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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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pulsierenden Feldlinien markierten die endlosen Tage der Reise. Ohne Proviant waren die Menschlichen Wesen gezwungen, dem Rand des Krusten-Walds zu folgen; die Blätter hatten zwar kaum einen Nährwert, aber wenigstens vertrieben sie für eine Weile das nagende Gefühl des Hungerns. Die Vorräte reichten jeweils nur für ein paar Tage, und dann mußten sie den Marsch unterbrechen. Es gab auch Wild, doch der Wald war unbekannt, und die Tiere, die nach dem jüngsten Störfall noch verängstigt und überall zerstreut waren, ließen sich nur schwer fangen.
    Ohne eine eigene Herde waren die Menschlichen Wesen dem Hungertod geweiht. Und auf diesem hoffnungslosen Marsch mit den endlosen Tagen langsamen, schmerzhaften Schwimmens setzten die Menschlichen Wesen wahrscheinlich mehr Energie um, als sie zuführen konnten. Mur mußte immer wieder an das gehaltvolle ›Brot‹ denken, das Dura mitgebracht hatte, als sie so unerwartet am Himmel erschienen war und die phantastischen Geschichten von Städten in der Luft erzählte.
    Mit quälender Langsamkeit krochen sie am Umfang des Mantels entlang. Jedesmal, wenn Mur in der eintönigen Landschaft des Mantels aufwachte, verließ ihn der Mut. Und selbst wenn die Menschlichen Wesen dem Pol deutlich näher gekommen waren, mußten sie noch das Hinterland unterqueren, den kultivierten Gürtel um den Pol. Wie würden die Bewohner dieser Regionen – die selbst unter den Nachwirkungen des Störfalls litten – diese Gruppe verhungernder Flüchtlinge wohl aufnehmen, die unter ihren Decken-Farmen schwebten?
    Am sinnvollsten wäre es gewesen, die Menschlichen Wesen hätten die Wanderung beendet. Ihre Überlebenschancen waren am besten, wenn sie hier blieben oder ein Stück weiter flußaufwärts gingen und am Rand des Krusten-Walds eine neue Heimat schufen. Es hatte keinen Sinn, sich auf dieser Wanderung zu verausgaben. Sie konnten sich ein neues Netz bauen und eine neue Herde Luft-Schweine zusammentreiben. Sie konnten sogar, sagte Mur sich, während er benommen durch die unbewegte Luft schwamm, versuchen, Rochen zu züchten. Das Fleisch der Rochen war zwar zäh und nicht so schmackhaft wie das von Luft-Schweinen, aber es wurde zarter, wenn man es über nuklearem Feuer röstete; und die Eier waren wohlschmeckend und leicht zu lagern.
    …Aber das war natürlich unmöglich, denn die wohlmeinende Dura hatte ihnen die Kinder weggenommen und zum Südpol transportiert. Während Mur flußabwärts auf den rot glühenden Pol starrte, hatte er das Gefühl, eine Kette so lang wie eine Feldlinie würde ihn mit seinem Kind verbinden, eine Kette, die unerbittlich an seinem Herzen zerrte. Dura hatte sicher im Interesse der Kinder gehandelt. Und für Mur bedeutete das, daß er seinen Sohn nur dann wiedersehen würde, wenn er am Leben blieb und die Wanderung bis zur Stadt am Pol fortsetzte.
    Er drückte Dura noch einmal, und dann lösten sie sich voneinander und kehrten zum Krusten-Wald zurück, um die anderen zu begrüßen und mit dem Tagewerk zu beginnen.
    »Dia! Mur!« Die vom Krusten-Wald zu ihnen dringende Stimme klang aufgeregt.
    Verwirrt verlangsamten Dia und Mur den Aufstieg und schauten nach oben. Philas fiel ihnen entgegen, wobei ihre knochigen Beine Luft traten. Als sie das Paar erreicht hatte, packte sie die beiden an den Armen, um abzubremsen.
    Dia faßte Philas an den Schultern. »Was ist los? Stimmt etwas nicht?«
    Philas keuchte und schüttelte den Kopf; durch das zurückgekämmte Haar wurden ihre Wangenknochen noch stärker betont. »Es ist alles in Ordnung. Aber… schaut. Seht dort unten.« Sie deutete nach unten, in den Mantel.
    Die drei Leute trennten sich und kippten vornüber. Mur sah nach unten und versuchte, der Richtung von Philas’ Geste zu folgen. Er sah das ordentliche Arrangement der Feldlinien und den purpurnen Fleck des Quanten-Meeres unter der kristallinen Luft. Alles schien normal, außer…
    Dort. Ein kleiner dunkler Knoten in der Luft, der sich bewegte.
    Er drehte sich zu Dia um. »Deine Augen sind schärfer als meine. Was ist das?«
    »Leute«, sagte sie und blickte angestrengt nach unten. »Eine Gruppe. Vielleicht zwanzig oder dreißig. Sieht nach einem Lager aus. Aber da ist etwas im Mittelpunkt…«
    »Was?«
    Philas reckte Dia das Gesicht entgegen. »Siehst du es etwa?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Dia, wobei ihre Augen sich verengten. »Aber es hat nichts zu bedeuten. Philas…«
    »Was ist das? Was siehst du?« fragte Mur.
    Sorgenfalten erschienen in Dias

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