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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nicht …« Er schüttelte fassungslos den Kopf. »Du … ich meine, wieso …«
    Â»Wieso?« Angy lachte heiser auf. »Dr.   Kaiser speist uns beide mit einem Hungerlohn ab. Und er ist derjenige, der dabei richtig Kohle macht.«
    Â»Und deshalb verkaufst du unser Tafelsilber an die Chinesen?« Tom fühlte sich nach dieser kalten Dusche angesichts Angys nüchterner Aussagen wieder ganz bei Sinnen.
    Angy schüttelte den Kopf. »Nein. Es gibt noch ganz andere Länder, die mobile Netze nutzen.«
    Â»Und Firmen, die heiß auf die Ergebnisse unseres Experiments sind«, ergänzte Tom bitter.
    Â»Nicht nur auf die Daten – sondern auch auf deine Programme. Es war alles ein Gesamtpaket. Allerdings bekomme ich meine Kohle erst, wenn ich das hier«, sie zog ein blinkendes längliches Modul aus ihrer Jackentasche hervor, das Tom nur zu gut kannte, »mitliefere. Und du kannst dir sicherlich vorstellen, dass die Daten nach dem Einsturz hier noch deutlich mehr wert sind als zuvor.«
    Tom starrte auf den Mikrocontroller, dessen LED s wie wild blinkten. Er hatte das Gerät selbst entwickelt und wusste genau, wie es funktionierte. Für Dauerfeuer war die LED -Schaltung nicht konstruiert. Das hieß, dass hier pausenlos Signale auf das integrierte Empfangsteil geschickt werden mussten; etwas, das wiederum die Sensoren gar nicht konnten. Aber was passierte hier dann?
    Â»Du hast kein Recht, es zu behalten«, sagte er tonlos. »Das Teil gehört mir.«
    Â»Richtig. Dieses Teil und die Pläne davon, deren Kopie du zu Hause in deiner komischen Raumstation aufbewahrt hast. Die habe ich mir bereits geholt.«
    Â»Du wusstest von meiner Station?«, fragte Tom ungläubig. »Aber wie …?«
    Angy zuckte mit den Schultern. »Ich bin gut darin, Dinge rauszukriegen, die anderen verborgen bleiben. Und ich kann noch vieles mehr.« Sie presste sich die Hand auf die Brust. »Eine kleine Blutkapsel hat gereicht, um dich rauszulocken. Dann war es für mich ein Leichtes, mir deine Daten zu holen. Zu guter Letzt brauchte ich nur noch diesen kleinen Controller hier.«
    Tom war fassungslos. Er hatte sich zwar schon mal über Angys übertriebene Sorgfalt gewundert und darüber, dass sie dauernd Backups machte. Aber jetzt wusste er, warum. Und konnte alles nicht glauben.
    Â»Ich verstehe nicht, wie konntest du nur …« Ein ungeheuerlicher Verdacht keimte schlagartig in ihm auf. »Hast du irgendetwas mit dem Einsturz des U-Bahnhofs zu tun?«
    Â»Mach dich nicht lächerlich«, sagte Angy. »Mir war nur nach einem kleinen Nebenjob zumute, nach mehr nicht …«
    Â»Aber du bist kurz vor dem Einsturz aus unserer Zentrale geflüchtet! Das kann doch kein Zufall sein!«
    Angy ließ das Modul wieder in der Tasche ihrer Lederjacke verschwinden. »Da hast du recht. Das war kein Zufall. Nachdem Renegard mit einem ganzen Trupp Techniker bei uns aufgetaucht ist, musste ich mich bei nächstbester Gelegenheit aus dem Staub machen. Oder glaubst du etwa, ich wollte warten, bis mir die Schnüffler auf die Schliche kommen?«
    Tom begriff, alles passte jetzt zusammen. Und er hätte das Muster hinter all dem schon viel früher entdecken können, wenn er nur nicht so blauäugig gewesen wäre!
    Â»Du hast mich reingelegt«, stellte er fest.
    Â»Ich habe Dr.   Kaiser reingelegt«, korrigierte ihn Angy. »Aber auch du …« Sie brach ab und starrte erschrocken auf einen Punkt hinter Tom.
    Â»Hab ich’ s mir doch gedacht«, donnerte da eine befehlsgewohnte Stimme in Toms Rücken. »Und jetzt schön die Hände hoch!«
    *
    Alina hatte längst jedes Zeitgefühl verloren. Sie war felsenfest davon überzeugt gewesen, sich in der unterirdischen Welt so gut auszukennen, wie sich andere Jugendliche in Szenevierteln auskannten. Was für ein fataler Irrtum! Der Gang, der zum U-Bahn-Tunnel führen sollte, erwies sich nicht nur als so schwer beschädigt, dass sie immer wieder über Schutt steigen und den Kopf einziehen mussten, weil ein Teil der Decke geborsten oder bedenklich abgesackt war. Es war auch ein beständiges Grummeln um sie herum zu hören, das ihre Nervosität zu purer Angst steigerte.
    Â»Ich habe das Gefühl, dass uns gleich der ganze Scheißdreck auf den Kopf fällt«, murmelte Nico.
    Maya, die die ganze Zeit über ihr Handy wie einen

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