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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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von der Haupttag-Technik, dazu Weider und Keene. Bet erkannte sie an den Rändern des Aufruhrs.
    Alle starrten sie und ihre Freunde und McKenzie und seine Freunde an, und alles wurde ganz still, so still, daß man das Dröhnen des Schiffes hören konnte.
    »Tut mir leid«, sagte Bet zur Allgemeinheit, »tut mir verdammt leid. Ich hasse Auseinandersetzungen.«
    Da war es, als hole die ganze Unterkunft Atem. Die Leute bewegten sich. Die Leute entdeckten, daß sie sich verspäteten und daß die Duschkabinen nicht voll besetzt waren.
    »Danke«, sagte Bet zu einigen im besonderen, und dann überfiel sie ein leichter Tatterich. »Verdammt!«
    »Es wird Zeit, daß wir uns dieses Arschloch vom Hals schaffen«, bemerkte Park.
    Eine schlechte Nachricht für einen Mann, wenn die Leute von seiner Wache eine solche Meinung von ihm bekamen. Hughes mußte es merken, Hughes war nicht dumm, zumindest nicht auf diesem Gebiet.
    »Scheußliche Geschichte«, sagte Gabe McKenzie und sah Bet an. Sie führte einen Knöchel an die Wange, die so geschwollen war, daß sie das Augenlid verzerrte.
    »Ja«, antwortete sie und nahm an, er meine ihr Gesicht. Aber das war nicht die scheußliche Geschichte, an die sie dachte. Sie hatte Angst.
    »Wahrscheinlich rennt er geradenwegs zu Fitch«, meinte Musa, »ohne sich erst mit dem Frühstücken aufzuhalten.«
    Man konnte sich nicht mitten in die Unterkunft stellen und Warnungen vor den Offizieren hinausbrüllen. Die Dienstvorschriften hatten einen Namen für Aktivitäten dieser Art, und der Rädelsführer wollte man erst recht nicht sein. Aber Bet wollte, daß es bekannt wurde, und es waren genug Leute da, die die Nachricht schnell verbreiten würden. »Wenn die Unterkunft verwanzt worden ist…« – sie blickte auf den Fußboden nieder und murmelte – , »dann weiß er es bereits.«
    Das hatten sie nicht bedacht. Mit so etwas hatten sie nicht gerechnet. Es gab Traditionen, und es gab Rechte, und trotz aller Beweise dafür, was in der Crew vor sich ging, hatten sie das nicht geglaubt – nicht einmal Musa, und der war verdammt scharf.
    »Ich muß reden«, sagte Bet, »aber nicht hier und nicht jetzt.«
    Und nach dem Duschen, draußen im Gemeinschaftsraum, in der schnell vorrückenden Schlange, wo das Geräusch ein gezieltes Abhören sehr viel schwieriger machte, trat sie dicht an NG und Musa heran und sagte: »Hört zu! Hört schnell zu!
    Hinter dem, was heute nacht geschehen ist, steckt nicht Hughes, sondern Fitch. Er hat etwas vor, und das nicht nur mit uns.«
    »Mit Bernie?« Musa war alles andere als langsam.
    »Ich glaube schon. Er will, daß einer von uns die Nerven verliert, hörst du, NG? Er versucht, mich einzuschüchtern, genauso, wie er dich einzuschüchtern versucht. Was hat er heute nacht getan?«
    NG zögerte, sein Mund funktionierte nicht richtig. Musa antwortete: »Er hat uns zur Befragung kommen lassen. Ließ uns zwei Stunden in der Betriebsabteilung sitzen. Stellte Fragen.«
    »Euch beiden zusammen?« Bet hoffte inbrünstig, sie seien zusammen gewesen, Fitch habe nicht alles an Druck ausgeübt, was ihm möglich war.
    NG nickte, Musa nickte, und Bet atmete wieder leichter.
    »Also soll ich die Nerven verlieren«, stellte sie fest, »und er wird nicht Hand an euch legen. Er will, daß ihr etwas Dummes tut, und dann tut vielleicht Bernie etwas Dummes.«
    Sie sah an Musas Augen, daß er scharf nachdachte. NG stieß in abgerissenem, heiserem Flüstern hervor: »Er wird dich in diese verdammte Zelle sperren, Bet, das ist der nächste Schritt…«
    Ein Kälteschauer überlief sie, sie wußte, in Gedanken war er an diesem Ort, in dieser Zeit. McKenzie hinter ihnen und Williams vor ihnen mußten es gehört haben, auch wenn es keine Wanze gehört hatte. »Ich weiß das. Ich weiß das ganz genau.
    Aber wir haben keine Wahl, Fitch wird uns keine Wahl lassen, wir müssen nur einen klaren Kopf behalten. Er kann sich jeden von uns greifen. Er kann es jederzeit tun, und das setzt Bernie unter Druck, hört ihr? Einfache Leute wie wir spielen für die da oben keine Rolle, an euch und mich verschwendet Fitch höchstens einmal in dreißig Tagen einen Gedanken. Was sich hier abspielt, ist ein Kampf zwischen Bernie und Fitch. Mehr weiß ich nicht, aber soviel ist ganz klar. Ein paar von der Schichttag-Brücke haben sich sicher wie Bernie dahin versetzen lassen, weil sie weg wollten von Fitch, andere werden Fitchs Lieblinge sein. Genauso wie auf den Decks. Hört ihr? Wenn Lindy Hughes ausfällt und

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