Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey

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ihrer Nachricht interessiert. «
    Billy drehte sich abrupt um und war gar nicht mehr belustigt, als er sah, wie Colt sich das Hemd überzog. Es mochte zwar sein, daß Colt kein Interesse an ihnen hatte, aber Billy war verdammt neugierig, denn er wußte nur zu gut, von wem diese Nachricht kam.
    »Komm schon, Colt, sie wollen dir doch nur etwas ausrichten. Du vergibst dir nichts, wenn du es dir anhörst. «
    Colt trat mit unergründlichem Gesicht vor, doch Billy erkannte die subtilen Anzeichen seiner Ungeduld. Colt hatte sich nicht die Mühe gemacht, sein Hemd zuzuknöpfen, sondern es nur in die Hose gesteckt. Hemd und Hose waren schwarz, und vielleicht war das der Grund dafür, daß die beiden Engländer besorgt einen Schritt zurückwichen, als Colt in die Tür trat, aber wahrscheinlich hatte es noch mehr mit seiner einschüchternden Körpergröße und Statur zu tun.
    »Sagen Sie, was Sie zu sagen haben«, forderte er sie barsch auf.
    Der größere von beiden räusperte sich. Anscheinend war er der Sprecher. »Dero Gnaden, die Herzoginwitwe von Eaton, bittet um die Ehre, Sie... «
    »Die was? « fiel ihm Colt in dem Moment ins Wort, in dem Billy ächzte: »Himmel, eine englische Herzogin! «
    Colt warf Billy einen unwilligen Blick zu. »Was zum Teufel ist eine Herzogin? «
    »Willst du damit etwa sagen, daß du nicht... nein, natürlich nicht... woher solltest du es auch wissen...? «
    »Spuck es aus, Junge, ehe du daran erstickst. «
    Billy errötete, aber er war zu aufgeregt, um den Mund zu halten. »Eine Herzogin ist ein Mitglied des englischen Adels, die Frau eines Herzogs. Im englischen Adel gibt es verschiedene Ränge, die eine Art Stufenleiter der Bedeutung darstellen - Barone, Grafen und dergleichen. Du kannst sie mit euren unbedeutenden Stammeshäuptlingen und den obersten Kriegern vergleichen. Aber ein Herzog oder eine Herzogin haben gleich nach der königlichen Familie den höchsten Rang, den man erreichen kann. «
    Colt runzelte die Stirn und sah die beiden Boten an. »Stimmt das, was er sagt? «
    »Ja, ziemlich genau«, erwiderte der Sprecher, der beschloß, die Größe des Landbesitzes und das Ausmaß des Einflusses seien nicht erwähnenswert, denn ihm lag an nichts anderem, als so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. »Aber wie ich bereits sagte, Mr. Thunder, ersucht Sie dero Gnaden um die Ehre, Sie um die Mittagszeit ins Mai... Maisy... «
    »Maison Doree«, flüsterte ihm sein unauffälliger Begleiter zu.
    »Richtig, ins Restaurant Maison Doree einladen zu dürfen. «
    Als der Mann seine Nachricht endlich übermittelt hatte, lächelte er. Colt sah Billy an, der wieder breit grinste. »Sie will dich zum Mittagessen treffen«, erklärte er.
    »Nein«, sagte Colt schlicht und einfach und wandte sich ab.
    »Warten Sie, Mr. Thunder! Für den Fall, daß Sie diese erste Einladung ablehnen, habe ich Anweisung, eine zweite Einladung auszusprechen. Dero Gnaden würde sich freuen, Sie in ihrer Suite im Grand Hotel empfangen zu dürfen, natürlich zu einem Zeitpunkt, der Ihnen genehm ist. «
    »Nein. «
    »Nein? «
    »Ich treffe die Frau nirgends und zu keinem Zeitpunkt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt? «
    Beide Männer schienen schockiert zu sein, jedoch nicht über seine Ablehnung, wie er feststellte, als der Sprecher sagte: »Es gibt vorgeschriebene Formen der Anrede für eine
    Herzogin, Sir. Sie können von ihr als dero Gnaden oder dero Ladyschaft oder sogar als Lady Fleming sprechen, aber man spricht niemals über sie als >die Frau<. Das gehört sich einfach nicht, Sir. «
    »Ich glaube, ich traue meinen eigenen Ohren nicht«, murmelte Colt und wandte sich wieder ab. »Sieh zu, daß du sie los wirst, Billy. «
    Billy wußte nicht, von wem er mehr enttäuscht war, von Colt und seinem Desinteresse an einer echten Herzogin - einer prachtvollen echten Herzogin - oder von ihrem Boten, der derart snobistisch war. »Sie sind nicht allzu geschickt vorgegangen, Mister... «
    »Sir Dudley Leland, Sir«, informierte ihn der Mann gewichtig. »Zweiter Sohn des Earl von... «
    »Himmel, Mann, Sie begreifen nicht, worum es geht. Sie sind hier in Amerika, und wenn Sie sich freundlichst erinnern, haben wir vor etwa hundert Jahren einen Krieg gegen Ihre Vorfahren geführt, um die Klassenunterschiede abzuschaffen. Es mag sein, daß Ihre Titel irgendwelche ambitionierten Matronen an der Ostküste beeindrucken, aber einem Cheyenne-Krieger bedeuten sie nicht das Geringste. «
    »Ja, Sie haben recht. Entschuldigen