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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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gerichtete Abstoßung des Schiffs bewirken würde. Das Prinzip von Aktion und Reaktion, ihr versteht…«
    Muub brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ich glaube, damit ist alles gesagt, Seciv.« Er lächelte Adda an. »Sir, es hat wohl den Anschein, daß wir Ihren Vorschlag nicht weiterverfolgen können; aber er war genial, und vielleicht werden manche Aspekte in eine spätere Konstruktion einfließen, nicht wahr, Seciv? Außerdem habe ich den Eindruck, daß diese Idee dazu beitragen wird, das aktuelle Design der Luft-Wagen zu ändern – wir konstruieren demnächst Wagen, die nicht mehr von Schweinen gezogen werden. Schließlich würde keins der genannten Probleme auftreten, wenn der Wagen in der freien Luft operieren würde.«
    Adda drückte sein Schwein mit dem unversehrten Arm an sich. Er machte einen ungewöhnlich zufriedenen Eindruck. »Das macht dir anscheinend Spaß«, sagte Dura leise und knuffte ihn. »Du alter Scheißkerl. Du verwirrst sie nur.«
    Adda funkelte sie an. »Wirklich? Und was kommt als nächstes? Dieser Fischer ist doch so schlau; hören wir mal, was er zu sagen hat.«
    »Hosch?«
    Der Hafenmeister spreizte die Hände und sagte, an Muub gewandt: »Meine Idee ist ganz einfach, und ich muß auch keine Schweinshaut steigen lassen, um sie zu erklären. Ich sage, wir halten uns an das, was wir wissen. Ich sage, wir verlängern das Rückgrat… und zwar so weit wie nötig, bis hinunter in den UnterMantel.«
    Seciv Trop rieb sich das Kinn. »Nun, wie du schon sagst, hat das den Vorteil, daß wir uns auf vertrautem Terrain bewegen. Das hölzerne Rückgrat müßte auch vor der Auflösung im UnterMantel geschützt werden, doch ließe sich das mit den supraleitenden Spulen bewerkstelligen, die wir bereits verwenden… Aber welch ein gewaltiges Unterfangen das wäre. Ich bezweifle, daß bei der erforderlichen Länge die strukturelle Integrität des Rückgrats gewährleistet wäre. Außerdem würde es vielleicht die Stabilität der Stadt selbst beeinträchtigen. Könnten die Anker-Bänder unsere Position hier am Pol überhaupt noch halten, mit einem solchen Gegengewicht?«
    Muub schüttelte den Kopf. »Hosch, dafür haben wir keine Ressourcen. Du mußt wissen, daß die Holzkonvois von der Kruste nach dem Störfall eingestellt wurden; also hätten wir gar kein Holz dafür. Außerdem haben wir zuwenig Leute…«
    »Und was«, fragte Dura, »wenn ein erneuter Störfall einträte? Das Rückgrat wäre so zerbrechlich, daß es sofort zerstört werden würde.«
    Hosch faltete die Arme, kreuzte die Beine und rollte seinen drahtigen Körper zu einer Kugel zusammen. »Dann ist es unmöglich. Anstatt weiterhin unsere Zeit zu vergeuden, sollten wir Hork Bescheid sagen.«
    »Offen gesagt, Hosch«, wandte Muub sich an ihn, »ich würde es nicht bedauern, falls wir zu diesem Schluß kämen. Bisher haben wir nämlich nur Optionen ausgeschlossen. Und vielleicht auch einige Elemente einer praktikablen Lösung.«
    Mit düsterem Blick zupfte Muub an einem Faden seiner Robe. »Sprich weiter.«
    »Wir wissen nun, daß diese hypothetische Vorrichtung – diese neue, freischwebende Glocke – einen magnetischen Schutzschirm benötigt sowie ein Antriebssystem. Dieses System muß sich aus sich selbst heraus erhalten; weil unsere traditionellen Methoden in solchen Tiefen nicht angewandt werden können, müssen wir ohne Unterstützung von der Stadt operieren. Deshalb müßte die Vorrichtung mit einer Turbine ausgerüstet sein, die einen Schutzschirm erzeugt.«
    »Und wie kommt die Fortbewegung zustande?« fragte Dura. »Du hast doch gesagt, daß Preß-Luftnicht funktioniert.«
    »Das stimmt auch«, sagte Seciv. »Aber es gibt noch andere Antriebsquellen…«
    »Schwimmen«, sagte Farr mit einem enthusiastischen Gesichtsausdruck. »Wie wäre es damit? Vielleicht können wir eine Glocke bauen, die schwimmt.«
    »Exakt.« Seciv nickte wohlgefällig. »Wir könnten uns durch das Magfeld bewegen, als ob wir in der Luft schwimmen würden. Gut gemacht, junger Mann.«
    Muub zupfte sich an der Unterlippe. »Aber vielleicht reicht das Magfeld gar nicht bis in den UnterMantel.«
    »Wir glauben aber, daß es so tief hinunterreicht«, sagte Seciv. »Zwischen dem UnterMantel und dem Meer findet ein ständiger Austausch geladener Teilchen statt – Protonen, Elektronen und Hyperonen –, die das Magfeld aufrechterhalten.«
    »Sollen wir uns vielleicht zwei künstliche Beine auf den Buckel schnallen?« fragte Hosch

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