Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
gelingt es uns sogar, die Austrittsdüsen zu vektorieren.« Der alte Mann nickte Adda zustimmend zu. »Ein in jeder Hinsicht praktikabler Vorschlag.«
    Dura bemerkte, daß Adda – was völlig untypisch für ihn war – dieses Lob goutierte; Hosch hingegen machte einen griesgrämigen Eindruck.
    »Aber wie sollte der Wagen im UnterMantel bestehen?« wandte Farr ein. »Adda, ich habe in den Glocken gelernt, daß es nicht der Druck allein ist, der ein solches Fahrzeug zerstören würde…« Unvermittelt ballte er die Hand zur Faust, so daß Dura zurückzuckte; sie fragte sich, wo er solche dramaturgischen Tricks gelernt hatte. »Nukleare Materie – gewöhnliche Materie – würde sich auflösen.«
    »Natürlich würde sie sich das«, sagte Hosch hektisch. »Jeder, der auch nur über ein bißchen Erfahrung verfügt, weiß das. Unsere Glocken werden durch Magnetfelder, die von den Turbinen in der Stadt erzeugt werden, vor dem Druck geschützt.«
    Seciv Trop schüttelte den Kopf. »Das stimmt so nicht, Aufseher. Vielmehr werden die Glocken mit elektrischem Strom versorgt, der im Hafen erzeugt wird… der magnetische Schutzschirm hingegen wird von der Glocke selbst erzeugt, und zwar durch supraleitende Bänder, welche die Glocke umspannen.«
    Hosch musterte den alten Mann von Kopf bis Fuß. »Du bist sicher ein Fischer. Dann müssen wir aber verschiedene Schichten haben…«
    Muub berührte Hoschs Schulter. »Seciv hat die jetzige Generation der Glocken konstruiert – die Glocken, mit denen ihr jeden Tag einfahrt. Hosch, euer Leben hängt von ihm ab; etwas mehr Respekt würde dir also gut anstehen.«
    »Na gut«, sagte Hosch. »Aber der Junge hat trotzdem recht.«
    Seciv reagierte nicht auf diesen Affront. »Man müßte dieses künstliche Schwein nur mit supraleitenden Bändern umspannen und einen Generator mitführen, der das Magnetfeld erzeugt.« Er runzelte die Stirn. »Natürlich würde dadurch die Masse des Fahrzeugs erhöht.«
    »Würde das hölzerne Schwein sich denn nicht überhitzen, wenn ständig ein nukleares Feuer brennt?« fragte Dura.
    Seciv nickte. »Ja, das wäre ein Problem… allerdings kein unlösbares. Dann ist der Druck-Luft-Vorrat schon ein größeres Problem. Selbst unsere besten Tanks halten keine allzu hohen Drücke aus. Es reicht wohl für einen Flug zu den Decken-Farmen, aber kaum für eine Expedition dieser Größenordnung.« Er bedachte Adda mit einem traurigen Blick. »Aber auch das ließe sich vielleicht lösen. Doch da gibt es noch zwei weitaus gravierendere Probleme. Zunächst die mangelhaften Flugeigenschaften. Schließlich besteht ein Luft-Schwein aus mehr als nur einem Anus und ein paar Flossen. Das Schwein hat auch noch sechs Augen, mit denen es sich orientiert…«
    »Nun«, sagte Adda, »man könnte sechs Fenster aus Klarholz einsetzen. Oder noch mehr.«
    »Vielleicht. Doch dann müßte hinter jedem Fenster ein Pilot sitzen, der einer Besatzung von fünf oder sechs Leuten sagt, wie sie die Flossen ausrichten sollen. Adda, ich befürchte, dein hölzernes Schwein würde einen Zickzack-Kurs in der Luft beschreiben.«
    »Flossen sind überhaupt nicht erforderlich«, gab Dura zu bedenken. »Das Ding muß keine exakte Nachbildung eines Schweins sein. Vielleicht könnten wir das Schwein mit Luft stößen aus seitlichen Auslässen steuern.«
    »Ja«, sagte Muub nachdenklich. »Das ist sicher viel präziser.«
    Seciv lächelte nachsichtig. »Trotzdem rechne ich mit Instabilitäten. Davon abgesehen ist mein zweiter Einwand wohl der entscheidende.«
    Adda schaute ihn düster an, derweil sein Augen-Egel über die Wange kroch.
    »Euer Antriebssystem wird im UnterMantel nicht funktionieren, geschweige denn im Quanten-Meer. In einer Hochdruck-Umgebung kann die Luft nicht ausgestoßen werden; sie würde in den Körper des Schweins zurückgedrückt.«
    Hosch kratzte sich am Kopf. »Ich hasse es, diese verrückte Idee auch noch mit konstruktiven Beiträgen zu unterstützen«, sagte er, »aber könnte man nicht ein Magnetfeld um die Hülle des Schweins legen? Dann würden die Winde in die Luft mit normalem Druck entweichen.«
    Seciv musterte ihn und fuhr sich mit den knochigen Fingern durch die Haarbüschel, offensichtlich auf der Suche nach einer einfachen Erklärung. »Aber die ausgestoßene Luft würde sich dann immer noch innerhalb des Magnetfelds befinden, das seinerseits über die Feldlinien mit dem Schiff verbunden ist. Die Luft würde gegen das Magnetfeld drücken, was eine nach hinten

Weitere Kostenlose Bücher