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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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zu ihm umdrehte.
    Â»Wann, Wilkens«, sagte eine verhasste raue Stimme, und dann schob sich auch schon das Gesicht einer grauhaarigen Frau in sein Blickfeld, »begreifen Sie endlich, dass jetzt endgültig Schluss mit diesen dämlichen Spielchen ist?«
    Tom kniff die Augen zusammen, als könne er so das Gesicht der unsympathischen Polizeidirektorin ausblenden. Natürlich funktionierte es nicht. Er spürte ihren kalten Blick auf sich ruhen wie den einer angriffslustigen Schlange, die auf den richtigen Moment zum Zuschnappen wartete.
    Â»Ich bin gespannt, was uns Ihr Sensoren-Dingsbums verrät, wenn wir es auswerten«, setzte Polizeidirektorin Juretzko nach.
    Â»Der Mikrocontroller«, verbesserte sie Tom automatisch, und während er das tat, schloss er die Augen und drehte den Kopf zur Seite des Autofensters weg. Er konnte dieses Raubvogelgesicht einfach nicht mehr ertragen.
    Â»Wie dieses Ding heißt, ist mir vollkommen egal«, schnappte die Grauhaarige. »Ich will nur die Daten. Dann werden wir sehen, ob und wie viel Sie mit dieser Sache zu tun haben!«
    Tom seufzte und öffnete die Augen, um aus dem Fenster hinauszustarren. Auf den Bürgersteigen, an denen sie vorbeirasten, lag Schnee, das war das Erste, was ihm auffiel. Und dann, dass erstaunlich wenig Menschen unterwegs waren; viel weniger jedenfalls, als selbst bei einem solchen Sauwetter unterwegs sein sollten.
    Was ging hier vor? Warum verkrochen sich die Menschen in ihren Häusern?
    *
    Es war in den letzten zwei Stunden noch kälter geworden und ein Wind aufgekommen, der durch die Kleidung pfiff, als wenn glitschige Eisfinger über die Haut streichen würden. Maya hätte am liebsten irgendwo im Warmen Unterschlupf gesucht. Nur etwas aufwärmen, nur etwas zu Atem kommen, nur ein bisschen ausruhen.
    Aber das ging nicht. Sie hatte selbstverständlich die Führung übernommen. Alina hatte sich willig und wie eine Klette an sie gehängt und versucht mit ihr ins Gespräch zu kommen, es dann aber schnell aufgegeben, weil sie kaum mehr als einsilbige Antworten erhalten hatte. Maya wusste nicht, was sie von Alina halten sollte. Und schon gar nicht gefiel es ihr, dass das fremde Mädchen sie nun zu ihrem geheimen Treffpunkt begleitete.
    Früher hätte sie das niemals zugelassen. Aber früher waren sie auch noch nie in solch einer verheerenden Situation gewesen. Im Augenblick konnten sie jede Hilfe gebrauchen, die passenden Schuhe sowie die Jacke hatte Maya immerhin dem Mädchen zu verdanken. Und im Grunde passte die schräge Art Alinas schon irgendwie zu ihnen.
    Maya blieb jetzt stehen und gab Alina mit einem Wink zu verstehen, dass sie sich beeilen sollte. Es konnte nicht mehr weit bis zu dem Treffpunkt sein, den sie mit Nico und Jana ausgemacht hatte. Aber als sie in die nächste dunkle Seitenstraße blickte, die durch das schwachgelbe Licht weniger energiesparender Straßenlampen nur unvollkommen erhellt wurde, hatte sie das Gefühl, noch nie hier in dieser Gegend unterwegs gewesen zu sein.
    Im Grunde kannte sie jede Straße in diesem Teil der Stadt, aber die Informationen darüber waren wohl in dem Teil ihres Kopfes abgespeichert, der mit der Normalität verknüpft war – mit dem Leben vor dem Einsturz des U-Bahn-Tunnels, der aus Schulroutine, kleinen Sprayaktionen oder auch nur entspanntem Abhängen mit ihren Freunden bestanden hatte. Das alles war so weit weg, als hätte jemand anderer dieses Leben gelebt.
    Â»Und wo müssen wir jetzt lang?«, fragte Alina.
    Â»Ich … Ich glaube …«, begann Maya.
    Während sie versuchte, sich zu konzentrieren, schien sich ein Schleier über ihre Wahrnehmung zu legen. Sobald sie versuchte, die Häuserzeilen vor sich mit ihrem Blick einzufangen, zogen sie sich zurück. Als ob sie damit ihrer Verwirrung und ihrer Schwäche Herr werden könnte, machte Maya ein paar Schritte weiter in die düstere Seitenstraße hinein. Es war kalt, so schrecklich kalt, dass die Luft, die sie ausstieß, augenblicklich zu grauen Schleiern gefror. Ihre Gedanken verengten sich immer weiter, bis kaum noch etwas übrig war außer dem Gesicht Davids und dem unbändigen Verlangen, ihn so schnell wie möglich in die Arme zu schließen.
    Â»Hey, was ist mit dir?«, hörte sie Alinas Stimme hinter sich.
    Erst da begriff sie, dass sie nicht vorwärts gegangen, sondern zur Seite getorkelt war und dass ihre

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