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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht um seiner selbst willen, weil die Versuchung zu groß für ihn ist, um ihr mühelos zu widerstehen? In meinen Ohren klingt das, als begehre dieser Mann dich ebensosehr, wie du ihn begehrst, wenn nicht noch mehr. Sieh zu, daß er seine Abwehr aufgibt, und schon hast du ihn. «
    Prickelnde Erregung machte sich bei diesen ermutigenden Worten in Jocelyn breit. »Mein Gott, Vana, ich hoffe nur, daß du recht hast. «
    Das möchte ich allerdings auch hoffen, mein Liebling, erwiderte Vana, ohne die Worte auszusprechen.
Kapitel 20
    Jocelyn konnte nicht stillsitzen, als sie am kommenden Abend darauf wartete, daß Colt an ihre Tür klopfen würde. Diesmal konnte er sich nicht weigern, zu ihr zu kommen. Schließlich arbeitete er jetzt für sie. Und sie hatte sich sogar einen logischen Vorwand einfallen lassen, um ihn zu sich zu bestellen, nämlich um ihn zu fragen, wie lange es noch dauern würde, bis sie nach Wyoming kämen. Als sie den Entschluß gefaßt hatte, nach Wyoming zu reisen, hatte sie sich keinen Moment lang überlegt, wo dieser Ort sein mochte oder wie lange man brauchte, um ihn zu erreichen.
    Vanessa hatte zwar gejammert, es würde Wochen dauern, aber das war nur ein Scherz gewesen. In Wirklichkeit hatte keine von den beiden je von Wyoming gehört, bis Billy Ewing den Ort erwähnt hatte, und sie wußten nichts weiter darüber, als daß es >oben im Norden< lag. Silver City lag nach Angaben des Hotelangestellten in der südwestlichen Hälfte von New Mexico, und da die Wintermonate bevorstanden, wurden die Zeit und die Entfernung, die sie noch zurückzulegen hatten, interessant, vor allem, da Jocelyn sich irgendwo niedergelassen haben mußte, ehe ihre Stuten im Frühjahr fohlen würden.
    Das lieferte ihr einen guten Vorwand, Colt zu sich zu bestellen. Und falls er so unfein sein sollte, sich zu ihrer Aufmachung zu äußern, dann hatte sie auch dafür eine Ausrede parat. Die späte Stunde, die Müdigkeit nach einem langen Tag und die Annahme, er käme nicht mehr, da sie schon vor Stunden nach ihm hätte schicken lassen.
    In Wirklichkeit waren Pearson und Sidney gerade erst losgeschickt worden, um ihn zu suchen und ihn in ihr Zimmer zu bitten. Vanessa hatte darauf bestanden, vorher alles komplett in Szene zu setzen, da es sein konnte, daß sie Colt gleich fänden.
    Jocelyn konnte weder an dieser Logik etwas aussetzen, noch an der Atmosphäre, die sie mit Vanessas Hilfe geschaffen hatte. Das zerwühlte Bettzeug, als hätte Jocelyn schon im Bett gelegen; alle Lampen bis auf eine gelöscht, und diese eine stark zurückgedreht, doch die Krönung von alledem war sie selbst, frisch gebadet, parfümiert und in schimmernden Satin gehüllt, der derart dünn war, daß es keineswegs den guten Sitten entsprach.
    Wenn sie sich selbst überlassen gewesen wäre, hätte sie nicht gerade dieses Nachthemd ausgesucht, aber sie folgte Vanessas Urteil, da sie in diesen Angelegenheiten die erfahrenere war. Es war ein neues Nachthemd nach dem Entwurf einer französischen Modeschöpferin, die sie in New York entdeckt hatten; Jocelyn hatte es aus einer Laune heraus bestellt, nachdem sie Charles Abington kennengelernt hatte und erstmals auf den Gedanken gekommen war, sie könne sich wieder verheiraten. Das Gewand war grenzenlos schlicht im Schnitt, an den Schultern gerafft, an der Taille und auf den Hüften hauteng, ohne Borten und mit einem locker fallenden Halsausschnitt. Der Satin hatte fast exakt das Grün ihrer Augen, und das Dekollete war so tief ausgeschnitten, daß das hauchdünne Material ihre Brüste nur bedeckte, solange sie eine aufrechte Haltung beibehielt. Der dazugehörige langärmelige Morgenmantel war mit weißer Spitze eingefaßt, hatte aber keine Schnalle und keine Öse, und es gehörte noch nicht einmal ein Gürtel dazu, da der Zweck des Kleidungsstücks nicht darin bestand, das Nachthemd zu verbergen, sondern es reizvoll zum Vorschein zu bringen.
    Den letzten Schliff gab ihr das Haar, das frisch gewaschen und gebürstet war, bis es so stark schimmerte wie der Satin. Sie trug es offen, damit es über ihren Rücken oder ihre Schultern fallen konnte, je nachdem, wie sie sich bewegte.
    »So hat er dein Haar gesehen, als du ihn kennengelernt hast, aber denk' an meine Worte«, hatte Vanessa ihr gesagt, nachdem sie die flammenden Locken selbst gebürstet hatte. »Heute nacht wird er nicht widerstehen können, endlich herauszufinden, ob man sich die Finger daran verbrennt. «
    Das war Jocelyn kein Trost gewesen, sondern hatte

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