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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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sie erreichen konnte.
    Kell beugte sich zur Seite, wehrte ihre Schläge ab. »Face, schaff sie mir vom Hals, ehe sie hier etwas anrichtet, eine falsche Fläche drückt und uns blind in den Hyperraum jagt.«
    Face beugte sich vor, griff nach Dia und fing sich dafür einen kräftigen Kinnhaken von einem ihrer Kopfschwänze ein. »Dia! Schluß jetzt!«
    Aber ihre schrillen Schreie wurden eher noch lauter, ihre Bewegungen noch heftiger; sie wirkte jetzt beinahe wie von konvulsivischen Zuckungen getrieben. Face griff um den Copilotensitz herum und bekam sie mit beiden Händen zu fassen, zerrte sie über die Sessellehne auf seinen Schoß. Er bekam noch ein paar ungezielte Schläge ab, ehe er sie schließlich mit beiden Armen um die Hüften fassen und sie an sich drücken konnte.
    Sie gab ein letztes, gequältes Stöhnen von sich und sackte in sich zusammen. Tränen rannen ihr jetzt über die Wangen, und Face sah sie wie erstarrt an, verblüfft von dem Ausbruch von Emotionen, die er nie bei ihr vermutet hätte. »Dia?«
    Ein leises Stöhnen. »Sie ist tot.«
    »Sie? Wer?«
    »Dia. Diap’assik. Sie ist tot.«
    Jetzt hielt er seinen Ärger nicht länger zurück. »Nein, das bist du nicht.«
    »Doch! Sie hätte das nie getan. Sie hätte ihn nie erschossen. Sie wäre lieber selbst gestorben. Sie ist tot, Face.« Er hörte ein leises Knacken, hörte das Geräusch von Metall, das über Leder gleitet, und er war vorbereitet, als ihre Hand mit ihrem Blaster zum Vorschein kam, dessen Lauf auf ihr Kinn gerichtet war. Er ließ Dia mit der linken Hand los, schob den Daumen unter den Abzug und hinderte sie dadurch am Abdrücken.
    Wieder ein schriller Schrei, ein qualvoller Laut, in dem sich abgrundtiefe Schuld und Höllenqualen mischten. »Face, laß mich!«
    Er entwand ihr den Blaster und hielt ihn Kell hin, bis der ihn schließlich nahm, und preßte sie dann wieder an sich. »Nein.«
    »Dann töte du mich.«
    »Nein.«
    »Doch. Ich will nicht so weiterleben.«
    »Das mußt du. Wir brauchen dich.«
    Dann gab sie sich stummen Tränen und qualvollem Schluchzen hin. Face hielt sie weiter an sich gedrückt und fand endlich einen Augenblick Zeit zum Nachdenken.
    Dia, die Twi’lek, die in Simulatorkämpfen den Feind mit einer Kaltblütigkeit erledigte, die manchmal andere Staffelmitglieder erschütterte – was war aus ihr geworden? Wer war diese Doppelgängerin in seinen Armen, die von Leid und Schmerz zerrissen wurde? Das mußte eine Dia sein, die unter ihrer Fassade der Härte lebte, irgendein Rest jener Dia, die vor einem Dutzend Jahren als Kind von Ryloth geraubt worden war. Eine Dia, die imstande war, schreckliche Schuld zu empfinden – selbstzerstörerische Schuldgefühle.
    Mit betont sanfter Stimme sagte er: »Dia, danke.«
    Sie reagierte nicht.
    Er wiederholte seine Worte, und schließlich legte sie den Kopf zur Seite und blickte zu ihm auf, schmerzerfüllt und mit Zügen, die eine einzige Frage waren. »Was?«
    »Danke.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dafür, daß ich auf Castin – auf Castin geschossen…«
    »Nein. Für mein Leben. Wenn du es nicht getan hättest, wäre ich jetzt tot. Ich hätte Zsinj nicht überzeugen können, und dann hätte er uns getötet. Und ich ziehe es wirklich vor zu leben, Dia. Ich danke dir.«
    Endlich sah er, wie Verständnis in ihren Zügen aufdämmerte.
    Kell drehte sich herum und zog damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Dia. Auch ich danke dir. Ohne dich wäre ich tot. Oder in Zsinjs liebevoller Obhut, und das ist vermutlich noch schlimmer als tot. Face und ich schulden dir unser Leben.«
    Sie starrte ihn eine Weile mit wirrem Blick an und sank dann wieder in Faces Arme zurück. »Nein«, sagte sie, und dann wiederholte sie dieses eine Wort immer wieder, während dicke Tränen über ihre Wangen flossen.
    Schließlich schlief sie ein.
    Face überließ es Kell, ihr Shuttle auf den richtigen Kurs und schließlich zurück ins Halmadsystem zu steuern. Sie würden mit Cubber und – wer auch immer anstelle von Castin damit beauftragt worden war – im Asteroidengürtel zusammentreffen, das Shuttle gründlich nach irgendwelchen Peilgeräten absuchen und dann weiter zur Flederfalken-Basis fliegen müssen.
    Die Zeit würde für ihn gerade dazu ausreichen, seinen Bericht zu verfassen, einen Bericht, in dem er erklären mußte, wie es kam, daß in so wenigen Tagen zwei seiner Untergebenen in seiner unmittelbaren Umgebung den Tod gefunden hatten.

16
     
    Wedge nahm den Bericht von Face entgegen, bat hier

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