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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sechs davon.
    Die Unterkünfte waren ganz zu ihrer Zufriedenheit, wenn man bedachte, was sie erwartet hatten. Es hatte geheißen, die meisten Städte im Westen seien klein, ihre Hotels noch kleiner. Da das hier die erste Stadt im Westen war, die sie kennenlernten, war ihre große Ausdehnung eine willkommene Überraschung gewesen, ebenso die Zahl der Hotels, unter denen sie wählen konnten. Das Grand Hotel konnte es nicht mit den luxuriösen Hotels an der Ostküste aufnehmen, aber man bemühte sich entschieden, nicht hinter diesem
    Standard zurückzubleiben. Und hier war es ihnen möglich gewesen, den gesamten zweiten Stock zu mieten, was aus Sicherheitsgründen ideal war.
    »Das genügt, Babette«, stellte Jocelyn ungeduldig fest. »Wieviel Licht hat Alonzos Bericht auf die Dinge geworfen? «
    Die junge Französin grinste frech, da ihre Hinhaltetaktik durchschaut worden war. »Es sieht gar nicht so übel aus. Wenigstens sagt Alonzo, das sei alles nur eine Frage von Vorurteilen. Ein Halbblut wird als dasselbe wie ein Indianer angesehen, und die Indianer, denen begegnet man mit Verachtung und Abscheu. «
    »Verachtung? «
    »Um seine Angst nicht zu zeigen, verstehen Sie? Die Indianer, die fürchtet man hier immer noch sehr. Sie plündern und morden immer noch und... «
    »Welche Indianer? «
    »Die Apachen. Wir haben doch in Mexiko schon von ihnen gehört, oder nicht? «
    »Ja, aber ich kann mich nicht erinnern, gehört zu haben, daß sie derart feindselig sind. «
    »Das kommt nur von Geronimo. Alonzo sagt, er sei ein Abtrünniger, der nur eine kleine Zahl an Anhängern habe, die in Mexiko untergeschlüpft seien; aber sie machen auch auf dieser Seite der Grenze Überfälle. «
    »Gut, aber Colt Thunder ist kein Apachenhalbblut, er ist Cheyenne«, hob Jocelyn hervor. »Was hat Alonzo über die Cheyenne-Indianer in Erfahrung bringen können? «
    »Die sind in dieser Gegend nicht bekannt. «
    »Warum sollte Mr. Thunder dann glauben, ich sollte ihm nicht über den Weg trauen? «
    »Ich glaube, dir ist das Wesentliche entgangen, meine Liebe«, warf Vanessa ein. »Die Vorurteile richten sich nicht gegen einen bestimmten Stamm. Es scheint, als würden in diesen westlichen Territorien alle Mischlinge gleich angesehen, ungeachtet, zu welchem Indianerstamm sie gehören. «
    »Aber das ist ja gräßlich«, beharrte Jocelyn. »Ganz zu schweigen davon, daß es unfair ist. Außerdem hatte Colt Thunder nichts, aber auch gar nichts an sich, was verachtens-wert gewesen wäre. Ich habe ihn als äußerst höflich empfunden - jedenfalls vorwiegend als höflich. Und er war außergewöhnlich hilfsbereit. Herr im Himmel, in weniger als einer Stunde hat er mir zweimal das Leben gerettet. « Außerdem war er ungeduldig, aufbrausend, störrisch und widersetzte sich hartnäckig, irgend etwas mit ihr zu tun haben zu wollen, aber das war es nicht wert, aufgezählt zu werden.
    »Jocelyn, meine Liebe, wir sind diesem Kerl alle dankbar dafür, daß er zur rechten Zeit gekommen ist und uns geholfen hat. Das sind wir wirklich. Aber wie er dieser Angelegenheit gegenübersteht, hätte er nicht deutlicher ausdrücken können, als er es heute nachmittag getan hat. Er ist noch nicht einmal bereit, mit dir zu reden. «
    »Das habe ich inzwischen auch verstanden. Heute morgen hat er sich wieder genauso benommen, als ließe ich mir einen groben Fehler zuschulden kommen, indem ich auch nur in derselben Stadt bin wie er. Es ist alles so albern. «
    »Der Meinung ist er aber wohl nicht. «
    »Ich weiß, und er hat offensichtlich geglaubt, daß er mir etwas Gutes täte, indem er mir hier in der Stadt aus dem Weg geht, was sicher äußerst löblich ist, aber wohl kaum notwendig. Ich denke gar nicht daran, mich von den Vorurteilen anderer beeinflussen zu lassen. Und auf die öffentliche Meinung gebe ich keinen roten Heller. Wenn ich etwas mit dem Mann zu tun haben will, dann werde ich mit ihm zu tun haben. Ich werde mir von niemandem einreden lassen, das ginge nicht. «
    Vanessa zog eine dunkelblonde Augenbraue hoch, als Jocelyn das Kinn stur in die Luft reckte. Der Herzog hatte ihr, bei ihrem Einstellungsgespräch, einmal gesagt, seine Herzogin sei liebreizend, umgänglich und gefügig. Vanessa wußte es inzwischen besser.
    »Was für eine Form von Umgang hast du dabei eigentlich im Sinne? « fragte Vanessa voller Widerstreben, denn sie fürchtete, es bereits zu wissen.
    Jocelyn zuckte die Achseln, doch in ihren strahlend grünen Augen spielte ein Funkeln. »Ach,

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