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Yakuza-Rache

Yakuza-Rache

Titel: Yakuza-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte dem Wagen entwischen, doch Osiku holte ihn zurück. »Bleib!«
    Neben dem Fahrzeug blieb der Mann stehen. In seinen Augen lauerte ein irrer Blick. Er schwitzte vor Angst, wollte etwas sagen, brachte aber nichts über die Lippen, und im gleichen Moment waren weder der Kreis noch die beiden Samurai zu sehen.
    Sie hatten sich aufgelöst, so schnell, wie sie erschienen waren. Nur die normale Brücke lag vor ihnen.
    Auch Suko stieg aus. Die Kühle streichelte sein Gesicht. Er vernahm das Rauschen des Flusses und suchte den Parkplatz ab, auf dem nur wenige Wagen standen.
    Geträumt hatte er die Szene nicht, davon ging er aus. Aber wo, zum Henker, waren die beiden Killer verschwunden?
    Suko entfernte sich von dem Mercedes, blieb stehen, drehte sich, um dabei in alle Richtungen zu schauen. Keiner von ihnen… Langsam ging er wieder zurück. Osiku hatte den Wagen nicht verlassen, der Fahrer stand noch daneben mit einem Gesicht, das Bände sprach. In ihn mußte eine höllische Angst gekrochen sein. Dabei sah er nicht so aus wie jemand, der sich fürchtete. Breit und kompakt gebaut, mit mächtigen Fäusten. Der Ringfinger seiner linken Hand fehlte. Er war der Organisation treu ergeben.
    Sein Gesicht bestand nur aus dicken Speckfalten, die aufeinandergedrückt waren, und er fuhr Suko mit einer sich überschlagenden Stimme an, von der dieser kein Wort verstand.
    »Reiß dich zusammen, Junge!«
    »Samurai, Samurai!« Mit hektischen Bewegungen deutete der Leibwächter zur Brücke hin. »Sie sind weg!«
    »Ich möchte fahren!« meldete sich Osiku. Er hatte den Mercedes noch immer nicht verlassen.
    »Wohin?« Suko legte seinen Arm auf den Türholm. »Wo sind Sie sicher, Meister?«
    »Nirgends! Aber Sie werden bei mir bleiben. Vielleicht schaffen Sie es, die Samurai zu stoppen. Sie haben sich schließlich auch mit den Tengus angelegt.«
    Suko konnte sich eine zynische Bemerkung nicht verkneifen. »Und ich dachte immer, daß Yakuza keine Angst haben! Sie aber belehren mich eines Besseren, Osiku.«
    Er winkte heftig ab. »Hören Sie auf! Ich pfeife hier auf Traditionen und Rituale. Diese beiden Killer haben damit nichts mehr zu tun! Es sind lebende Tote, das ist ihr Job.«
    Er hat so verdammt recht, dachte Suko und überlegte, wie er sich verhalten sollte. Bei seinem Schützling bleiben? Mit ihm losfahren? »Wo wohnen Sie?«
    »Etwas außerhalb, in einem kleinen Haus. Die Organisation hat es für mich gekauft.«
    »Ihnen ist klar, daß Sie auch dort nicht sicher sind.«
    Osiku senkte den Kopf.
    »Da bliebe noch die Schutzhaft.«
    »Wo? Bei Ihnen?«
    »Ja, die Keller des Yard sind gut gesichert.«
    Der Japaner lachte schrill. »Was heißt hier gut gesichert. Für die Untoten gibt es keine Mauern und Wände, die kommen überall durch. Begreifen Sie das doch!«
    »Ich habe es begriffen. Wenn das so ist, dann bin ich leider überfragt.«
    Osiku nickte. »Ich glaube, daß es nur eine Möglichkeit für mich gibt. Ich muß den Weg der Ehre gehen.«
    »Harakiri?«
    »So ist es.«
    »Lassen Sie das bleiben!« warnte Suko.
    Jack Osiku lächelte. »Ich trage den Dolch immer bei mir, und ich werde es machen, wenn ich keine andere Chance mehr sehe. Durch Harakiri zu sterben, ist ein ehrenvoller Tod, sogar die Yakuza erkennt ihn an.«
    »Ich aber nicht«, entschied der Inspektor.
    Osiku gestattete sich ein Lächeln. »Die Antwort hört sich an, als hätten Sie einen Entschluß gefaßt.«
    »Stimmt, wir fahren.«
    »Wohin?«
    »Zu…«
    Der Fahrer unterbrach Suko schon nach dem ersten Wort. Er fuhr herum und gestikulierte mit beiden Armen, bevor er rasch auf seinen Chef einsprach. Suko verstand nichts, weil beide Männer einfach zu schnell sprachen. Schließlich ballte Osiku seine rechte Hand zur Faust und stieß sie in die Tiefe.
    Der Fahrer schwieg und ging langsam zurück.
    Suko wandte sich an Osiku. »Was hat er gesagt?«
    »Er glaubt nicht, daß wir verschwinden können. Davon ist er fest überzeugt.«
    »Ach ja?!«
    »Er spürt das Grauen, das sich festgesetzt hat. Er merkt, daß etwas nicht stimmt. Wir… wir sind nicht mehr sicher. Der Anblick der beiden Samurai hat auch ihn…«
    Blitzschnell packte Suko zu und zerrte den Mann zurück. Er stopfte den überraschten Japaner förmlich in den Wagen, und auch der Fahrer hechtete hinter das Lenkrad. Nur er und Suko hatten den roten Schatten gesehen, der durch die Dunkelheit gehuscht war.
    Er hatte sich noch nicht manifestiert, das würde nicht mehr lange dauern, und die Zeit wollte Suko

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