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Xeelee 1: Das Floss

Xeelee 1: Das Floss

Titel: Xeelee 1: Das Floss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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präzise ins Deck integriert worden war, daß er sich mit seinem halben Durchmesser über die Fläche erhob. Rees erinnerte sich, wie er unter dem Roß entlanggeflogen war und gesehen hatte, daß die andere Hälfte des Zylinders unter den Platten hing wie ein riesiges Insekt. Den Stapel von Büchern noch immer in seinen Armen haltend, drängte er sich näher an die gekrümmte Wandung. Ihre Oberfläche war aus einem matten, silbrigen Metall, welches das harte Sternenlicht zu einem rosig-goldenen Glanz milderte. Ein Türbogen war in die Wand geschnitten worden; seine Konturen waren so gründlich und sauber gearbeitet, wie Rees es noch nie zuvor gesehen hatte. Der Zylinder wurde von den Platten des demontierten Rumpfes ummantelt, und Rees konnte erkennen, wie sorgfältig sie bearbeitet und an der Wand befestigt worden waren.
    Er versuchte, sich die Männer vorzustellen, die diese wundervolle Arbeit geleistet hatten. Er hatte eine vage Vorstellung von gottähnlichen Wesen, die mit glühenden Klingen einen riesigen Zylinder zerlegten… Und spätere Generationen hatten das glühende Herz des Floßes mit ihren zusammengestückelten Anbauten eingekreist, wobei Eleganz und Ausdruckskraft dieser Kreise im Verlauf Tausender von Schichten abnahmen.
    »…Ich sagte ›sofort‹, Minenratte!« Das Gesicht des Navigators war rot vor Zorn; Rees rüttelte sich selbst aus seinem Tagtraum wach und lief zu Cipse, der schon am Eingang stand.
    Ein anderer Wissenschaftler kam aus dem glänzenden Innern der Brücke und nahm Rees seine Last ab. Cipse warf Rees einen letzten Blick zu. »Nun geh zurück an deine Arbeit und sei froh, daß ich Hollerbach nicht empfehle, dich an die Versorgungsmaschinen zu verfüttern…« Der Navigator grummelte etwas vor sich hin, wandte sich um und verschwand im Innern der Brücke.
    Rees, der diesen magischen Bereich nur ungern verlassen wollte, streckte die Hand aus, berührte mit den Fingerspitzen die silbrige Wand – und zog sie verwundert zurück; die Oberfläche war warm, fast wie Haut, und unwahrscheinlich weich. Er legte seine Hand flach auf die Wand und ließ seinen Handteller über die Oberfläche gleiten. Sie wies nicht die geringste Nahtstelle auf, so als ob sie mit einer öligen Flüssigkeit poliert worden wäre…
    »Was ist das? Eine Minenratte betatscht mit seinen dreckigen Pfoten unsere Brücke?«
    Rees wirbelte herum. Die beiden jungen Offiziere, die er vorhin gesehen hatte, standen mit in die Hüften gestemmten Armen vor ihm und grinsten spöttisch. »Nun, Junge«, fragte der größere von ihnen, »was hast du hier zu suchen?«
    »Nichts; ich…«
    »Weil du hier nämlich nichts verloren hast, empfehle ich dir, auf den Gürtel zurückzukehren, wo die anderen Ratten hausen. Oder sollen wir ein bißchen nachhelfen, was, Jorge?«
    »Warum nicht, Doav?«
    Rees betrachtete die lässigen, gutaussehenden jungen Männer. Ihre Wortwahl war nur wenig unhöflicher als die von Cipse… aber die Jugend dieser Kadetten und die Art und Weise, wie sie die älteren Offiziere unkritisch imitierten, machte ihre Verachtung umso schlimmer, und Rees fühlte, wie die Wut heiß in ihm hochstieg.
    Aber er konnte es sich nicht leisten, sich Feinde zu machen.
    Bewußt wandte er den Blick von den Offiziersschülern ab und wollte an ihnen vorbeigehen… Aber der größere der Kadetten, Doav, verstellte ihm den Weg. »Was ist, Ratte?« Er streckte einen Finger aus und stieß ihn gegen Rees’ Schulter…
    …und beinahe gegen seinen Willen umklammerte Rees den Finger mit einer Faust und bog mit einer leichten Drehung seines Handgelenks die Hand des Kadetten zurück. Der junge Mann mußte seinen Ellbogen nach vorne schieben, um zu verhindern, daß sein Finger brach; dabei ging er vor Rees halb in die Knie. Eine Schweißschicht auf seiner Stirn verriet den Schmerz, aber er biß die Zähne zusammen und schrie nicht auf.
    Jorges Grinsen erstarb, und seine Hände hingen unsicher herunter.
    »Mein Name ist Rees«, sagte er langsam, »merken Sie ihn sich.«
    Er ließ den Finger los. Doav sank auf die Knie und untersuchte seine Hand; dann blickte er auf. »Sei unbesorgt, Rees; ich werde ihn mir merken«, zischte er.
    Rees, der seinen Wutausbruch schon bedauerte, wandte ihnen den Rücken zu und ging weg. Die Offiziersanwärter folgten ihm nicht.

    Rees ließ sich beim Reinigen von Hollerbachs Büro Zeit. Von allen Räumen, zu denen seine Aushilfsarbeiten ihm Zutritt verschafften, war dies der interessanteste. Er fuhr mit einer

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