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Yakuza-Rache

Yakuza-Rache

Titel: Yakuza-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach meiner Hand. Bevor sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, zog sie mich schon weiter. Unter meinen Füßen spürte ich den Holzboden und hörte auch die leicht dumpf klingenden Echos der Schritte. Wo wir hinschritten, war mir unbekannt. Ich vertraute Sariana einfach, zudem blieb mir nichts anderes übrig. Trotzdem wollte ich wissen, wo wir uns befanden, deshalb fragte ich.
    »Auf der Bühne«, war die Antwort.
    Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen. »Ist die nicht oben, eine Etage höher?«
    »Auch.«
    Ich stemmte mich gegen ihren Zug, denn ich wollte wissen, was hier gespielt wurde. »Moment mal, oben oder unten?«
    »Beides. Sie ist hydraulisch. Man kann sie in die Höhe ziehen. Komm endlich mit.«
    »Wohin?«
    Sie gab mir keine Antwort mehr. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen, und ich mußte ihr einfach das nötige Vertrauen entgegenbringen. Auf der Bühne war bereits die Dekoration errichtet worden. Was sie zeigte, konnte ich nicht erkennen. Die Umrisse verwischten die breiten Schatten.
    Eine Tür quietschte in den Angeln, als Sariana sie aufzog. Die Beschaffenheit des Untergrunds änderte sich. Wir schritten über Stein und auch hinein in eine kühle Luft. Das waren wohl die normalen Kellerräume. Wenig später drückte sie mich in eine winzige Garderobe mit sehr kahlen Wänden, einem kleinen Tisch, auf dem Schminktöpfe und Tiegel standen, mit einem Spiegel dahinter.
    Auf einem Stuhl lagen Kleidungsstücke. Die meisten dienten als Kostüme. Sie selbst trug einen langen, weißen Kimono, der um die Taille herum verknotet war. Es konnte auch ein Hausmantel sein. Das Haar hatte sie anders gekämmt, und zwar so, daß eine Perücke auf den Kopf paßte, die in der Nähe lag.
    Es klickte, als sie den Schalter einer Tischlampe drückte und milchiges Licht die Garderobe erhellte. »Du bist wahnsinnig, du bist lebensmüde«, fuhr sie mich scharf an. »Wie kann man nur…«
    »Moment mal, Mädchen. Ich suche nicht nur einen gefährlichen Dämon, sondern auch meinen Partner.«
    »Und die Yakuza — oder?«
    »Vergiß die beiden untoten Samurai nicht.«
    Sariana schüttelte nur den Kopf. Sie kam damit nicht zurecht, schlug sich gegen die Stirn und fragte: »Weißt du eigentlich, daß du uns beide in große Gefahr gebracht hast. Natürlich ist es aufgefallen, daß hier jemand eingedrungen ist, der nicht zu uns gehört. Man hat dich längst gesehen, wartet aber ab.«
    »Und dann?«
    »Wird man dich nicht mehr hinausgehen lassen. Wenigstens nicht lebend. Du hast etwas gesehen, was gefährlich ist.«
    »Die Separees hier unten?«
    »Schlimmer sind die Personen. Es handelt sich um Menschen, die etwas zu sagen haben. Nicht nur um Wirtschaftsbosse, auch andere sind versammelt.«
    »Yakuza?«
    »Das hast du gesagt.«
    »Aber dich hat man geschickt, um einiges über sie herauszufinden, oder nicht?«
    Sariana setzte sich auf den Stuhl mit der Kleidung. Es störte sie nicht, daß die Kostüme zusammengedrückt wurden. Sie schüttelte den Kopf, schlug die Beine übereinander und der Kimono klaffte auf. Viel konnte sie darunter nicht tragen. »Ich weiß jetzt nicht mehr, John, wie ich dir noch heraushelfen soll.«
    »Das schaffe ich schon allein.«
    »Niemals. Sie lassen sich von einem Fremden nicht ins Handwerk pfuschen, das weißt du selbst.«
    »Was ist mit den Samurai? Was ist mit Shimada? Wo steckt mein Partner? Mehr will ich nicht wissen.«
    »Ich kann es dir nicht sagen, John. Dabei habe ich versucht, eine Spur zu finden, ohne Erfolg. Wir sind allein, verdammt allein, John.«
    »Hat niemand davon gesprochen?«
    »Nicht in meiner Gegenwart.«
    »Okay. Wer hat hier das Sagen? Wer ist der Boß von dem Laden? So einen muß es geben.«
    Sie starrte gegen die Lichtquelle. »Der Mann heißt Tawina. Er ist aus Tokio gekommen, um die Filiale aufzubauen.«
    »Dann weiß er also mehr?«
    »Bestimmt, nur wirst du kaum an ihn herankommen. Er ist gut geschützt.« Sie stöhnte auf. »Wir sitzen in der Falle und können daran nichts ändern, John.«
    Wie aufs Stichwort wurde außen gegen die Tür geklopft. Sariana saß starr, ich huschte zur Seite und preßte mich mit dem Rücken gegen die Wand, in den toten Winkel. Dabei achtete ich darauf, daß mein Körper keinen Schatten warf.
    »Wer ist da?« Eine Männerstimme antwortete in japanisch, und Sariana verlor plötzlich an Farbe. Ihre Augen weiteten sich, zu erklären brauchte sie nichts, ich verstand auch so.
    Ohne daß sie eine Aufforderung gegeben

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