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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gestrandet war und nun durch Erschütterungen – aber hoffentlich nicht durch ihr Handystrahlenexperiment! – wieder zum Leben erwacht war. Oder auch die Phantasie von Alien-Robotern, die sich von hier aus in das Versorgungsnetzwerk der Stadt bohrten, ihre Datenleitungen aussaugten und die Wasserversorgung kontaminierten …
    Â»Nun kommen Sie schon, Wilkens«, riss ihn Renegards Stimme aus seinen Tagträumen. »Die Juretzko will den Mikrocontroller. Vielleicht hilft er uns ja, die Typen zu schnappen, die hinter der ganzen Scheiße hier stecken!«
    Er packte Tom am Arm und zerrte ihn ein Stück mit sich, direkt auf die Polizeidirektorin zu. Noch bevor sie bei ihr ankamen, drehte sich die grauhaarige Frau mit den harten Gesichtszügen zu ihnen um. »Beeilen Sie sich, Renegard«, fauchte sie ihnen entgegen. »Wir müssen sofort runter.«
    Â»Wieso?« Renegard versetzte Tom einen sanften Stoß, der ihn ein paar Schritte weitertaumeln ließ. »Ist etwas passiert?«
    Die Juretzko nickte grimmig. »Kann man wohl sagen. Es gab wieder einen Anruf. Und diesmal haben die Medien Wind davon gekriegt.«
    Â»Was für einen Anruf?«, fragte Renegard. »Der Minister?«
    Polizeidirektorin Juretzko lachte humorlos auf. »Der hält seinen Kopf sowieso in jede Kamera, der braucht keine Anrufe, um auf sich aufmerksam zu machen. Nein«, sie schüttelte den Kopf. »Görgens hat angerufen.« Sie machte eine kurze Pause. »Sie haben ein Telefonat rausgefiltert, das wohl schon vor ein paar Stunden auf die Mailbox einer gewissen Susan Slawoski eingegangen ist.«
    Tom fuhr herum und starrte die Polizeidirektorin an. Er war sicher, diesen Namen schon einmal gehört zu haben – sogar ganz sicher.
    Und dann fiel es ihm wieder ein. Die Mutter des kleinen Robbie, der mitsamt ihres Wagens in das Loch in der Karlsstraße eingebrochen und seitdem verschollen war.
    Â»Die Slawoski sitzt doch in der Psychiatrie«, sagte Renegard ruhig.
    Â»Ja, aber nicht ihr Sohn«, sagte Polizeidirektorin Juretzko. »Und der hat ihr jetzt irgendetwas auf ihre Mailbox gequatscht. Nichts Verwertbares, natürlich, sondern nur, dass er Angst hat und seine Mama anfleht, ihn da rauszuholen.«
    Als Tom das hörte, musste er an sich halten, um nicht laut aufzuschreien. Er erinnerte sich daran, wie sich Renegards Tablet verformt hatte, als sie Davids Anruf abgehört hatten; und genauso wie damals glaubte er auch jetzt wieder etwas auf sich zukriechen zu sehen; etwas Schleimiges, Wurmähnliches, das sich unaufhaltsam in die Wirklichkeit schlängelte. Doch diesmal kam es aus keinem Gerät, diesmal kroch es aus dem Eingang des U-Bahnhofs hervor; und es begnügte sich nicht damit, ihn nur ein paar Augenblicke zu narren, diesmal kroch es wirklich und für immer und so endgültig aus den dunklen Tiefen der Erde hervor, als wolle es ihn zu sich holen.
    Tom begann trotz der Kälte zu schwitzen, und er hätte geschrien, wenn er die Kraft dazu gefunden hätte. Aber das konnte er nicht. Er konnte gar nichts mehr, er war wie gelähmt. Er wusste, dass diese … Kreatur nicht wirklich Tentakel hatte, nicht haben konnte … Aber … er glaubte sie zu sehen, trotz tiefschwarzer Nacht, schlängelnde Krakenarme, die auf ihn zuhielten, die aus der U-Bahn-Station hervorkrochen, sich über den nassen Asphalt wanden, sich durch Schnee und Matsch wühlten und ihm dabei immer näher kamen …
    Â»Das ändert natürlich alles«, hörte er wie aus der Ferne Renegards Stimme.
    Â»Das sehe ich auch so«, drang die Stimme der grässlichen Alten in seine Ohren. »Also kleine Planänderung. Wir gehen sofort runter. Sie suchen mit ein paar ausgewählten Leuten den Mikrocontroller. Und Meier wird mit allen verfügbaren Kräften den Jungen suchen …«
    Â»Wenn Sie das sagen.«
    Â»Vergessen Sie Tom Wilkens nicht. Er hat den Mikrocontroller konstruiert und kann ihn notfalls anpeilen.«
    *
    Die erste Begegnung von Alina mit Nico und Jana lief genau so ab, wie Maya befürchtet hatte. Als sie das fremde Mädchen zu ihrem geheimen Treffpunkt am Rande des Biergartens des heruntergekommenen »Schattenbräus« mitgeschleppt hatte, starrte Nico ihnen so grimmig entgegen, als hätte Maya eine ganze Polizeimannschaft im Schlepptau. Jana dagegen wirkte eher verstört, vielleicht war sie aber auch nur wegen

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