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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Elliot ihn einfach von seinem Elend erlöst, aber er war nicht nach seiner Meinung gefragt worden, und von sich aus äußerte er sie nicht. Er hätte ihn ohnehin gern getötet, weil er bei der Ausführung seines Auftrags versagt hatte, aber auch diesen Wunsch hatte er für sich behalten.
    Die größte Schuld an diesem letzten Fehlschlag traf ihn, und das wußte er, denn er hatte unfähige Männer engagiert, er hatte sich keinen besseren Plan einfallen lassen, und er hatte nicht mehr als zwei Männer hinter der Gräfin hergeschickt. Wieder hatte sie Glück gehabt, ihr teuflisches Glück, das ihr diesmal inmitten der Einöde Beistand geschickt hatte, und noch dazu blendenden Beistand. Wie stellte sie das nur immer wieder an?
    Clay war wieder in einen Halbschlaf gesunken, was heißen sollte, daß er eine Zeitlang nicht ganz so laut stöhnen würde. Es hatte Elliot um den Verstand gebracht, dieses ewige Stöhnen. Aber er hatte nichts gesagt. Er ließ es zu, damit es auch den anderen auf die Nerven fiele, damit niemand allzu hef-
    tige Ein wände erheben würde, wenn er vorschlüge, den Kerl Hegen zu lassen, damit er in Frieden sterben könnte.
    Dewane stellte die Kaffeekanne auf den Tisch, aber Elliot machte keine Anstalten, seinen Blechnapf mit dem gräßlichen Gebräu nachzufüllen. Ihre Unterkünfte waren widerwärtig, aber wenigstens hatten sie ein Dach über dem Kopf.
    Clydell hatte den Schuppen gefunden, eine Hütte, in der die Cowboys aus der Umgebung Unterschlupf suchten, wenn sie auf der Weide waren und das taten, womit sie sich ihren Lebensunterhalt verdienten, was auch immer sie dort tun mochten. Es gab einen Tisch und zwei Stühle, einen alten Herd, ein paar rostige Blechbüchsen in einer Truhe und eine schimmelige Matratze auf einer geflochtenen Matte. Sicher war das Dach leck, wenn es regnete, aber zumindest konnten sie hier warten, bis Pete Saunders soviel wie möglich über das nächste Reiseziel der Herzogin herausgefunden hatte.
    Nachdem sie zwei Nächte lang gewartet hatten, hatte Elliot allmählich schon geglaubt, das jüngste Mitglied seiner kleinen Bande hätte sie im Stich gelassen. Das hätte ihn nicht übermäßig gewundert. Nachdem bei ihm schon so lange nichts mehr klappte, rechnete er inzwischen schon mit dem Schlimmsten. Aber Pete war zurückgekommen, und jetzt konnte er endlich anfangen, seine nächsten Schritte zu planen.
    Pete schlenderte in die Hütte, grinste und klopfte sich mit einem verbeulten Hut, der vermutlich älter war als er, den Staub aus den Kleidern. Elliot hatte anfangs Bedenken gehabt, den Jungen zu engagieren, obwohl ein brauner Vollbart sein zartes Alter ein wenig überdeckte. Aber nachdem er sich die Liste von dessen bisherigen Taten angehört hatte, darunter bewaffneter Raubüberfall, Viehdiebstahl und ein Duell, aus dem er als Sieger hervorgegangen war, hatte Elliot es sich anders überlegt. Er konnte sich immer noch nicht für die Begeisterung und die Fröhlichkeit des Achtzehnjährigen erwärmen, der so tat, als sei das alles nur ein Spiel.
    »Ich dachte schon, du hättest dich verirrt, Pete«, bemerkte Clydell anstelle einer Begrüßung.
    »Oder dich so besoffen, daß du nicht mehr aus dem Klo rausfindest«, fügte Dewane mit einem hämischen Lachen hinzu.
    »Ich habe keinen Tropfen getrunken«, protestierte Pete, der immer noch grinste, als er sich Elliot gegenüber auf den einzigen anderen Stuhl fallen ließ. »Aber jetzt hätte ich gar nichts gegen einen Drink einzuwenden. Wie geht es Clay? «
    »Unverändert«, sagte Clydell und stellte seine Flasche Fusel auf den Tisch.
    Elliot ließ den Jungen nur ein paar Schlucke aus der Flasche nehmen, ehe er ihn anherrschte: »Falls Sie etwas zu berichten haben, Mr. Saunders, dann würde ich es mir gern jetzt anhören. «
    Das Grinsen war immer noch da, als er die Flasche von seinen Lippen senkte. Elliot hätte dieses ständige Grinsen für eine Verunstaltung des Mundes dieses Jungen gehalten, wenn er nicht selbst gesehen hätte, wie es ihm vergangen war, als Clay blutüberströmt zu ihnen zurückgekommen war.
    »Sowieso, Boß«, erwiderte Pete. »Als ich nach Tombstone gekommen bin, war es nicht schwer, die Dame zu finden. Mit all ihren Wachen und diesen schicken Kutschen hat sie ganz schön für Aufregung gesorgt. So ziemlich jeder hat nur über sie gesprochen, und sie haben daran herum gerätselt, wer sie wohl sein möge und was sie wohl täte... «
    »Ja, ja, das passiert doch überall, wo sie auftaucht«, unterbrach

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