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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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das hätte er gemerkt. Und sie war keine Heuchlerin. Sie hatte ehrlich geglaubt, sie würde ihn kein zweites Mal begehren, doch er hatte ihr bewiesen, daß sie sich getäuscht hatte. Ihre Blicke glitten träge über seinen Körper, als er neben dem kleinen Feuer, das sie entfacht hatte, eine Grube aushob. Sie hatte schon davon gehört, daß Leute Dinge in der Erde buken, und sie nahm an, genau das habe er mit dem Geflügel vor. Nicht etwa, daß sie sich in dem Moment allzu sehr für das Abendessen interessiert hätte, denn ihre Augen beobachteten jede Regung seiner Beinmuskulatur, während er \ vor ihr kauerte. Ihr fiel wieder ein, daß sie ihn immer noch nicht gänzlich unbekleidet gesehen hatte, und sie erkannte, | daß es bald soweit sein würde, vielleicht schon heute nacht, Gott im Himmel, schon allein der Gedanke daran löste ein Flattern in ihr aus. Sie mußte sich entschieden ungefährliche ren Gedanken zu wenden.
    »Du willst mich anscheinend nicht fragen, ob ich kochen« kann, oder doch? «
    Er schüttelte den Kopf, ohne sie anzusehen. »Wenn du ja sagst, wäre ich gezwungen, es dich probieren zu lassen, ob du lügst oder nicht. Ich möchte lieber etwas im Bauch haben. «
    Jocelyn lachte, denn ihr war durchaus klar, daß das kein Scherz war. »Ich auch, und daher bin ich dankbar, daß wenigstens einer von uns kochen kann. Ich durfte nie auch nur die Küche kommen - du weißt schon, das Reich der Dienstboten. Nicht etwa, daß ich mich danach verzehrt hätte kochen zu lernen, als ich aufgewachsen bin. Mir waren die Ställe wesentlich lieber, und niemand ist auf den Gedanke n gekommen, mir dort den Zutritt zu verweigern. Aber sogar meine Mutter wußte, wie man Pasteten zubereitet, habe ich mir sagen lassen. Ich nehme an, ich hätte wenigstens lernen sollen, eine einzige Spezialität zuzubereiten. Jede Frau sollte etwas haben, was sie besonders gut kann, meinst du nicht auch? «
    »So schlecht machst du deine Sache gar nicht, Herzogin...in gewissen Dingen. «
    Röte stieg in ihre Wangen auf. »Ich meinte, in der Küche. « »Ich meinte, wie du mit Pferden umgehen kannst. «
    Sie grinste unwillkürlich. »Du bist ein ganz schön fieser Kerl, Colt Thunder. «
    Er sah, daß sie grinste, und dann grinste er auch. »Mit Waffen bist du auch nicht schlecht. «
    »Wenn hier von Talenten im allgemeinen die Rede ist, muß ich gestehen, daß ich gar nicht schlecht dastehe. Ich bin auch ganz gut im Segeln, im Bogenschießen, im Tennis und im Fahrradfahren. «
     »Im was? «
    »Im Fahrradfahren. Du weißt schon, diese Erfindung mit zwei Rädern und... « 
    »Ich weiß, was das ist. Ein verdammtes zweibeiniges Pferd. Ich habe viele von den Dingern auf den Straßen von Chicago gesehen, wie sie die echten Pferde scheu gemacht haben und gegen die Gebäude gerast sind. Und darin bist du gut?«
    »Ich schaffe es, mich auf so ein Ding zu setzen und wieder abzusteigen, ohne zwischendurch auch nur einmal zu stürzen. Aber ich will die zahllosen Schrammen und blauen Flecken gar nicht zählen, die ich mir zugezogen habe, während gelernt habe, damit umzugehen. Aber in der Stadt können diese Dinger gefährlich sein, da stimme ich dir zu. Auf dem Land dagegen macht es großen Spaß, darauf zu fahren. Du solltest es einmal versuchen. «
    »Nein, danke. Ich bleibe bei den echten Pferden. «
    Sie versuchte, sich Colt auf einem Fahrrad vorzustellen, und fast hätte sie laut gelacht. Nein, sie glaubte nicht, daß ihm etwas gefallen würde, was sich nur so mühsam zähmen ließ.
    Die gemeinsame Mahlzeit war vergnüglich, das Essen delikat. Die Vögel mochten zwar schrecklich ausgesehen haben, da sie nicht gerupft worden waren, doch das Fleisch war zart und würzig. Sie neckte Colt damit, er könne eine gute Ehefrau abgeben, aber sie hatte nicht den Eindruck, daß er das komisch fand.
    Ihr eigener Humor versiegte jedoch bald. Nachdem sie die Kochutensilien im Bach abgewaschen hatte - sie fand, sie solle wenigstens etwas tun, um sich nützlich zu machen, wenn er sie schon beim Kochen nicht in seiner Nähe haben wollte - überkam sie plötzlich eine große Scheu, die sich noch mehr verstärkte, als Colt seine Decken ganz lässig von dem Platz entfernte, an dem sie sie ausgebreitet hatte, um sie neben ihre zu legen.
    Sie saß vollständig angekleidet mitten zwischen ihren Decken und wußte nicht, was sie tun sollte, was von ihr erwartet wurde. Ihr fiel wieder ein, daß sie dieses Problem schon einmal gehabt hatte, aber damals hatte er ihr

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