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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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an.
    Die Translator-Box artikulierte sich schleppend und kratzig, aber verständlich. »Ich… möchte es wissen.«
    Ich kniete mich neben das Alien. »Was wissen?«
    »Woher du wusstest… wann sie kommen.«
    »Gutes Timing, was?« Ich zuckte die Achseln. »Du hättest es auch wissen müssen.«
    »Quanten-Verschränkung?«
    »Signale werden verzögerungsfrei zwischen zwei Hälften eines Kommunikators übertragen. Aber diese Hälften müssen vorher in physischem Kontakt gestanden haben. Wenn sie einmal zusammen waren, ist es unmöglich, sie völlig zu trennen. Wie bei Menschen«, sinnierte ich. »Dazu braucht es mehr als Zeit und Raum…«
    »Es dämmert mir…«
    »Die Komponenten der Station und alle über die Galaxis verteilten Klone müssen von einer zentralen Stelle hierher gebracht worden sein. Von dort wird auch der Reparatur-Trupp gekommen sein, dem wir gerade… äh… begegnet sind. Die Zentrale muss sich auf der Heimatbasis der Xeelee im Kern der Galaxis befinden. Eine Dreitagesreise für die Xeelee.«
    »Dann war das wohl unvermeidlich. Aber der Planck’sche Strahler der Xeelee ist reine Spekulation. Woher wusstest du überhaupt…«
    Ich grinste schelmisch. »Ich wusste es erst, nachdem ich es hatte drauf ankommen lassen. Damit habe ich widerlegt, was du mit scheinbarer Logik bewiesen hattest.«
    Immer mehr Blasen quollen aus dem Bauch, und die Stimme wurde schwächer. »Aber dein… Schiff ist zerstört. Dein Sieg wird nicht von Erfolg gekrönt sein.«
    »Stimmt leider.« Ich setzte mich neben der sterbenden Statue in den knirschenden Dreck. »Ich glaube, das habe ich verdrängen wollen.« Die Tiefe des Blickfelds schien sich zu verändern, und Lichtjahre dehnten sich um mich herum aus.
    Nun schätzte ich sogar die Gesellschaft der Statue. »Du warst ein würdiger… Gegner.«
    »Du wiederholst dich«, sagte ich ruppig.
    »Mein Schiff ist am… näheren Pol des Planeten, eine Tagesreise von hier. Es ist kein Problem, seine Lebens-Systeme an deine Bedürfnisse anzupassen.«
    »Äh… ich danke dir. Wieso tust du das?«
    »Weil du es wahrscheinlich eh finden würdest. Und ich hoffe, dass deine und meine Spezies… in Zukunft gut miteinander auskommen.«
    * * *
    Ich blieb bei der Statue, bis sie ihr Leben ausgeblubbert hatte.
    Bedauernd warf ich einen Blick auf den Krater, den die Xeelee hinterlassen harten. Wie gewonnen, so zerronnen.
    Zum Teufel mit dem Zaster! Ich würde das Schiff der Statue erben und kannte nun zumindest das Prinzip des Nullzeit-Transmitters. Das sollte genügen, wo wir Menschen doch einfallsreiche Wesen waren.
    Ich spürte, wie Tims Präsenz von mir Besitz ergriff. Es war, als ob seine Hand sich in meine schmiegte und unsre Unzertrennlichkeit unterstriche. Ich klaubte die Überreste des Phasers zusammen; das wäre ein tolles Geschenk für ihn. Dann marschierte ich über die ausgeglühte, knirschende Schlacke zum Pol.

Die Statue, diese kafkaeske Küchenschabe, erinnerte mich an mich selbst. Ich fragte mich unbehaglich, ob diese wackere Prospektorin mich wohl genauso abstoßend und unmenschlich gefunden hätte wie die Kreatur, die sie berauben wollte.
    Ich wusste, dass der Quanten-Verschränkungs- Kommunikator der Schlüssel für die Entwicklung von Techniken war, die eine weitere Expansion der Menschheit ermöglichten. Durch diesen Fund gelangte die Prospektorin zu Reichtum und Ruhm.
    Und die Expansion dauerte an.
    ›Schau‹, sagte Eve. ›Und lerne daraus…‹

Der Schalter
    A.D. 5066

    Nachdem das Schiff gelandet war, gingen Krupp und ich zur Luftschleuse. Ballantine war schon dort und legte gerade seinen netten kleinen Anzug an.
    »Ich hätte es wissen müssen, Gorman«, knurrte Krupp mich an und rammte die säulenartigen Beine in den versilberten Anzug. »Dieser kleine Bastard Ballantine muss doch immer der Erste sein.«
    Ich suchte in einem überfüllten Spind nach meinem Helm. »Das ist seine Aufgabe, Krupp. Er ist der Xenotechniker… Eine Landung ist die einzige Gelegenheit, wo er sich nützlich machen kann.«
    Krupp straffte seine mächtigen Schultern. »Wenn du mich fragst, macht diese Kröte sich doch nie nützlich. Ist nur ein unnützer Esser.« Der schmächtige Ballantine bekam das natürlich alles mit. Krupp kratzte das nicht. Aber ich sah, dass Ballantines Gesicht mit den großen Augen im Helm eine Nuance roter wurde.
    Captain Bayliss kam den Gang entlanggestapft. Sie trommelte die Mannschaft für die EVA zusammen. Bald hatte die aus zwölf Leuten bestehende

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