X-Wing 04 - Bacta-Piraten
bei der Erfüllung ihres Auftrags alle gewünschte Hilfe leisten. Ich werde Captain Dryssos Befehle sofort ausführen.«
»Aha.« Ysanne Isard kniff die Augen zusammen. »Sie haben schon jahrelang unter Captain Drysso gedient, nicht wahr?«
»Jawohl, Ma am.«
»Es ist bewundernswert, daß Sie seinen Befehlen folgen, aber was würden Sie tun, wenn Sie der Ansicht sind, daß er einen Fehler macht?« »Ich verstehe die Frage nicht, Ma am.«
Zorn drang in Ysanne Isards Stimme. »Sind Sie in der Lage, die Initiative zu ergreifen, Captain? Wenn die Lusankya plötzlich in Gefahr gerät, könnten Sie diese Gefahr ohne einen Befehl von Captain Drysso beseitigen?«
»Jawohl, Ma am.«
»Sehr gut, Captain.« Sie ging auf die andere Frau zu, bis sie ganz dicht vor ihr stand, und senkte die Stimme zu einem zischenden Flüstern. »Eins sollte Ihnen klar sein: Die Lusankya ist wertvoller als Sie oder Ihr Schiff. Ihre Erhaltung ist lebenswichtig für unseren Erfolg hier auf Thyferra. Sie werden alles tun, was Sie können, um dafür zu sorgen, daß das Schiff hierher zurückkehrt. Captain Drysso mag zwar der Ansicht sein, daß Sie nur als Beobachterin dienen, aber ich betrachte Sie als Schild zwischen der Lusankya und jeder möglichen Gefahr.«
Sie fuhr herum und sprach noch einmal sämtliche Teilnehmer der Besprechung an: »Wenn Antilles weiß, daß wir kommen, wird er etwas vorbereitet haben, um sich uns zu widersetzen. Aber selbst wenn er uns nicht erwartet hat, wird er nicht vollkommen hilflos sein. Er wird verzweifelt sein, und Verzweiflung kann manchen zu großem Heldentum inspirieren. In der Verzweiflung unserer Gegner liegt eine große Gefahr für unsere Streitkräfte, also müssen Sie vorsichtig vorgehen. Wenn Ihr Sieg uns zuviel kostet, könnten wir in Gefahr geraten.«
Dryssos Miene erstarrte zu einer Maske der Entschlossenheit. »Der Sieg ist sicher, Madam.« »Berühmte letzte Worte, Captain Drysso.« Ysanne Isard schnaubte verächtlich. »Tun Sie Ihr Bestes, sich nicht der ungeheuren Menge jener zuzugesellen, für die das wirklich die letzten Worte waren.«
Iella Wessiri ließ die Sicherung ihres Blasterkarabiners einschnappen. Sie griff nach einem Energiepack, um es einzusetzen, hielt aber inne, als sich Elscol Loro durch die Öffnung des Vratixbaus zwängte, den sie miteinander teilten. »Neuigkeiten?«
Elscol nickte. »Allen Besatzungsmitgliedern der Lusankya und der Virulenz ist der Urlaub gestrichen worden. Innerhalb von sechs Stunden sollten sie auf dem Weg sein.«
»Und es wird kein Konvoi zusammengestellt?«
»Nein - diesmal geht es eindeutig um einen Angriff.«
Iella runzelte die Stirn. »Du meinst: um den Angriff.«
»Die Isard scheint tatsächlich nach Wedges Pfeife zu tanzen.« Elscol zuckte mit den Achseln. »Ich hoffe nur, daß Wedge auch das Orchester bezahlen kann.«
»Er hat Coruscant erobert. Diesen Felsen hier zu befreien dürfte nicht so viel schwieriger sein.«
»Ja, aber die Isard wollte Coruscant der Neuen Republik überlassen. Was Thyferra angeht, ist sie ein bißchen besitzergreifender.«
»Das stimmt.« Iella legte den Karabiner hin und drückte dann mehrere Tasten an ihrem Chronometer. »Also, mit diesen Neuigkeiten sind wir im Zeitplan. Achtundvierzig Stunden, nachdem die Lusankya Thyferra verläßt, werden Wedge und die anderen hier sein. Hast du Sixtus schon informiert?«
»Er und seine Einheit sind schon auf dem Weg, um ihre Positionen zu beziehen; sie werden das Internierungslager auf unser Zeichen hin befreien.«
Iella bemerkte einen seltsamen Unterton in Elscols Stimme. »Und es wäre dir immer noch am liebsten, wenn dieses Zeichen eine Bombe in einem Transporter ist, die das Verwaltungszentrum vom Xucphra in die Luft sprengt, nicht wahr?«
»Du magst das albern finden, aber ich sehe nicht ein, wieso jemand riskieren sollte, bei der Gefangennahme der Isard verwundet zu werden, wenn es einfacher ist, sie mittels einer Bombe in Atome zu zerlegen. Und fang nicht wieder mit dieser Rechtmäßigkeitsgeschichte an.«
Iella schüttelte den Kopf. »Hör mal, ich weiß, wie schlimm die Isard ist - sie hat meinen Mann zu einer Karikatur seiner selbst gemacht. Am liebsten würde ich ihr einen Blaster an die Nase halten und ihr das Hirn wegschmelzen. Das würde ich nicht als Mord betrachten - «
»Ebensowenig wie alle anderen hier.«
»- aber es geht nicht um ihren Tod. Es geht darum, sie aufzuhalten. Und noch wichtiger ist es, sie für ihre Verbrechen vor Gericht zu bringen.
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