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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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endgültig ab. Ihre Hände flogen nach oben wie Vögel, die erschreckt aufstoben. Sie bekam irgendetwas zu fassen, begriff, dass es Nico war, der im letzten Moment auf sie zugesprungen kam und sie zu retten versuchte, obwohl sie doch gar nicht gerettet werden wollte.
    Sie schrie auf. Nico blieb über ihr zurück, und sie fiel, überschlug sich, schrappte über harten Fels, knallte mit dem Kopf gegen einen Vorsprung.
    Und alles veränderte sich.
    Ein flatterndes Spiel zwischen bizarren Farbwirbeln und grotesken Mustern umgab sie, bunte Kreise, die sich auflösten und, Sonneneruptionen ähnlich, wilde Formen hinausschleuderten in eine bizarre Welt aus Licht und Bewegung … und dann eine blaugrüne Dunkelheit, die sie einhüllte, als wolle sie sie ersticken.
    Geröll prasselte auf sie herab. Sie versuchte den Kopf mit ihren Händen zu schützen und kauerte sich zusammen … diese Haltung und das Licht um sie herum erinnerten sie an die schrecklichsten Minuten ihres Lebens, als sie auf die schlimmste Weise gedemütigt worden war, die man einer Frau antun kann …
    Etwas Schleimiges, Großes, Wurmähnliches kam auf sie zu, mit einer seltsam schuppigen Haut, durch die pulsierende Eingeweide hindurchschimmerten …
    *
    Tom fuhr herum und starrte Renegard entgegen, der in dem Spalt des zusammengestürzten Gangs aufgetaucht war und jetzt mit einem Schnellfeuergewehr auf sie zielte, während er auf sie zutrat. Direkt hinter ihm war Freddy, der Streifenpolizist, der gerade erst seine Kollegin verloren hatte. Der Mann war noch immer totenblass, auf seiner Stirn perlte Schweiß, und in seiner Hand hielt er eine Pistole, die er abwechselnd auf Tom und Angy richtete, als er neben Renegard stehen blieb. Dabei zitterte seine Hand so stark, dass Tom mit seltener Klarheit begriff, dass der Mann unter einem schweren Schock stand. Renegard dagegen wirkte in seinem Kampfanzug so unberührt wie immer, sah man einmal davon ab, dass auf seiner Kleidung eine dicke Staubschicht lag und der linke Ärmel mehrere Risse aufwies.
    Â»Es ist alles ein Missverständnis«, stammelte Tom. »Das ist alles ganz anders …«
    Â»Als es aussieht?«, fragte Renegard kalt. »Ist es das nicht immer?« Er schüttelte den Kopf. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Wilkens. Sie haben uns absichtlich in die Falle geführt. Um dann …«
    Â»Ihr habt sie umgebracht, alle beide!«, schnappte Freddy dazwischen und machte einen Schritt nach vorne. »Die Hände hoch, hinter dem Kopf verschränken, aber schnell! Und macht keinen Blödsinn! Ich knalle euch sonst ab, ich schwör’s euch!«
    Renegard warf ihm einen beunruhigten Seitenblick zu. »Lass den Unsinn, Freddy. Das mit Sandra tut mir sehr leid, aber …«
    Â»Sie kannten sie doch gar nicht«, sagte Freddy jetzt bedrohlich leise. Der Polizist trat zwei weitere Schritte vor, hob die Waffe und zielte direkt auf Toms Kopf. Dass die Waffe in seiner Hand zitterte, machte die Situation für Tom nicht angenehmer. »Wenn du jetzt nicht gleich tust, was ich dir sage …«
    Er ließ den Satz unbeendet, aber Tom verstand auch so, was er meinte. Die linke Hand hochzubringen war für ihn überhaupt kein Problem, aber die rechte pulste so vor Schmerz, dass er Mühe hatte, sie auch nur ein paar Zentimeter zu bewegen. Renegards Blick irrte zwischen ihm und dem Polizisten hin und her, und für einen winzigen Anblick schien er unschlüssig zu sein, wie er die Situation entschärfen könnte.
    Das nutzte Angy aus. Mit einem erstaunlich entschlossenen Schritt war sie hinter Tom gelaufen, umklammerte jetzt mit der linken Hand so kräftig seinen Hals, dass er kaum noch Luft bekam, und drückte ihm mit der rechten den eiskalten Lauf einer Waffe gegen die Schläfe.
    Â»Legen Sie die Waffe weg«, herrschte sie den Polizisten an, ihre Stimme zitterte vor Erregung. Und ganz leise flüsterte sie in Toms Ohr: »Keine Sorge, es wird dir nichts passieren.«
    In diesem Moment schoss Freddy.
    Tom sah das Mündungsfeuer aus der Waffe des Polizisten, und er spannte sich in Erwartung eines Einschlags an – der nicht kam.
    Â»Bist du wahnsinnig?«, brüllte Renegard und war mit zwei Schritten bei Freddy, um ihm die Pistole zu entreißen. »Was hast du getan?«
    Tom nahm das alles wie ein unbeteiligter Zuschauer wahr. Er war in diesem Augenblick nur

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