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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sie war auch noch nicht bereit, ihn aufzugeben.
    Er sah ihr in die Augen, und vielleicht versuchte er dahinterzukommen, ob sie lediglich stur oder ganz einfach verrückt war. Dann spannte sich sein Körper an, als die Realität ihn einholte und er in einem leisen, unheilverkündenden Tonfall sagte: »Sag ihm, er soll die Finger von mir lassen. Wenn ich dafür sorge, wird er dir eine Zeitlang kaum von Nutzen sein. «
    Sie blinzelte und sah Robbie direkt hinter ihm stehen. Seine breite Hand lag auf Colts Schulter. Colt hatte ihn nicht angesehen. Sein Blick war immer noch auf sie gerichtet, aber sie bezweifelte, daß Robbies Statur irgend etwas an dem geändert hätte, was er gesagt hatte. Keineswegs, Er war bereit, gewalttätig zu werden, er legte es geradezu darauf an. Und das wußte sie, auch wenn es der stämmige Schotte nicht ahnte.
    »Es ist schon gut, Robbie. Mr. Thunder wollte lediglich... etwas klarstellen. Sie brauchen sich deshalb keine Sorgen zu machen. «
    Der kräftige Schotte zögerte unschlüssig. Wieviel er in dem schwachen Lichtschein zahlreicher Lagerfeuer, die hinter ihnen brannten, auch von diesem strafenden Kuß mitangesehen haben mochte - es reichte aus, um ihn an ihrer Beteuerung zweifeln zu lassen. Wie hatte sie nur vergessen können, daß ihre Männer in der Nähe waren? Natürlich brauchte sie sich vor ihnen nicht zu rechtfertigen, aber trotzdem...
    Und dann erkannte sie, daß Colts Finger sich immer noch in ihr Haar gruben und sie festhielten, und wahrscheinlich war das der Grund für Robbies Sorge. Als Robbie sich eingemischt hatte, war ihr das völlig entgangen, und Colt hatte es wahrscheinlich auch nicht gemerkt. Aber als sie die Schulter hochzog, die Colts Handgelenk berührte, um ihn unauffällig daran zu erinnern, ließ er sie nicht los. Ein Blick in seine Augen sagte ihr, daß er nicht vergessen hatte, wo seine Hand lag. Er würde nicht zurückweichen, aus welchem Grund auch immer.
    Sie verstand nicht, was ihn jetzt dazu antrieb. Wollte er Streit mit ihren Männern suchen, weil er hoffte, sie könne ihn deshalb entlassen? Oder war das auch nur ein Mittel, um ihr Angst einzujagen, um ihr zu zeigen, daß ihre Männer sie nicht wirklich beschützen konnten, jedenfalls nicht gegen ihn? Welche Gründe er auch haben mochte - sie behagten ihr nicht.
    Wenn sie ihm Vorschriften machte, die er dann mißachtete, dann würde es wirklich zu einer Schlägerei kommen. Wenn sie Robbie zwänge, die Szene zu verlassen, solange Colt sie noch festhielt, dann stellte sie Colt frei, da mit ihr weiterzumachen, wo er vorhin aufgehört hatte. Aber wenn sie gar nichts tat, dann würde Colt etwas tun, und Vanessa würde ihr nie verzeihen, wenn sie zuließe, daß er ihrem liebsten Wächter etwas antäte. Und sie hegte kaum einen Zweifel daran, wem hier etwas zustoßen würde. Robbie mochte zwar ein großer, kräftiger Mann sein, der im Highlander Regiment Ihrer Majestät gedient hatte, aber deshalb war er noch lange nicht kalt, stahlhart und erbarmungslos, und von Colt Thunder ging eine spürbare Gefahr aus.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig. »Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, Robbie, aber in Mr. Thunders Gesellschaft bin ich vollkommen sicher. Sie können jetzt gehen - und nehmen Sie die anderen Gentlemen gleich mit. Ich komme gleich zurück. «
    Da sie ihm einen Befehl erteilt hatte, hatte er keine andere Wahl mehr, als sich zu fügen, wenn auch noch so widerstrebend. »Wie Sie wünschen, Euer Gnaden. «
    In dem Moment, in dem Robbie Colt losließ und sich abwandte, ließ Colt auch sie los. Das war also alles, was er gewollt hatte. Dieser verdammte Kerl, und sie hatte sich wirklich Sorgen über seine Absichten gemacht.
    »Das war eine verabscheuungswürdige Gemeinheit«, zischte sie, als sie eine Hand auf ihren Hinterkopf legte, um sich die schmerzende Kopfhaut zu reiben. »Und ich rede nicht von dem, was Sie mit mir getan haben, obwohl auch das eine verabscheuungswürdige Gemeinheit war. Ich bezweifle nicht, daß Sie in der Lage sind, größeren Schaden bei meinen Männern anzurichten, aber zu diesem Mittel zu greifen, um Ihre Entlassung zu provozieren, ist feige, und was ich auch von Ihnen gehalten haben mag, Sir, als einen Feigling habe ich Sie bislang nicht eingeschätzt. «
    »Und was halten Sie jetzt von mir? « fragte er mit einer tiefen, festen Stimme.
    Sie trat einen Schritt zurück und war sich durchaus darüber im klaren, daß er von dem sprach, was er mit ihr getan hatte. Was hielt sie davon,

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