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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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rechtfertigen!«
    »Aha, nicht sehr katholisch, Auge um Auge!« Uli grinste, Kim nicht. »Ich bin nicht katholisch. Und wenn, würde es hier keine Rolle spielen. Aber denk doch mal, das müssen sie doch sein!«
    »Deswegen will ich mich ja anschleichen, um das definitiv herauszufinden!«
    Jetzt schaltete sich Pia ein, die bisher am großen Tisch mit ihrem Wasserglas gespielt und aufmerksam zugehört hatte.
    »Und wenn sie das Schlauchboot geklaut haben? Das wäre doch immerhin auch noch eine Möglichkeit!«
    »Bitte?« Anja schaute sie ungläubig an. »Mit so einem Millionenschiff klaut man doch wohl kein lumpiges
    Schlauchboot!«
    »Nun, so lumpig ist es doch wohl auch nicht, wenn man Kim glauben darf, und wer kennt schon die Umstände?«
    »Genau deswegen will ich mich ja anschleichen!«
    Und obwohl Kim fieberte und kaum noch ruhig sitzen konnte, wurde Ulis Vorschlag angenommen. Er sollte an Land
    übersetzen und sich anschleichen, sich aber selbst auf keinen 252
    Fall in Gefahr bringen. Für alle Fälle bekam er Husseins Handy mit, in dem Ferhats Nummer gespeichert war.
    »Sie müssen nur die Wiederwahl drücken«, sagte Ferhat dazu, aber Uli nickte nur. Mit Handys kannte er sich aus.

    Es war schon längst dunkel geworden, und die Zikaden musizierten unerträglich laut, zudem brannte Licht auf der weißen Yacht, und Kim starb vor Anspannung.
    »So eine Schwachsinnsidee! Jetzt sitzt Uli dort im Gebüsch, und irgendwann heben die den Anker und sind weg, und unsere Chance ist vertan!« Sie lamentierte, was ihr von den anderen auch vorgeworfen wurde.
    »Jetzt bitte«, beschwichtige sie Anja. »Uli macht das schon. Er hat eine Jägerausbildung, er kriegt das hin!«
    »Ich denke, er ist Pazifist!«
    »Ja, das war er, als er den Musterungsbescheid bekommen hat.
    Davon hat er sich aber wieder erholt!«
    »Jetzt komm«, schaltete Nadine sich ein, die neben Ferhat am Kopfende des großen Tisches saß. »Entweder man ist Pazifist oder Jäger, aber einen pazifistischen Jäger gibt es doch wohl nicht. Das eine schließt das andere doch wohl aus …«
    »Ich wollte zur Luftwaffe«, Marc hob sein Wasserglas, »aber dann bekam ich eine Augenentzündung und war weg vom
    Fenster, obwohl die nachher wieder geheilt ist.« Er seufzte.
    »Und dann haben sie mich in die Schneiderei gesteckt.« Er nahm einen tiefen Schluck. »Und da bin ich heute noch!«
    »Du Armer!« sagte Pia und nahm sich von der reichhaltigen Obstplatte, die es zum Dessert gegeben hatte, noch einige Pfirsichschnitten.
    »Aber, wenn ihr alle solche Helden seid, warum sind wir nicht schon längst drüben, dort auf dem Boot? Jetzt sitzen wir schon weiß Gott wie lange hier, Uli ruft nicht an, nichts passiert, und 253
    wir wissen noch immer nicht, ob Alissa dort drüben ist oder nicht. Ich werde mich bei denen einschleichen und es selbst herausfinden!«
    »Das wirst du ganz sicherlich …« In diesem Moment rumpelte es gegen die Bordwand, und bevor Ferhat aufspringen konnte, kamen drei Gestalten hinter dem Deckhaus hervor.
    »Scheiße!« rief Pia undamenhaft und sprang auf, fiel aber gleich wieder auf ihren Hintern zurück, als sie Franco erkannte.
    Keiner sagte ein Wort, alle starrten ihn nur an.
    »Ich denke, du bist tot?« fragte Kim schließlich, und er sah im fahlen Licht tatsächlich geisterhaft aus.
    Dann hatte sich Pia von ihrem ersten Schock erholt, und sie sprang wieder auf. »Franco! Was zum Teufel …«
    Aber da kicherte es hinter dem Aufbau, und Alissa schob sich ins Licht. »Ich habe ihn gefunden«, rief sie und stellte sich neben ihn.
    Doch da blieb sie nicht lange, denn Kim schoß mit einem gewaltigen Hechtsprung von der hinteren Bank hervor und flog ihr um den Hals. Gemeinsam knallten sie auf die Liegewiese und kullerten dort von einer Ecke in die andere.
    Und jetzt kam auch ein dünnes Stimmchen unter dem Tisch hervor, das Nadine aus ihrer Erstarrung weckte: »Er bellt! Er bellt!« rief sie und krabbelte vor Freude gleich zu Lucky.
    Franco stand noch immer unbeweglich wie eine Statue, und erst jetzt stellte sich Falk neben ihn, unter die schummrige Bordlampe.
    »Ich glaub’s nicht!« Pia hatte ihren ersten Schock überwunden und stand auf. »Ihr seid’s wirklich, und Franco ist keine Erscheinung …« Sie sammelte sich. »Kannst du mir mal erklären?«
    Marc war ebenfalls aufgestanden. »Wo warst du bloß?«
    Und Anja hatte sich auf die Sitzbank gestellt, um einen 254
    besseren Überblick zu bekommen, und sagte nur ein ums andere Mal: »Gott sei

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