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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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das weiß ich selbst nicht. Vielleicht das, worüber wir uns heute am frühen Morgen unterhalten haben. «
    »Ich habe gefürchtet, daß du genau das sagen wirst. «
Kapitel9
    »Ich gehe schon hin«, rief Billy und sprang von dem Bett, auf dem er ausgestreckt gelegen hatte, während Colt sich die vereinzelten Barthaare abrasierte. Er hatte es zu eilig, um sie auszuzupfen, wie er es gewöhnlich tat.
    Doch ehe Billys Hand sich auch nur auf den Türgriff gelegt hatte, hörte er das unverwechselbare Geräusch, mit dem Colt den Abzug seines Revolvers spannte, und er wußte, daß er schon wieder etwas falsch gemacht hatte. In einer Stadt, in der mit Ärger zu rechnen war, machte man nicht einfach die Tür auf - jedenfalls nicht, ohne sich vorher zu vergewissern, wer angeklopft hatte. Man mußte auf alle Möglichkeiten vorbereitet sein. Billy Clanton hatte die Stadt bisher noch nicht verlassen. Es war zwar unwahrscheinlich, daß er Billy in seiner Pension aufsuchen würde, aber ausgeschlossen war es nicht.
    Er glaubte, Colt würde ihn wieder zusammenstauchen, wie er es gestern nacht getan hatte, als Billy vergessen hatte, die Tür ihres gemeinsamen Zimmers abzuschließen. Aber offensichtlich war er heute morgen besser aufgelegt. »Mach schon«, war alles, was er sagte, als Billy zögernd vor der Tür stehenblieb. »Aber komm nicht in die Schußlinie. «
    Billy schluckte, als er diesen Rat hörte, ehe er die Tür aufschloß, sie weit aufriß und abwartete. Als er allein unterwegs gewesen war, hatte er sich über solche Dinge keine Gedanken gemacht, und er hatte nicht hinter jeder Ecke Gefahr gewittert. Jessie hatte ihn diese Lektion gelehrt, doch auf dieser Reise in den Westen hatte er sie aus Bequemlichkeit vergessen. Es war ein Wunder, daß er überhaupt so lange überlebt hatte.
    Aber diesmal war Vorsicht anscheinend unnötig. Zwei Männer standen draußen im Gang, und keiner von beiden war der junge Clanton. Sie blieben regungslos stehen, denn sie sahen Colt, der hinter Billy stand und seinen Revolver auf die Männer gerichtet hatte und nichts weiter trug als seine Hose und die kniehohen Mokassins. Als Colt sich augenblicklich abwandte, um den Revolver wieder in den Halfter zu stecken, das über dem Waschbecken hing, staunte Billy, bis auch er diese roten Jacken erkannte. Die Männer hatten immer noch kein Wort gesagt, obwohl sie nicht mehr in den Lauf eines 45er Colts blickten, aber das war verständlich. Die Waffe mochte sie entgeistert haben, aber ein Blick auf Colts Rücken, als er sich abgewandt hatte, um die Waffe wegzustecken, hatte ihnen die Sprache verschlagen.
    Es war allerdings besser, wenn Colt das nicht merkte. Wenn ihn irgend etwas in rasende Wut versetzen konnte, dann war das, daß jemand voller Grauen seine Narben ansah. Jessie hatte gesagt, es hätte viel mit seinem Stolz zu tun, und er wollte nicht, daß jemand wußte, welche Qualen er über sich hatte ergehen lassen müssen, um jetzt so auszusehen. Woran es auch liegen mochte - Billy wußte, wie gehässig er zu seinem Selbstschutz werden konnte, wenn er auch nur eine Spur von Mitleid, das ihm galt, an anderen wahrnahm. Er wollte lieber gehaßt als bemitleidet werden.
    Billy kam hinter der Tür heraus und zwang die beiden Männer, ihn und nicht Colt anzusehen. Er erinnerte sich wieder an seine Manieren und fragte freundlich: »Womit können wir Ihnen dienen, Gentlemen? «
    Der größere von beiden war etwa so groß wie Billy, schien aber eher in Colts Alter zu sein, und sein kastanienbraunes Haar war kurz geschnitten, die Augen hatten etwa dieselbe Farbe wie sein Haar. Das, was er gesehen hatte, brachte ihn immer noch durcheinander, als er die Frage beantwortete: »Sagen Sie, Sie sind doch nicht etwa Colt Thunder, oder? «
    Die Frage wurde so hoffnungsvoll gestellt, daß Billy unwillkürlich grinste. »Ich fürchte nein. «
    Die beiden Männer mit den roten Jacken sahen einander an, und ihr Unbehagen hing spürbar in der Luft, doch dann sagte der größere von beiden: »Das dachte ich mir schon, aber - ach, schon gut. « Er trat einen Schritt zur Seite, um Colt noch einmal anzusehen, ehe er sich stramm aufrichtete und nachdrücklicher sagte: »Wir haben eine Nachricht für Ihren Begleiter, falls es sich bei ihm um Mr. Thunder handelt. «
    Billy grinste noch breiter. Er konnte es nicht lassen, die Anrede zu wiederholen, von der er wußte, daß Colt sie haßte. »Mr. Thunder, die Herren wollen zu Ihnen. «
    »Das habe ich gehört, aber ich bin nicht an

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