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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Bergfrieds näherten, fiel mir ein kleiner Bettler auf, der in einen schmutzigen Umhang gehüllt an der Wand kauerte und mit einem Becher klapperte. Empört stellte ich fest, dass ich wieder einmal die Einzige war, die ihn wahrzunehmen schien. Ich ging zu ihm hinüber und warf eine Münze in seinen Becher. Der Bettler schaute auf, und Fisk lächelte mir kurz zu, ehe er sein Gesicht wieder versteckte.
    „Wir haben Neuigkeiten über diejenige, die Ihr sucht“, murmelte er. „Kommt morgen zum Markt.“
    „He, du da. Hör auf, die Lady zu belästigen“, sagte einer meiner Wächter.
    Ich warf dem Mann einen wütenden Blick zu. Als ich mich wieder umdrehte, war Fisk verschwunden.
    Ich dachte über Fisks Nachricht nach. Mein erster Gedanke war, meinen Wächtern am nächsten Tag zu entwischen und mich mit ihm zu treffen. So jedenfalls hätte ich es in Ixia gemacht. Doch ich beschloss, mich an die Verhaltensregeln von Sitia zu halten und zu hören, was die anderen über Opal in Erfahrung gebracht hatten.
    Im Versammlungsraum stand Leif über einen Tisch gebeugt und studierte eine Karte. Bei seinem Anblick packte mich kalte Wut. Überrascht begrüßte er mich, aber ich beachtete ihn gar nicht. Am liebsten hätte ich ihn bei den Schultern gepackt und so lange geschüttelt, bis er mir eine Erklärung für sein Verhalten gab. Hinzu kam, dass ich überhaupt nicht wusste, wie ich mein Mondmann gegebenes Versprechen erfüllen konnte.
    Irys beendete das Schweigen und erzählte mir kurz, was die Gruppe bisher unternommen hatte. Sie hatten die Zitadelle in vier Abschnitte unterteilt, und jeder Magier sollte ein Viertel durchsuchen. Berater Harun, der Ratsherr der Sandseeds, hatte seine Leute zusammengetrommelt, um jenen Teil der Avibian-Ebene zu durchkämmen, der an die Zitadelle grenzte. Aber sie hatten keinerlei Hinweise gefunden.
    „Die Wächter sollen jedes Gebäude in der Zitadelle auf den Kopf stellen“, sagte Roze, als sie, dicht gefolgt von Bain, in den Versammlungsraum rauschte.
    „Womit Opals sofortiger Tod besiegelt wäre“, sagte ich.
    Roze schnaubte verächtlich. „Wer hat dich denn eingeladen?“ Sie warf Irys einen vernichtenden Blick zu.
    „Sie hat recht, Roze“, sagte Irys. „Eine solche Aktion würde sich wie ein Buschfeuer verbreiten, und der Mörder wäre alarmiert.“
    „Hat jemand eine bessere Idee?“
    „Ja, ich“, sagte ich in die Stille hinein.
    Alle Augen richteten sich auf mich. Rozes Blick ließ mein Blut gefrieren.
    „Ich habe Freunde in der Zitadelle, die an Informationen gelangen können, ohne sich verdächtig zu machen. Es sieht so aus, als hätten sie bereits etwas erfahren, aber das kann ich erst mit Gewissheit sagen, wenn ich sie morgen auf dem Markt treffe.“ Während ich auf eine Antwort wartete, spielte ich mit Valeks Reif an meinem Arm.
    „Nein“, widersprach Roze. „Das könnte eine Falle sein.“
    „Auf einmal macht Ihr Euch Gedanken um mein Wohlergehen? Wie rührend. Obwohl ich glaube, dass hier eher die Eifersucht aus Euch spricht“, schoss ich zurück.
    „Meine Damen, bitte“, schaltete Bain sich ein. „Wir wollen uns doch auf unsere Aufgabe konzentrieren. Vertraust du dieser Quelle, Yelena?“
    „Ja.“
    „Es wäre nicht ungewöhnlich für Yelena, Einkäufe auf dem Markt zu tätigen“, sagte Irys. „Ihre Wächter würden sie selbstverständlich begleiten.“
    „Die Wächter würden meine Quelle nur einschüchtern und verjagen“, entgegnete ich, was gewiss der Wahrheit entsprach und meine Absicht zunichtemachen konnte. „Außerdem führt mein Informant mich möglicherweise an einen geheimen Ort, sodass ich in der Lage sein muss, mich schnell und ungehindert zu bewegen.“
    „Aber du brauchst Schutz. Wir könnten unsere Wächter verkleiden“, schlug Irys vor.
    „Nein. Sie sind nicht der Schutz, den ich brauche. Gegen körperliche Angriffe kann ich mich selbst zur Wehr setzen, aber ich muss in der Lage sein, mich vor einer magischen Bedrohung zu schützen.“ Irys würde mir dabei helfen können; sie war eine mächtige Verbündete.
    Irys nickte zustimmend, und den Rest der Sitzung verbrachten wir damit zu überlegen, wie wir am nächsten Tag vorgehen wollten.
    Nach dem Treffen ging ich in den Speisesaal, um mir etwas zu essen zu holen. Bei der Gelegenheit nahm ich ein paar Äpfel für Kiki und Topaz mit. Meine Wächter folgten mir unentwegt, und es kam mir ein wenig unheimlich vor, wie sehr ich mich schon an ihre Anwesenheit gewöhnt hatte. Wenigstens

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