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Yakuza Flowers

Yakuza Flowers

Titel: Yakuza Flowers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Murasaki
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vertraut über Jiro sprach. Neugierig sah Gabriel ihn an, was dem Alten wieder ein Glucksen entlockte.
    „Man muss sie alle gleichmäßig füttern, damit kein Neid zwischen ihnen entsteht.“ Das Gefühl, dass der Gärtner nicht nur die Koi meinte, begann sich in Gabriel zu verfestigen. Doch der Mann sah nicht aus, als wollte er Gabriel mehr verraten. Dennoch wollte er sein Glück versuchen.
    „Kennen Sie Jiro schon lange?“, fragte er vorsichtig nach, woraufhin er ein Nicken erntete.
    „Ich kenne ihn, seit er das erste Mal hierher kam … Lassen Sie mich mal überlegen, das müsste jetzt fast fünfzehn Jahre her sein. Allerdings muss ich gestehen, dass er damals ohne nette Begleitung gekommen ist.“ Der Gärtner zwinkerte.
    Gabriel wusste auch nicht warum, aber in der Nähe dieses alten Mannes fühlte er sich ausgesprochen wohl und das trotz der verwirrenden Worte, die er zu hören bekam. Es konnte aber auch daran liegen, dass die Banalität des Gesprächs ihn von seiner eigentlichen Sorge ablenkte.
    Der Blick des Gärtners löste sich von Gabriel, was Gabriel ebenfalls aufschauen ließ. Ihnen kam ein Mann im Anzug entgegen. Er verzog keine Miene, als er sich ihnen näherte und grüßte auch nicht. Gabriels Hand schloss sich fast augenblicklich fester um den Beutel mit dem Fischfutter.
    „Die beiden sind da, Takanawa-sama “, sagte der Mann und neigte leicht den Kopf. Gabriel riss den Mund auf und starrte den alten Mann an, der ihn amüsiert angrinste.
    „Sie sind Takanawa?“, entfuhr es Gabriel sehr unhöflich. Er konnte es nicht glauben. Das sollte der Kopf des Clans sein? Dieser alte Mann, den Gabriel mit – einem Gärtner verwechselt hatte? Gabriel fühlte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich, aber T akanawa tätschelte beruhigend seine Hand.
    „Füttern Sie ruhig die Fische weiter. Es wird nicht lange dauern.“ Dann wandte sich Takanawa ab, um Richtung Haus zu gehen. Entgeistert sah Gabriel ihm nach und konnte es nicht fassen. Wie immer er sich Takanawa auch vorgestellt hatte, so ganz sicher nicht. Nun musste er sich auch noch mit Schrecken fragen, ob er mit seiner unhöflichen Art, Jiro nicht noch mehr Probleme bereitet hatte.
     

Kapitel 3
    Jiro
     
    Jiro hatte es nicht glauben wollen, als er Gabriel und Takanawa im Garten gesehen hatte. Sein Magen hatte sich zusammengezogen und wollte sich auch nicht so recht beruhigen, als er sah, wie Takanawa zurück ins Haus kam. Worüber hatten die beiden gesprochen? Das Gespräch war kurz gewesen, aber das musste nichts Gutes bedeuten. Gabriels letzter Blick auf Takanawa war verstört gewesen. Voller Frust hatte Jiro die Fäuste geballt. Was immer Takanawa Gabriel auch gesagt hatte, es hatte ihn zum Schluss bestürzt. Leider konnte Jiro nichts machen, und das zerrte an ihm. Er kehrte dem Fenster den Rücken und setzte sich Hikaru gegenüber hin.
    Auch wenn ihre letzte Begegnung mehr als heftig geendet hatte, tauschten sie nun nichtssagende Blicke. Aber Jiro machte sich keine Illusionen darüber, dass Hikaru ihn in Wirklichkeit wie ein lauerndes Krokodil beobachtete. Warum man auch Hikaru zu diesem Treffen eingeladen hatte, wusste Jiro nicht. Seine Anwesenheit reichte aber aus, um in Jiro abermals Ärger aufkommen zu lassen. Er konnte ihm nicht so einfach verzeihen. Üblicherweise war er nur in einem bestimmten Rahmen nachtragend und konnte geschäftliche Dinge über persönliche Angelegenheiten stellen, doch in diesem Fall war das schlicht und ergreifend unmöglich. Er schwor sich, Hikaru dafür bezahlen zu lassen. Irgendwann würde sich schon eine passende Gelegenheit ergeben. Dessen war er sich sicher.
    „Machst du dir Sorgen, dass Gabriel etwas Falsches gesagt haben könnte?“ Hikarus Frage klang gelangweilt, aber die Spitze traf Jiro dennoch. Er warf ihm einen vernichtenden Blick zu, antwortete jedoch nicht. Es war besser nichts zu sagen, als einen neuen Streit vom Zaun zu brechen. Jiros Entschluss stellte sich auch nur wenige Augenblicke später als weise heraus, denn die Tür öffnete sich und Takanawa trat ein. Die beiden Männer erhoben sich und blieben stehen, bis Takanawa sich gesetzt hatte. Sein Leibwächter blieb im Hintergrund.
    „Es gibt ein Problem.“ Takanawa kam gleich auf den Punkt und damit verschwand auch der letzte Rest von Gutmütigkeit aus seinem Gesicht. Eine fürchterliche Sekunde lang dachte Jiro, dass Takanawa Gabriel als dieses Proble m bezeichnen w ürde.
    „Hikaru ist diese Angelegenheit zu Ohren gekommen und nach

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