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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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»Bitte, Colt. Wann wird sich mir je wieder eine solche Gelegenheit bieten? Jetzt bin ich schon so lange in diesem Land und soll es mir entgehen lassen, mir eines seiner kulturellen Phänomene anzusehen? Wenn meine Leute sich uns erst wieder anschließen, kann ich mir solche... Kühnheiten nicht mehr erlauben. «
    »Bist du bereit, eine Hose zu tragen und meine Jacke anzuziehen? «
    Einen Moment lang hörte sie nur, daß er nicht nein gesagt hatte. »Deine Hose? Das soll wohl ein Witz sein. «
    »Niemand hat davon gesprochen, daß sie dir passen muß, Herzogin. «
    Plötzlich grinste sie breit. »Du glaubst, du kannst mich dazu bringen, daß ich es mir anders überlege, stimmt's? «
    »Ist es mir gelungen? «
    »Nein. «
    »Dann können wir nur hoffen, daß der Zug schon bereitsteht und gerade abfahren will, wenn wir den Bahnhof erreichen. «
    So kam es aber nicht. Sie hatten noch etwa zwei Stunden Zeit, ehe der Zug nach Norden fahrplanmäßig eintreffen sollte. Darüber freute sich Jocelyn, aber sie war tief enttäuscht, als man ihr sagte, es seien keine Schlafwagen mit Salon zu haben bis sie einen kleinen Privatwaggon bemerkte der auf dem Bahnhof stand. Sie brachte in Erfahrung, daß er! | einem der wohlhabenderen Bürger dieser Stadt gehörte, der ihn jedoch erst neu erworben hätte, und daher sei er nicht zu verkaufen oder zu vermieten. Das hielt sie natürlich von gar nichts ab, und nachdem sie eine halbe Stunde gebraucht hatte, um den Mann ausfindig zu machen und Nachrichten mit ihm auszutauschen, ehe sie ihm ein kleines Säckchen Gold überbringen ließ, stand ihr der Wagen zu ihrem alleinigen Gebrauch für die gesamte Strecke bis nach Cheyenne zur Verfügung.
    Colt, der sich herausgehalten und zugesehen hatte, welche Wirkung ihr Geld und ihr Auftreten auf die Leute hatte sie brauchte ihren Adelstitel gar nicht erst zu erwähnen -konnte nur noch den Kopf schütteln. Er verstaute ihre Habe in dem Waggon und erwartete sie dann in ihrem privaten Salon, während sie sich in dem kleinen Schlafabteil umzog. Der Salonwagen erinnerte ihn an ihre Kutsche mit den samtbezogenen Wänden und den Plüschsesseln, doch er war bei weitem protziger eingerichtet: Vorhänge mit Seidentroddeln, schmale vergoldete Spiegel zwischen den einzelnen Fenstern, dicke Teppiche auf dem Boden, die Decke mit naturfarbenem Eichenholz getäfelt und mit Ranken und Blumen verziert. Es gab einen Ofen, ein Bad mit Toilette, Waschbecken und Badewanne, eine gutbestückte Bar, und in einer Ecke stand sogar ein Klavier.
    Colt sah sich um und fragte sich, was zum Teufel er hier zu suchen hatte. Der Herzogin mochte es so passen, aber dieses Gepränge des Reichtums war nichts für ihn. In seiner kleinen Hütte in den Hügeln über Jessies Ranch stand noch nicht einmal ein Bett. Jessie hatte darauf bestanden, diesen einen Raum mit ein paar Möbelstücken vollzustellen, aber ein Bett hatte er verweigert, weil er es vorzog, auf dem Boden zu schlafen. Und er hatte tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, die Herzogin zu halten? Er mußte verrückt gewesen sich das auch nur zu überlegen.
    Es wurde langsam nötig, daß er sie sich um seines lieben Seelenfriedens willen vom Hals schaffte, und aus eben diesem Grund waren sie hier. Es machte ihm zuviel Spaß, mit ihr zusammen zu sein, für sie zu sorgen und zu wissen, daß sie von ihm abhing. Aber es hatte von Anfang an die Gefahr bestanden, daß ihm diese kurze Zeit mit ihr nicht genügen würde, daß er sie schließlich doch auf Dauer behalten wollte. Er hatte gehofft, es würde anders kommen, aber das Glück hatte er nicht gehabt. Er hatte einfach nicht geglaubt, daß sie ihm so wichtig werden würde.
    Als er darüber nachdachte, brachen all seine alte Bitterkeit und Wut wieder über ihn herein. Ganz gleich, was er wollte, er konnte sie nicht haben. Sie war weiß, er nicht. Weiße Frauen heirateten kein Halbblut, es sei denn, sie wollten von ihresgleichen verfemt und geächtet werden. Sie hatte das wohl kaum vergessen, wenn er es auch eine Zeitlang nicht hatte wahrhaben wollen. Sie amüsierte sich mit ihm, aber wenn der Zeitpunkt erst gekommen war, würde sie fortgehen, ohne sich auch nur noch einmal nach ihm umzusehen. Hatte sie ihn etwa nicht benutzt, um sich ihrer Jungfräulichkeit zu entledigen, damit sie jemanden heiraten konnte, der ihr gemäß war? Jemanden, der ihr gemäß war!
    »Ich bin soweit. «
    Himmel, sogar in dieser lächerlichen Aufmachung war sie in seinen Augen noch schön. »Nein, das bist

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