fauchte sie ihn wütend an.
    Die beiden Männer kamen auf sie zu. Wenn Miles diesen verdammten Revolver nicht aus dieser Nähe auf sie gerichtet hätte, hätte sie Sir George die Sporen gegeben. Aber sie wußte, wann sie keine Chance hatte. Wenn sie sich überlegte, daß sie diese Möglichkeit keinen Moment lang bedacht hatte! Aber wie hätte sie auch darauf kommen können, daß Miles etwas damit zu

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