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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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jammerschade. Einer von Ihnen hätte ihr seine Dienste anbieten können, und wenn erst jemand in ihrem Lager gewesen wäre, wäre es ein Leichtes gewesen, ihr die Kehle aufzuschlitzen und zu entkommen - in der ersten mondlosen Nacht. Übrigens, können Sie mir genauer erklären, was ein Halbblut ist? «
    »Ein Halbblut? Sie wissen schon, jemand mit Indianerblut. Was war er, Pete? Ein Apache? «
    »Nee, zu groß. Und ich habe noch nie ein Apachenhalbblut gesehen, das einen Colt so trägt, als wüßte es wirklich, wie man damit umgeht. Die bleiben bei den Flinten. «
    »Groß, so? « sagte Dewane voller Unbehagen. »Du hast nicht zufällig irgendwo seinen Namen aufgeschnappt? «
    »Ich war tatsächlich so nah, daß ich zwei der Wachen über ihn reden gehört habe, ehe sie mehr oder weniger darauf bestanden haben, daß ich abhaue. Sie haben ihn Mr. Thunder genannt. «
    »Ach, Mist! « fluchte Dewane und fügte dem noch ein paar erlesene Flüche hinzu. »Die hat sich doch wirklich einen Scharfschützen geangelt, einen echten Scharfschützen! «
    »Soll ich daraus schließen, daß Sie diesen Thunder kennen? «
    Dewane ließ sich dazu hinreißen, den Engländer böse anzuschauen, weil er angesichts seiner eigenen Unruhe so ruhig blieb. Colt Thunder, der einzige Bastard, der ihn je dazu gebracht hatte, sich vor einem Kampf zu drücken. Mist! Was zum Teufel hatte er so weit im Süden zu suchen? «
    »Man könnte wohl sagen, daß ich ihn kenne, ja. Ich habe vor ein paar Jahren gesehen, wie der den Revolver zieht, und da kommt keiner mit. «
    »Aber, Dewane, das war... «
    »Halt's Maul, Clydell! « knurrte Dewane seinen Bruder an. »Ich weiß selbst, was ich gesehen habe. « Dann sprach er in einem ruhigeren Ton weiter. »Mit diesem Indianer legt man sich nicht an, Boß. Der läßt sich von niemandem beleidigen, und der hört sich auch keine Scheiße an. Das hat er auch nicht nötig, so gut, wie er ist. Und man kann sein Leben darauf setzen, daß er derjenige war, der Ihre Jungen abgeknallt hat. Das würde auch erklären, warum sie ihn so schnell engagieren konnte. Sie muß ihn schon vorher gekannt haben. «
    »Und wo liegt das Problem? Sie werden ihn schlicht und einfach aus dem Weg schaffen. «
    »Und wie zum Teufel sollen wir das anstellen? Ich habe Ihnen doch gesagt... «
    »Keine Sorge, mein Guter«, erwiderte Elliot zynisch. »Ich will damit nicht sagen, daß Sie ihn zu einem Duell herausfordern sollen. Eine Kugel in den Rücken sollte genügen, und dann wird die Herzogin einen neuen Reiseführer brauchen, oder etwa nicht? «
    »Doch, dann wohl schon. « Dewane grinste. Solange er Colt Thunder nicht zu nahe zu kommen brauchte...
    »Wenn Sie sonst nichts mehr zu berichten haben, Mr. Saunders, schlage ich vor, daß wir uns auf den Weg machen«, sagte Elliot, als er aufstand, um zu gehen. »Ich werde Zeit brauchen, um festzustellen, ob diese nächste Stadt für uns günstig angelegt ist. «
    »Was wird mit Clay? « wollte Pete wissen.
    »Wenn Sie glauben, daß er den Ritt überlebt, dann nehmen Sie ihn unter allen Umständen mit. «
    Pete warf einen Blick auf Dewane, als der Engländer hinausging, aber sie zögerten nicht lange, ehe sie ihm folgten. Der fünfte Mann, der zu ihnen gehörte und nichts zu dem Gespräch beigetragen hatte, tat es ihnen gleich. Er kannte Clay erst ein paar Monate, aber er war nicht bereit, sein Mitgefühl auf einen Mann zu vergeuden, der so unvorsichtig gewesen war, auf sich schießen zu lassen, denn dieses Risiko gingen sie schließlich alle ein. Clydell war der einzige, der einen letzten Blick auf den Sterbenden warf und seine Whiskeyflasche im letzten Moment neben Clays Strohsack auf den Boden stellte, ehe auch er den anderen folgte.
Kapitel 16
    Sie waren ein wunderbarer Anblick, die Frau und das prachtvolle Pferd. Im ersten Moment ließ sich Colt in den Bann der Geschicklichkeit ziehen, der sie als einen Teil des Tieres erscheinen ließ, als es wild über die kaktusbewachsene Ebene raste. Er hätte nie geglaubt, daß sie so reiten könnte; schon gar nicht sie als eine Frau, die sich entschieden hatte, in eleganten Kutschen durch die Gegend zu fahren. Und dabei saß sie noch nicht einmal richtig auf dem Pferd. Sie saß seitlich da, im Damensitz, um Himmels willen. Er mußte sich fragen, welche falschen Vorstellungen er sich sonst noch von ihr machte.
    Aber er stellte sich nicht lange Fragen. Sein Zorn brauste schnell auf, und als sie ihn erreicht hatte, stand er kurz vor dem Überkochen. Er

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