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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Ozeans grenzte an das Land um sie herum. Ihre Mutter sagte ihr, dass dies die Insel Skiros wäre, und das Meer wurde Ägäis genannt. Ihr Anwesen war das größte auf der Insel; es war ein Konglomerat aus weißen, kubischen Gebäuden, die durch Gänge miteinander verbunden und von Gärten umgeben waren -Gras und Bäumen. Weiter draußen gab es Brücken und Straßen, die sich über dem Boden durch die Luft schwangen, und Häuser durchsetzten wie Bauklötze die glühenden Hänge.
    Die ganze Szenerie war in schweres, flüssiges Sonnenlicht getaucht.
    Schließlich landete der Gleiter auf einer grasbewachsenen Fläche an der Küste eines Meeres. Lieserls Mutter hob sie aus dem Gleiter und stellte sie – auf ihren wachsenden, wackeligen Beinen – auf das harte, sandige Gras.
    Hand in Hand ging die kleine Familie über eine niedrige Düne zum Strand hinunter. Die Sonne brannte von einem unerträglich blauen Himmel durch die ausgedünnte Luft. Ihr Sehvermögen schien über eine Zoomfunktion zu verfügen. Sie betrachtete in der Entfernung spielende Gruppen von Kindern und Erwachsenen weit weg, auf halber Strecke zum Horizont – und es war, als ob sie sich direkt in ihrer Mitte befände. Ihre noch unsicheren Füße drückten sich in körnigen, feuchten Sand. Sie schmeckte das Salz in der Luft, es schien durch jede Pore ihrer Haut zu dringen.
    Sie fand Muscheln, die an einer verfallenen Pier klebten. Sie brach sie mit einer Spielzeugschaufel los und betrachtete fasziniert ihre schleimig tropfenden Füße.
    Sie saß mit ihren Eltern im Sand und spürte, wie sich ihr leichtes Kleid über den rasch wachsenden Körper spannte. Sie spielten diverse Computer-Spiele mit Spielsteinen, Leitern und Schlangen. Sie lachten, wobei ihr Vater zum Spaß herumquengelte, und taten so, als ob sie sich gegenseitig betrügen wollten.
    Sie war regelrecht elektrisiert. Es war ein wundervoller Tag, voller Licht und Freude und außergewöhnlich intensiver Wahrnehmungen. Ihre Eltern liebten sie – sie sah das an der Art, wie sie sich bewegten, zu ihr kamen und mit ihr spielten.
    Sie mussten wohl wissen, dass sie anders war; aber es schien sie nicht zu stören.
    Sie wollte nicht anders sein – falsch sein. Sie verbannte diese Gedanken aus ihrem Kopf und konzentrierte sich auf die Schlangen, die Leitern und die funkelnden Steine.

    Jeden Morgen wachte sie in einem Bett auf, das zu klein für sie war.
    Lieserl liebte den Garten. Sie liebte es, die Blumen zu betrachten, wie sie ihre winzigen schönen Gesichter auf die Sonne richteten, während das große Licht geduldig über den Himmel kletterte. Das Sonnenlicht ließ die Blumen wachsen, hatte ihr Vater ihr erklärt. Vielleicht war sie ja selbst wie eine Blume, dachte sie, die in diesem Sonnenlicht zu schnell wuchs.
    Am fünften Tag wurde sie in ein großes, unregelmäßig geschnittenes und buntes Klassenzimmer gebracht. Dieser Raum war voller Kinder – anderer Kinder! – und Spielzeugen, Zeichnungen und Büchern. Sonnenlicht durchflutete das Zimmer; vielleicht wölbte sich eine durchsichtige Kuppel über die offenen Wände.
    Die Kinder saßen auf dem Boden und spielten mit Farben und Puppen oder sprachen mit leuchtend bunten, virtuellen Figuren – lächelnden Vögeln und winzigen Clowns. Die Kinder drehten sich zu ihr um, als sie mit ihrer Mutter eintrat, mit runden und fröhlichen Gesichtern, wie Punkte aus Sonnenlicht, das durch Blätter fällt. Noch nie zuvor war sie anderen Kindern so nahe gekommen. Waren diese Kinder etwa auch anders?
    Ein kleines Mädchen schnitt ihr eine Grimasse, und Lieserl klammerte sich an das Bein ihrer Mutter. Aber die legte nur ihre vertrauten warmen Hände auf ihren Rücken. »Geh weiter. Es ist alles in Ordnung.«
    Als sie in das verzerrte Gesicht des fremden Mädchens blickte, schienen sich Lieserls Fragen, ihre altklugen, konstruierten Zweifel in Luft aufzulösen. Plötzlich zählte nur noch für sie – das einzige, was überhaupt zählte –, dass sie von diesen Kindern akzeptiert wurde und sie nicht erfuhren, dass sie anders war.
    Ein Erwachsener kam auf sie zu: ein Mann, jung und schlank, mit jugendlichen Gesichtszügen. Er trug einen Overall in einem lächerlichen Orange; im Sonnenlicht nahm sogar sein Kinn noch diese Farbgebung an. Er lächelte sie an. »Du bist doch sicher Lieserl? Ich heiße Michael. Wir freuen uns, dass du hier bist. Stimmt doch, Leute?«, ergänzte er dann in einem lauten, übertriebenen Tonfall.
    Die Antwort war ein einstudiertes,

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