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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hin, sie blieben nur bei ihnen stehen, wollten herausbringen, wie Bet zu McKenzie stand und ob sie später selbst Chancen hätten.
    McKenzie, Park und Figi, offensichtlich gute Freunde, waren alle drei Scan-Techniker, McKenzie der Gutaussehende, Park und Figi unter der kessen Fassade ein bißchen schüchterner, ein bißchen weniger ungezwungen mit einer Fremden.
    Man konnte darauf wetten, wer der Anführer des Trios war, dachte Bet und lachte über die Sticheleien. Sie fand es richtig süß, daß McKenzie rot wurde – sie nahmen ihn mit Redensarten hoch, man könne im Dunkeln in die falsche Koje geraten, und er empfahl ihnen abzuhauen.
    Gerade versuchte McKenzie von neuem, vertraulich zu werden, als zwei neue Männer im Gemeinschaftsraum auftauchten und sie hinübergehen und sich vorstellen mußten. Es waren Rossi und Wilson nach ihren Schildchen, Dan und Meech mit Vornamen, und auch sie waren nicht übel, vor allem Rossi nicht, aber man zeigte sich nicht wählerisch, wenn man neu war, das gehörte sich nicht, und man fing auch nicht mit dem einen Mann an und verdrückte sich dann mit einem anderen, falls man nicht als Unruhestifterin bekanntwerden wollte.
    »He«, sagte McKenzie schließlich und legte Bet mit Beschützermiene den Arm um die Schultern, »das ist mein Bier. Verschwindet! – Kate, nimm diese Kerle mit!« rief er einer Frau zu, die sich eben ein Bier zapfte.
    »Habe ich dafür einen Gefallen bei dir gut?« fragte Kate zurück, und damit begann an der Theke eine freundschaftliche Hakelei zwischen Kate, Rossi und Wilson. McKenzie nutzte die Gelegenheit und drückte Bet ein bißchen. »Nimm sie nicht ernst. Gefällt es dir? Die Unterkunft ist im Augenblick so gut wie privat, weil alle den Film ansehen. Ich habe eine eigene Flasche. Was meinst du?«
    »Fein«, sagte Bet.
    Doch als sie aufstand, um mit McKenzie zu gehen, entdeckte sie NG an der Wand neben der Unterkunft. Er stand nur da und sah sie an.
    Ihr Magen verkrampfte sich. Sie dachte an das Versprechen über die Freizeitgestaltung, das sie ihm heute nachmittag hingeworfen hatte, und er hatte es beiseitegewischt, als wolle er sagen: ›Bemühe dich nicht‹, und Bet war zu dem Schluß gekommen, das sei seine Meinung zu der Angelegenheit.
    Sein Blick sagte jedoch alles andere als ›Bemühe dich nicht‹. Ihr Herz begann zu hämmern, und sie wollte keinen Blickkontakt mit ihm, doch es geschah, einmal, schnell, direkt, während sie zur Tür ging.
    Dann drehte er sein Gesicht in die andere Richtung, lehnte nur da mit den Händen in den Taschen, und Bet ging durch die Tür und zusammen mit McKenzie in die Unterkunft.
    McKenzie hatte eine untere Koje, von der Stelle, wo der Film immer noch lief, durch den ganzen Raum getrennt. Sie waren nicht das einzige Paar hinten am dunklen Ende, höchstwahrscheinlich lag heute abend nicht jeder in seinem eigenen Bett.
    McKenzie holte eine Flasche hervor und trank und reichte sie Bet, und dabei zog er sich aus. Sie nahm zwei oder drei große Schlucke, gab ihm die Flasche zurück und zog sich ebenfalls aus. Sie legten sich ins Bett, unter die Decke. Vorn klang brüllendes Gelächter über diesen verdammten müden Film auf, in dem gerade das Schiff der Guten auftauchte; Bet erinnerte sich noch an die Handlung. Aber die kalte Luft erwischte sie, vielleicht war es aber auch der starke Wodka, und sie schmiegte sich an McKenzie. Beinahe klapperten ihr die Zähne.
    »Was ist?« fragte er und streichelte ihre Schultern und war ganz behutsam. Er machte sich tatsächlich Sorgen, sie könne Angst vor ihm haben. »Es war da draußen nur ein bißchen kalt«, antwortete Bet. »Mir geht es gut.«
    Sie tranken jeder noch einmal aus der Flasche. Teufel, dachte sie, es war nichts verkehrt an Gabe McKenzie. Er war höflich, er war vernünftig, er war besorgt um sie, er machte alles richtig, und er erkannte an, was sie tat. Trotzdem war ihr, als sei ihre Haut plötzlich tot, so wie es bei Ritterman gewesen war.
    Vielleicht war sie einfach zu müde, oder die Hormone funktionierten nicht, oder so etwas.
    Es ängstigte sie, und dann dachte sie eine Sekunde lang an NG und seine Hand auf ihrem Arm, und ihre Haut prickelte, nur weil sie daran gedacht hatte, während nichts, was McKenzie tat, unter die Oberfläche drang.
    Das ist verrückt,
dachte sie, und plötzlich stellte sie sich vor, daß NG da draußen im Gemeinschaftsraum war, und NG wußte, was gerade eben vor sich ging, und wahrscheinlich war er wütend und regte sich auf, weil sie

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