Wyoming 2 - Wildes Herz

ihr. Beide Pferde waren zurückgescheut, und seine Hand riß bereits ihren Rock hoch.
    »Nichts, Herzogin? « sagte er mit einer kalten, entschlossenen Stimme. »Sehen wir doch mal, wie Sie darüber denken, wenn ich mit Ihnen fertig bin. «
    Sie war derart überrumpelt, daß sie ihn kaum hörte, doch sie spürte den Ruck, mit dem er ihren Schlüpfer zerriß, und dann den Finger, den er brutal in sie steckte. »Colt, nein, ich lasse nicht zu, daß Sie... «
    »Du kannst mich nicht davon abhalten, Weib. Hast du das denn immer noch nicht begriffen? Du hast dafür gesorgt, daß wir allein sind, und der einzige, der dich beschützen könnte, bin ich. Wer also soll dich vor mir beschützen? «
    Sie preßte ihre Hände fest gegen seine Schultern, um ihn abzuwerfen, aber er hatte recht - sie konnte nichts gegen ihn tun. »Das machen Sie nur, um mir Angst einzujagen! « Und das gelang ihm auch.
    »Glaubst du, es sei viele Jahre her, seit ich das Leben aufgegeben habe, in dem ich mir alles genommen habe, was ich haben wollte? Und für das Recht, mir zu nehmen, was ich will, getötet habe? Weißt du, was aus dir geworden wäre, wenn ich dich damals getroffen hätte? Genau das wäre dir zugestoßen - und noch eine ganze Menge mehr. Wir haben weiße Frauen nicht nur vergewaltigt, wir haben sie zu unseren Sklavinnen gemacht. «
    Sie fürchtete, daß er ihr diesmal nicht nur etwas beweisen wollte, sondern sie hier, an Ort und Stelle nehmen würde, während die späte Nachmittagssonne auf sie herabglühte. So wollte sie es nicht haben, und das drückten die Tränen in ihren Augen deutlich aus, doch er sah sie nicht.
    Instinktiv schlang sie die Arme um seinen Hals, als sie ihn anflehte: »Bitte, tu mir nicht weh, Colt. «
    Mit einem üblen Fluch rollte er sich augenblicklich von ihr herunter. Wieder war sie überrumpelt. Sie hatte nicht geglaubt, daß es so einfach sein würde, ihn zurückzuhalten, doch die Gefahr war eindeutig vorübergegangen. Also hatte er doch nur versucht, ihr wieder einmal Angst einzujagen!
    »Ich sollte Sie auspeitschen lassen! « wütete sie, als sie ihren Rock herunterriß und auf die Füße sprang. »Sie können mir nicht ständig etwas antun, Colt Thunder! Das lasse ich nicht zu! «
    Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu, während er dasaß und sich bemühte, seinen erhitzten Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Noch ein Wort aus deinem verdammten Mund, und du liegst flach auf dem Rücken! «
    Er hatte sie furchtbar angefahren, aber sie war zu wütend, um sich einschüchtern zu lassen. »Ach, wirklich, Sie unehelicher Sohn einer... einer... einer Indianerin! «
    Er sah zu, wie sie zu seinem Pferd lief, ihren Rock hob und aufstieg - auf die übliche Art, und dabei rutschte ihr der Rock bis über die Knie. Er sah auch zu, wie sie seine Büchse herauszog, und er stand immer noch nicht auf. Er wußte nicht, was zum Teufel sie vorhatte, aber solange sie die Waffe nicht auf ihn richtete...
    »Ich will Sie dieser großen Katze nicht zum Abendessen überlassen, aber ich hoffe wirklich, daß Sie sich abgeregt haben, ehe Sie mit uns zu Abend essen. «
    Mit diesen Worten feuerte sie zwei Schüsse ab, die direkt vor den Pranken des Löwen den Staub aufwirbelten und ihn eilig davonrasen ließen. Der Lärm scheuchte ein halbes Dutzend Hasen, Waldhühner und sogar einen wilden Truthahn auf, die sie vorher nicht bemerkt hatten. Drei weitere Schüsse, die schnell hintereinander abgegeben wurden, bereiteten der Flucht von zwei Hasen ein Ende und erlegten den Truthahn.
    Colt starrte die drei toten Tiere immer noch entgeistert an, als ihre Stimme durch sein Staunen zu ihm vordrang. »Nur, wenn die Gefahr sich durch ihre Umgebung tarnen kann, erweist sie sich als eine Gefahr, Mr. Thunder. Seien Sie so liebenswürdig, die Tiere aufzusammeln, ehe wir uns wieder treffen. Unser Koch, Philippe, wird es zu schätzen wissen. «
    Er verstand nicht die Hälfte ihrer letzten Worte, bis sie losgeritten war. Eine Staubwolke wirbelte auf, und dann stieß sie den schrillen Pfiff aus, bei dem der Braune den Kopf hob und im Galopp hinter ihr herlief. Aber Colt stand selbst jetzt noch nicht auf. Er staunte immer noch ungläubig über ihre Schießkünste, die sich fast an seinem eigenen Können messen konnten - schon wieder eine Fertigkeit, von der er nie geglaubt hätte, daß sie sie besitzen könnte - und daher hatte er ihre Dreistigkeit, ihn ohne Pferd hier sitzen zu lassen, noch gar nicht erfaßt.
    Zumindest glaubte sie,