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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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genug durchdacht hatte. Sie war zu ungeduldig, um ruhig abzuwarten.
    »Oder? «
    Er sah sie lange und nachdenklich an und zuckte dann die Achseln. »Sie können sich von den anderen abseilen. «
    Einen Moment lang glaubte sie, das sei ein Witz. Es konnte nicht sein Ernst sein. Aber sie spürte, daß seine Lässigkeit aufgesetzt war, daß er angespannt, ja sogar erwartungsvoll, war.
    »Ohne jeden Schutz? «
    »Mit mir. Ich kann Sie sicher nach Wyoming bringen, aber das würde bedeuten, nur Sie und ich und die Pferde und anstrengende Ritte. Ihre Leute müßten Ihnen in einem Tempo folgen, das ihnen gemäß ist. «
    »Nur Sie und ich... «, setzte sie an, doch ihr Kopf schwirrte
    immer noch, als ihr die Möglichkeiten aufgingen, die sie hatte. »Aber Sie haben mich gewarnt, ich sollte mich von Ihnen fernhalten«, erinnerte sie ihn wieder. »Weshalb sollten Sie mir jetzt anbieten... «
    » Verstehen Sie mich nicht falsch, Herzogin«, fiel er ihr mit gesenkter Stimme ins Wort, die sie nahezu hypnotisch in ihren Bann zog. »Ich garantiere Ihnen, daß Sie heil und ganz in Wyoming ankommen. Ansonsten verspreche ich Ihnen gar nichts. Haben Sie verstanden, was ich sage? «
    Sie nickte knapp, spürte jetzt schon die Farbe in ihre Wangen aufsteigen und lief fast zur Tür. »Ich... ich werde es mir überlegen müssen... « Sie blieb mit der Hand auf dem Türgriff und dem Rücken zu ihm stehen. »Wann würden Sie gern aufbrechen? «
    »Heute abend... wenn bestimmt niemand damit rechnet. «
    Wieder nickte sie, aber sie wollte sich nicht umdrehen und ihn ansehen. »Ich werde Ihnen meinen Entschluß in Kürze mitteilen lassen. «
Kapitel36
    Es stand vollkommen außer Frage. Es verstieß derart gegen jeden Anstand, daß man es noch nicht einmal in Erwägung ziehen konnte. Außerdem kam noch diese angedeutete Warnung hinzu, Colt würde seine Finger nicht von ihr lassen, wenn sie mit ihm ritte.
    Das war der einzige Punkt, den Jocelyn nicht erwähnte, als sie der Gräfin mitteilte, sie werde mit ihm aufbrechen, und dann die beiden nächsten Stunden damit verbrachte, mit ihr darüber zu diskutieren. Schließlich lag es an ihr, die Entscheidung zu treffen. Und schließlich räumte Vanessa sogar ein, dieser Plan könne gewisse Vorteile mit sich bringen. Falls Joce-
    lyn unbemerkt entkommen könnte, würde Longnose nicht aus dieser Gegend abziehen, weil er glaubte, sie sei noch da.
    Im Laufe der Woche könnten sie sich in zwei Gruppen auf spalten, von denen die eine Hälfte die Bahn nähme, um sie in
    Cheyenne zu treffen, während die andere Hälfte auf dem Santa Fe Trail bliebe, wie sie es beabsichtigt hatten. Und wenn Jocelyn weder bei der einen, noch bei der anderen Hälfte wäre, würde Longnose nicht wissen, wen er verfolgen sollte, und wahrscheinlich würde er mutmaßen, daß sie sie irgendwo versteckt hätten. Es könnte sogar sein, daß er seine eigenen Leute in zwei Gruppen aufteilte, und das würde den Vertretern des Gesetzes die Arbeit erleichtern, denn Jocelyn hatte vor, sie heranzuziehen, damit sie Longnose bereits erwarteten, wenn er endlich in Wyoming auftauchte.
    Jocelyn wußte nicht, wie Colt ihren Entschluß, mit ihm loszureiten, aufgenommen hatte, denn sie hatte einen Dienstboten hingeschickt, um ihm die Mitteilung zu machen. Es bestand durchaus die Möglichkeit, daß er sein Angebot nicht ernst gemeint hätte und in Wut geraten würde, weil sie ihn wieder einmal beim Wort genommen und ihn gezwungen hatte, Farbe zu bekennen. Schließlich verstand sie wirklich nicht, warum er das für sie tun wollte, wenn sie doch wußte, wie unerwünscht ihm ihre Gesellschaft war. Aber wenn er es ernst gemeint hatte, dann konnte sie nur daraus schließen, daß ihm die Aufgabe, die sie ihm aufgezwungen hatte - und die inzwischen nicht mehr nur lästig, sondern auch noch extrem gefährlich geworden war - so sehr zum Hals heraushing, daß er bereit war, alles zu tun, um die Sache hinter sich zu bringen. Wenn sie ohne die Behinderung durch die Fahrzeuge weiterreisten, würden sie Wyoming in der Hälfte der Zeit erreichen, wenn nicht noch schneller.
    Als er sie gegen Mitternacht abholte, war sie fertig. Sie trug Reitkleidung von der robusteren Sorte, hatte einen bodenlangen, fellgefütterten Umhang über einem Arm, ihr Gewehr in einer Hand und ein kleines Köfferchen in der anderen. Colt nahm ihr lediglich die hohe Reitkappe mit der schmalen Krempe ab und setzte ihr statt dessen einen Hut auf, den er mitgebracht hatte, den breitkrempigen Hut

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