X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen
oder anderen Variation, der Vorstellung der meisten Leute vom Leben zu entsprechen.
Aber heißt das, daß alles andere nicht normal ist? Ihm kam das Leben eines Piloten, der gegen das Imperium kämpft, normal vor. Außerdem schien dieses Leben auf der Wirklichkeit zu beruhen. Das Imperium, geschwächt wie es war, warf immer noch einen Schatten über die ganze Galaxis, und solange es bestand, würde diese Normalität, die mit einem Heim, Arbeit und einer Familie zu tun hatte, immer gefährdet sein. Schon eine Spur von Fehlverhalten konnte den Kokon von Normalität, in den die meisten Leute sich einzuspinnen versuchten, zerstören und ihre Leben für immer durcheinanderbringen.
Wedge und Pash hielten sich schweigend im Kielwasser der beiden Frauen. Iella schien sich jetzt ein wenig entschlossener zu bewegen, und als sie über eine Treppe auf eine Promenade gelangten, die über einer Häuserschlucht hing, hielt ein Gleitertaxi neben ihnen. Die Türen gingen auf, und Iella winkte sie alle hinein. Wedge erkannte den Fahrer nicht, aber das gab ihm irgendwie ein besseres Gefühl, als wenn es anders gewesen wäre.
Ohne daß Iella ihm Anweisungen gegeben hätte, flog der Fahrer vom Gebäude weg und lenkte den Gleiter abwärts. Die Strecke, die er flog, schien so gewunden und zufällig wie der Weg, auf dem Iella sie geführt hatte, aber sie fand ein schnelles Ende.
Der Fahrer setzte sie auf einer anderen Brücke ab, aber diese befand sich mehrere Kilometer unterhalb derjenigen, auf der sie eingestiegen waren, in den Schatten der Unterstadt.
Iella führte sie eine Gasse entlang, dann in ein Gebäude. Im zweiten Stock öffnete sie eine Tür und brachte sie in einen spärlich möblierten Raum. Am beeindruckendsten waren die beiden Panoramafenster, die die Außenwände dominierten. Sie boten Aussicht auf die Kreuzung, über der die Wohnung lag.
Iella schloß die Tür, dann nickte sie zu den beiden Sofas hin, die einander mitten im Zimmer gegenüberstanden. »Bitte, setzt euch.«
Mirax setzte sich mit dem Rücken zu einem der Fenster und lächelte. »Was wollt ihr zuerst hören? Wieso ich hier auf Coruscant bin, oder wie ich euch gefunden habe?«
Iella zuckte die Achseln. »Was wird mich denn davon überzeugen können, daß du kein Imp bist?«
Wedge verzog unwillig das Gesicht. »Mirax ist in Ordnung. Ich kenne sie schon mein ganzes Leben lang. Sie ist kein Imp.«
»Überzeug mich.«
Wedge setzte an, etwas zu sagen, aber Mirax räusperte sich. »Ich komme schon zurecht, Wedge, ehrlich.« Sie lächelte. »Ich weiß es zu schätzen, daß du vorsichtig bist, besonders hier. Dann fange ich am besten mit dem Museum an und arbeite mich so weit zurück wie nötig, und auf diese Weise werdet ihr nicht mehr erfahren, als ihr müßt.«
Iella nickte. »Coruscant hat Milliarden von Einwohnern: Die Chance, daß du zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort warst, um uns zu finden, ist astronomisch klein. Selbst Glück oder die Kraft kann das nicht erklären.«
»Das stimmt, aber für mich ging es bei dieser Sache um meinen Kopf.« Mirax wies mit dem Daumen auf Wedge und Pash. »Es war einfach eine Frage des Selbstbewußtseins. Die da sind Piloten. Früher oder später mußten sie im Galaktischen Museum auftauchen und sich die Darstellung der Schlacht von Endor, ansehen. Piloten können eher in einem Vakuum atmen, als sich die Gelegenheit entgehen zu lassen, zu sehen, welche Lügen der Feind über sie erzählt. Und corellianische Piloten sind für ihr Ego bekannt, also war es nur logisch, am Museum zu warten.«
Wedge sah Mirax fragend an. »Du hältst mich für einen Angeber?«
»Wedge, ich liebe dich wie einen Bruder, also tut es mir weh, das sagen zu müssen, aber es ist reine Angeberei zu behaupten, daß du deine Angeberei unter Kontrolle halten kannst. Die meiste Zeit schaffst du es ja, was ich für eine deiner wenigen guten Eigenschaften halte. Und wenn du es nicht schaffst, na ja, ich hab es nie abbekommen, aber ich nehme an, es gibt ein paar Imps, die es sehr bedauern würden, dir in dieser Situation in die Quere gekommen zu sein, wenn sie es denn überlebt hätten.«
Trotz des Stachels in ihren Worten wußte Wedge, daß mehr Wahrheit darin lag, als er zugeben wollte. Beim zweiten Angriff auf Borleias war er vor allem deshalb wütend gewesen, weil die Imps sich eingebildet hatten, irgend etwas könnte ihn davon abhalten, seinen Auftrag zu erfüllen. Das war eine ziemlich heftige Zurschaustellung meines Ego, und sie haben
Weitere Kostenlose Bücher