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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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tun?«
    »Zwei Dinge. Zum einen seid ihr Experten, was die Xeelee betrifft. Zumindest ist Hork dieser Ansicht. Zweitens haben wir sonst niemanden.« Er hob die Arme, als ob er die ganze Stadt umfassen wollte. »Dura, Parz mag in Ihren Augen eine große und reiche Stadt sein, aber die Wirtschaft ist durch den Störfall stark beeinträchtigt worden. All unsere Ressourcen werden dafür verwendet, die Schäden zu beseitigen und das Hinterland wiederaufzubauen… wir sind die einzigen Leute, die Hork für entbehrlich hielt.« Er lächelte ihnen zu. »Sechs Leute, darunter ein Junge. Und unser Auftrag lautet, die Welt zu retten. Vielleicht werden wir trotzdem Erfolg haben und großen Ruhm ernten.«
    Er verstummte. Die sechs Leute hingen ringförmig in der Luft und musterten sich gegenseitig – mit Ausnahme des Magfeld-Experten Seciv Trop, dessen Blick in die Ferne schweifte.
    »Gut«, sagte Muub. »Hork hat mich damit beauftragt, ein Konzept zur Durchführung des Unmöglichen zu entwerfen – tiefer in den UnterMantel vorzustoßen als je ein Mensch vor uns. Und ich habe Hosch und Adda gebeten, ihrerseits Vorschläge auszuarbeiten. Die Glocken des Hafens erreichen eine Tiefe von ungefähr einem Meter. Ersten Schätzungen zufolge müßten wir jedoch auf die zehnfache Tiefe gehen – bis auf zehn Meter unterhalb von Parz, tief in den UnterMantel. Seciv, du darfst die Sache kommentieren und eigene Vorschläge unterbreiten.«
    Trop nickte. »Ich werde tun, was in meinen Kräften steht«, sagte er mit sonorer Stimme. Seciv Trop war der Älteste der Gruppe. Auf seinem fast kahlen Schädel kräuselten sich kleine Büschel von goldgelbem Haar. Und sein schlecht sitzender Anzug war so zerschlissen, wie Dura es von einem Städter der Oberschicht nicht erwartet hätte.
    Dura verspürte Sympathie für diesen alten Burschen. »Weshalb sind wir hier in diesem Stadion?« fragte Farr.
    »Weil dein Freund es so will.« Skeptisch beäugte Muub die Schweinshaut. »Adda hat gesagt, er würde seine Idee lieber in der Praxis als in der Theorie präsentieren. Da hielt ich es für das Beste, einen möglichst weitläufigen Ort auszusuchen.«
    Hafen meister Hosch verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. »Dann sollte der alte Narr lieber anfangen, ehe dieser verdammte Schweinekadaver die Luft verpestet.«
    Grinsend zog Adda an dem kurzen Seil, mit dem die aufgeblasene Schweinshaut an seinem Gürtel befestigt war. Dann präsentierte er den Städtern das häßliche Objekt und freute sich an ihrer schockierten Reaktion. Der Anblick war auch widerwärtig, sagte Dura sich; nachdem die Öffnungen mit ein paar Stichen vernäht worden waren, hatte man die Haut aufgepumpt, so daß die sechs Flossen nun aufrecht standen. Die eckige Schweinsfratze schien sie anzustarren. Obendrein verströmte die Haut einen leichten Verwesungsgeruch.
    »Soll das vielleicht ein Witz sein?« fragte Hosch spöttisch. »Der alte Narr glaubt wohl, wir sollten uns in Schweinshäute hüllen und zum verdammten Kern schwimmen.«
    Adda fuchtelte mit der Haut vor dem Gesicht des Aufsehers herum. »Falsch, Stadt-Mann. Ihr Leute fahrt in von Schweinen gezogenen Wagen durch die Gegend. Zuerst hatte ich mich gefragt, ob man in einem solchen Wagen bis zum Kern fahren könnte… aber die Schweine würden die Reise in den UnterMantel natürlich nicht überleben. Also haben wir ein Schwein gebaut… ein künstliches Schwein aus Holz und Kernstoff. Stark genug, um dem Druck im UnterMantel zu widerstehen.«
    Seciv nickte. »Und wodurch wird diese Vorrichtung angetrieben?«
    Adda piekste in die Abgasöffnung des Schweins. »Mit Fürzen natürlich. Wie bei echten Schweinen.« Er schnippte gegen die aufgeblasenen Flossen. »Und damit wird es stabilisiert.« Dann drückte er die Haut zusammen; Luft entwich aus der Austrittsöffnung, und der Schweinekadaver taumelte als Parodie eines lebendigen Tiers durch die Luft.
    Hosch stieß ein Gelächter aus. »Und wer produziert die Fürze, Oberströmler? Du etwa?«
    Seciv runzelte die Stirn, wobei das Kraushaar Wellen schlug. »Man könnte die internen Abläufe in der Anatomie des Schweins kopieren und den Wagen mit Luft-Tanks bestücken. Durch die Verbrennung von Holz in einem Kernbrand-Ofen würde die Luft erwärmt und durch ein Ventil ausgestoßen.« Zögernd tippte er gegen eine Flosse. »Man könnte sogar eine Steuerung konstruieren, indem die Flossen mit einem kardanischen Ring verbunden werden, der vom Wagen aus bedient wird. Und vielleicht

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