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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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an. Yanko bekam plötzlich ein beklemmendes Gefühl in der Magengegend, und er musste tief Luft holen. „Guten Tag! Sind Sie Mr Mc Ryan?”, fragte er schließlich. Der Mann nickte und sagte: „Ja, der bin ich!“
    Yanko musste schlucken, denn es berührte ihn plötzlich sehr Fams Vater gegenüber zu stehen. Dem Mann, über den er recht viel wusste, ihn aber außer von ein paar wenigen, uralten Fotos noch nie gesehen, und dessen Stimme er auch noch nie gehört hatte.
    „Mein Name ist Yanko Melborn Tahah. Ich... Ich bin... Fams Mann.“, brachte er heraus und augenblicklich herrschte eine angespannte Atmosphäre.
    Jemand hatte den Wind plötzlich abgedreht, und es war auf einmal sehr still. Wie in Zeitlupe musterte Arthur Mc Ryan Yanko zunächst wortlos. Man konnte in Arthur Mc Ryans Gesicht sämtliche Gefühle ablesen, die in Sekundenschnelle in ihm abliefen. Aber Yanko wurde in der kurzen Zeit nicht schlau daraus, was sie genau bedeuten sollten. Jedenfalls war der Mann ihm nicht unsympathisch, aber irgendwie wirkte er auch sehr distanziert, und das verletzte ihn auf eine seltsame Art.
    Aus dem Hintergrund tönte auf einmal die durchdringende Stimme einer Frau, und sie brachte die Erde wieder zum Drehen, und Yanko bemerkte, dass es überhaupt nicht aufgehört hatte zu regnen und zu winden. „Arthur, wer ist da?“, rief sie schrill, und Yanko schauderte es kurz. Und ohne den Blick von Yanko abzuwenden, rief Arthur zurück: „Maggie... Es... Es ist... Fams Mann aus Amerika...“ „Wer???... Um Gottes willen!!!”, schallte es jetzt noch schriller zurück, und Maggie Mc Ryan kam im Handumdrehen an die Tür gerauscht und blickte Yanko vernichtend an.
    Yanko, der immer noch im Regen stand und mittlerweile gut durchnässt war, setzte an etwas zu sagen, wurde aber von Maggie Mc Ryan vehement unterbrochen. Hasserfüllt fauchte sie ihn an, während ihr Blick sein Blut gefrieren ließ: „Wie können Sie es wagen hierher zu kommen! Sie haben uns schon alles genommen! Was wollen Sie noch?“ Arthur Mc Ryan war die Situation jetzt sichtlich doch etwas unangenehm, aber er traute sich nicht seiner Frau zu widersprechen.
    Oben am Fenster stand Eileen Mc Ryan und schob vorsichtig eine Gardine zur Seite und sah gespannt und ängstlich auf dieSzenerie, die sich unten vor der Haustür abspielte. Sie sah blass und besorgt aus.
    „Entschuldigen Sie, Mrs Mc Ryan... Ich bin hierhergekommen...“, hörte Eileen Yanko unten sagen und hörte dabei ihr eigenes Herz noch lauter schlagen. Fam hatte ihr einiges von diesem Mann berichtet, und sie hatte auch damals ein paar Fotos geschickt. Was wollte er nur auf einmal hier?
    „Sparen Sie sich ihre Worte, und gehen Sie dahin zurück wo Sie hergekommen sind! Wir wollen mit Leuten, wie Ihnen nichts zu tun haben!“ knallte Maggie Mc Ryan Yanko vor die Füße, machte auf dem Absatz kehrt und schob ihren Mann, der sich nicht dagegen wehrte, mit ins Haus zurück.
    Plötzlich drehte sich Maggie Mc Ryan doch noch einmal zu Yanko um, und in diesem kurzen Moment musste Yanko an eine alte Romatradition denken, die Sache mit dem geheimen Namen. Denn seine Eltern hatten ihm damals auch den bei so vielen Roma üblichen, geheimen Namen gegeben. Yanko war sozusagen nur sein offizieller Vorname. Denn so konnten ihm, nach altem Glauben, keine Flüche, oder irgendwelche energetischen Attacken, Schaden zufügen, weil außer seinen Eltern und er selbst ja sonst niemand seinen wirklichen Namen kannte. In diesem Moment wünschte er sich fast, dass das tatsächlich funktionierte, und er deshalb nicht wirklich angreifbar war. Vielleicht hätten ihre Worte ihn sonst getötet, so messerscharf wie sie ihm diese nun entgegenspuckte. „Wie konnte sie sich nur auf jemanden, wie Sie einlassen?! Phh... Yanko... Verdammt seist du und dein verfluchtes Zigeunerpack auf ewig!!! Ihr seid eine Schande!!!”
    Und ehe Yanko noch etwas sagen konnte, waren Arthur und Maggie Mc Ryan im Haus verschwunden. Fams Mutter knallte ihm die Tür vor der Nase zu, und ließ ihn mit dem Regen und der Stille allein.
    Eileen Mc Ryan stand nur kopfschüttelnd oben am Fenster. War er mutig, oder wusste er nichts davon? Offensichtlich hatte er etwas anderes erwartet. Sie sah, dass Yanko geschockt war und sich zitternd ein Zigarette anzündete.
    Schließlich drehte Yanko sich um, blieb nochmal kurz stehen und überlegte in welche Richtung er gehen sollte. Dann wendete er sich nach rechts und lief los.
    Eileen schaute ihm noch einen Moment lang

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