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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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in Neuseeland oder in Australien angesiedelt ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Land stimmt, ist also 50 zu 50. Sie blufft auch, was die Exklusivität der Produktionsrechte betrifft. Sie erinnert sich nur daran gelesen zu haben, dass die Firma die Produktion nicht aus der Hand geben würde, denn diese ungewöhnliche Entscheidung fand Mandi bemerkenswert. Die meisten Unternehmen betreiben intensives Outsourcing, um von Standorten mit niedrigen Lohnkosten zu profitieren. Die Mutterfirma könnte also inzwischen doch beschlossen haben, die Produktion aus Kostengründen nach Indonesien zu verlegen. Eine abgelegene Produktionsstätte mitten im Dschungel ist allerdings schon wieder eher unwahrscheinlich.
    »Sie werden des Einbruchs beschuldigt und des Diebstahls verdächtigt«, sagt Terry gepresst zu Mandi. »Glauben Sie mir, Sie wollen nicht eine Nacht in einem indonesischen Gefängnis verbringen.«
    Mandis Strategie – die Männer hinzuhalten und sie gleichzeitig in die Verteidigung zu drängen – ist nicht gut durchdacht. Sie will wissen, was in der Anlage vor sich geht, aber sie hat den Einbruch begangen, das lässt sich nicht leugnen. Zögernd gibt sie Terry den Rucksack.
    »Ich will, dass der Rucksack hier vor meinen Augen geöffnet wird«, fordert sie. Ihr Gesichtsausdruck wirkt gefasst, aber ihr Herz rast. Sie erinnert sich, in Ellys Hütte kurz eingenickt zu sein. Bei dieser Gelegenheit könnten sie etwas in den Rucksack gesteckt haben …
    Terry öffnet den Reißverschluss des Hauptfachs, in dem die Wasserflaschen, Projektunterlagen und ein Notepad sind. Der Indonesier sieht argwöhnisch zu. Er lehnt es ab mit Mandi zu sprechen und spricht nur mit Terry. Er zeigt auf einen Ordner, aber Terry schüttelt den Kopf und blättert die Seiten durch, um zu demonstrieren, dass es sich nur um Unterlagen der Senaggin-Mine handelt.
    »Ist das alles, nur das Hauptfach?«, fragt Terry.
    Mandi nickt, aber da nimmt der Indonesier Terry den Rucksack weg. Mandi schnappt ihn sich ebenso schnell zurück und gibt ihn Terry wieder.
    »Die anderen Abteile sind klein, aber nur zu, Terry: Öffnen Sie die Reißverschlüsse!«
    Terry öffnet ein weiteres Fach und findet Mandis zerrissene Bluse.
    »Verdammt, Mandi! Hätten Sie nicht wenigstens die Beweisstücke verschwinden lassen können? Alles wie auf dem Präsentierteller! Er hätte die Filmaufnahme gar nicht mitbringen müssen«, schnaubt Terry.
    »Welche Filmaufnahme?«, fragt Mandi überrascht.
    »Anscheinend haben sie Kameras überall auf dem Gelände. Er hat Aufnahmen von Ihnen und einer indonesischen Frau«, sagt Terry.
    Jetzt ist das Entsetzen auf Mandis Seite. »Terry, was werden sie mit Elly machen? Sie können sie nicht einsperren – sie hat einen Sohn, um den sie sich kümmern muss – sie …«
    »Mandi, ich weiß nicht, was sie mit der indonesischen Frau gemacht haben. Und, offen gesagt, ist das nicht mein Problem. Alles, was mir im Moment Sorgen macht, ist, Sie heil aus Indonesien rauszubringen. Ich weiß nicht, was da draußen im Dschungel ist, aber was immer es auch ist, sie wollen definitiv nicht, dass Sie irgendetwas davon mitnehmen«, fährt Terry sie barsch an.
    Gerade als Terry den Rucksack wieder zumachen will, packt ihn der Indonesier erneut und zieht Mandis e-Helper hervor. Mandi versucht ihn wiederzubekommen, aber der Mann ist zu schnell. Er wirft einen schnellen Blick auf das Gerät, dreht es um und untersucht kurz die Rückseite. Rasch gibt er den e-Helper an Terry zurück.
    Die Untersuchung geht weiter. Der Indonesier lässt seinen bohrenden Blick an Mandi entlang auf und ab gleiten. Zwei andere Männer beäugen sie von hinten. Mandis Kleidung liegt recht eng an ihrem Körper an, besonders das von Elly geborgte T-Shirt. Es ist also klar zu sehen, dass sie nichts unter ihrem T-Shirt oder in den Hosentaschen der Jeans verborgen hat.
    »Sind wir endlich fertig?«, fragt Terry ungeduldig. Er wendet sich den Männern zu und führt sie zurück zum Büro.
    Asep führt Mandi zum Schlafquartier. Sie ist froh, endlich ihre Wanderschuhe ausziehen zu können. Die beiden e-Helper, die Elly aus der Fabrik geschmuggelt hat, sind dort bestens versteckt. Allerdings drücken sie so fest gegen Mandis Knöchel, dass sie dort schon eine Reihe schmerzhafter blauer Flecken hat. Mandi nimmt noch zwei Aspirin, duscht und packt ihre Sachen zusammen. Dann geht sie mit ihren Taschen zu Terrys Büro. Die anderen Männer sind gegangen und Terry sitzt an seinem Schreibtisch, den

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