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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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dich, Mann.«
    Musa schubste sie von neuem, und sie kroch hinaus und folgte NG.
    NG faßte nach ihr und hielt sie auf Armeslänge von sich ab.
    »Er wird dich umbringen«, zischte NG ihr zu. »Er wird dich umbringen, hast du verstanden?«
    Bet schwankte auf den Füßen und hielt sich an ihm fest, so daß ihm nichts übrig blieb, als sie in sein Bett zu bugsieren und sich mit ihr hineinzulegen und sie in die Arme zu nehmen, ganz angezogen, wie sie beide waren.
    »Ich habe ihn durchschaut«, flüsterte Bet ihm ins Ohr, leiser als daß es hätte abgehört werden können. Aber man konnte nie wissen. Vielleicht hatte Fitch sogar das verdammte Kissen verwanzt. Bet schlang ein Bein über NG und rutschte ein bißchen hin und her, bis Körper genau an Körper paßte – was die einzige Methode war, zu zweit bequem in einer Koje zu schlafen.
    Der Rücken tat ihr weh. In ihrem Kopf hämmerte es. Sie sagte, und sie wünschte, Fitch könne es hören: »Ich habe auch früher schon Arschlöcher kennengelernt. Sie sind mir nichts Neues.
    Still, wir könnten Wanzen bei uns im Bett haben.« Sie schmiegte sich an ihn, so behutsam sie konnte, denn vielleicht hatte auch er wunde Stellen, und das mochte eine davon sein.
    Anscheinend war er nicht verletzt, aber er war auch nicht auf diese Weise interessiert. Er küßte nur ihr Gesicht und zeigte ihr ganz zart, ganz vorsichtig seine Liebe, und wenn es auch kein Sex war, ihr gefiel es.
    Ihr gefiel es, und dazu stellte sie fest, daß sie sich um NG ängstigte wie noch nie zuvor in ihrem Leben um irgend jemanden. Man tat Dienst zusammen mit Männern, man wußte, Leute kamen ums Leben, Partner auch, wie Teo, und manchmal auf sehr schreckliche Art. Aber bei keinem von denen, die sie verloren hatte, hatte sie an seinem Tod Schuld getragen, und keiner von ihnen hatte für sie jemals riskieren müssen, was NG für sie riskierte.
    Sie schlummerte ein, und es kam ihr wie ein paar Minuten vor, als die Morgenglocke läutete. Zeit, sich zu bewegen und aufzustehen und sich frische Sachen zu holen und Leute zu sehen, die ihr Gesicht anstarrten, und das Getuschel hinter ihrem Rücken zu hören.
    Sie mußte sich nun auch NG und Musa bei Licht zeigen. »Ist es sehr schlimm?« fragte sie sie. Musa schnitt eine Grimasse und schüttelte den Kopf, und NG sagte: »Er soll zur Hölle fahren!«
    Dann bekamen Lindy Hughes, Presley und Gibbs sie ins Visier. Sie sandten ihr finstere Blicke zu und lachten höhnisch über ihr Aussehen.
    »He, Yeager«, brüllte Hughes, »hat dein Kerl dich verprügelt?«
    »Teufel, nein«, brüllte sie zurück, »das war Fitch! Er wollte, daß ich ihm die Stiefel küsse. Welches Ende hast du ihm küssen müssen?«
    Da wurde es ganz still in der Unterkunft. Aller Augen wandten sich Bet zu.
    »Du hast vielleicht eine Schnauze, Miststück.«
    »Du bestehst nur aus Schnauze, Arschloch. Du hast das Rauschgift in meine Koje gelegt. Oder einer von deinen schäbigen Freunden hat es getan. Komisch, ich dachte doch, dich da oben
gerochen
zu haben.«
    Totenstille.
    »Du kriegst dein Teil noch, Miststück.«
    »Ja, von hinten. Genauso, wie du NG erwischt hast. Hast du es bei mir nicht in der Dusche versucht und dir dabei den Kopf angeschlagen? Du verdammtes, in Duschen herumkriechendes Arschloch suchst die Kabinen durch. Ist das das einzige, was bei dir wirkt?«
    Eine häßliche Wunde auf Hughes’ Stirn. Und das eine Auge wurde blau. Es verbesserte sein Aussehen gar nicht.
    Ein paar Leute gingen umher, machten sich auf den Weg zum Duschraum, versuchten, den Streit zu ignorieren.
    Aber einer der Zuschauer war Gabe McKenzie, der sich durch die Gaffer drängte und sich mit den Händen in den Taschen neben Bet und NG und Musa stellte.
    Und ein zweiter war Zigeuner Muller, der nach vorn schlenderte und erklärte: »Du hast bekommen, was du verdientest, Hughes. Schluck es runter und ersticke daran.«
    Park und Figi gesellten sich zu Gabe McKenzie, und dann kamen Meech und Rossi und Moon und Zilner, Zigeuners Freunde, und dann, Gott, pflanzte sich eine der Frauen, Kate Williams von der Frachtabteilung, an den Rand und blieb mit gekreuzten Armen stehen.
    Niemand bewegte sich, bis Hughes leise sagte: »Fahrt zur Hölle«, den einen und den anderen seiner Kumpel anschob, daß sie sich bewegten, und hinausging.
    »Gut, daß wir ihn los sind«, bemerkte McKenzie.
    Das war
nicht
in Fitchs Plan vorgesehen. Soviel stand fest. Es waren neue Gesichter in der Unterkunft, Freeman und Waiden und Battista und Slovak

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