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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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und betäubst mich. Und selbst wenn ich gefesselt bin, fürchtest du dich noch vor mir.“
    „Unsinn.“ Er legte das Rohr hin, griff nach einem Paar Fesseln und packte meine Füße.
    Ich versuchte mich zu wehren, aber er war zu kräftig für mich, und nach wenigen Sekunden waren meine Füße aneinandergekettet. Dann pflockte er die fünfzehn Zentimeter lange Kette zwischen den Manschetten am Boden ein. Treten war jetzt unmöglich, aber ich war bei Bewusstsein – und ich verfügte noch über einen anderen Trick. Magie. Fieberhaft überlegte ich, welche Möglichkeiten mir blieben.
    Eine davon war, seine Muskeln erstarren zu lassen, aber ich wusste nicht, wie das funktionierte. Goel nahm eine andere Peitsche von seinem Tisch. Sie war länger und hatte kleine Metallkugeln an den Enden der geflochtenen Lederriemen.
    Seine Bewegungen wurden zusehends unsicherer, als ich verwirrende Bilder in seine Gedanken projizierte.
    Goel verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. „Was soll das?“ Er wirkte vollkommen verstört.
    Während er sich mühsam aufrappelte, nahm ich eine leichte Bewegung hinter Goels Rücken war. Der Riegel wurde zur Seite geschoben, und der Türknauf drehte sich. Die Tür flog auf, und ein Lichtschein fiel herein. Zwei Männer standen im Türrahmen und richteten ihre Schwerter auf Goels Herz. Ari und Janco.
    „Yelena, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Ari, ohne den Blick von Goels verdutztem Gesicht zu wenden.
    Janco kam zu mir und untersuchte die Ketten. „Schlüssel?“, fragte er Goel. Doch der presste nur die Lippen zusammen. „Dann muss ich’s wohl mit meiner Methode versuchen.“ Janco zog seine Pickel aus der Tasche.
    Das Triumphgefühl, das ich bei der Ankunft meiner Freunde empfunden hatte, währte nicht lange. Dass ich diesmal davongekommen war, würde ihn nicht davon abhalten, mir erneut aufzulauern. Selbst wenn er wegen Entführung ins Gefängnis kommen sollte, würde er seinen Groll nicht vergessen, und wenn er in einigen Jahren wieder in Freiheit war, fing womöglich alles wieder von vorn an. Ich musste allein mit ihm fertig werden. Und er musste wissen, dass er mich nicht besiegen konnte.
    Ich sah Janco an und schüttelte den Kopf. „Ich habe die Situation unter Kontrolle. Geht zurück zum Bergfried. Wir treffen uns dort.“
    Verblüfft starrte Janco mich an. Er sagte kein Wort. Ari allerdings vertraute mir. „Komm, wir verschwinden. Sie braucht unsere Hilfe nicht.“ Er steckte sein Schwert in die Scheide.
    Janco fand seine Sprache wieder. Er warf mir ein boshaftes Grinsen zu und sagte zu Ari: „Ich wette eine Kupfermünze, dass sie keine fünf Minuten braucht, um sich zu befreien.“
    Ari gluckste vor Vergnügen. „Ich setze eine Silbermünze dagegen, dass sie es in zehn Minuten schafft“, entgegnete er.
    „Und ich wette eine Goldmünze darauf, dass sie ihn töten wird“, meldete Valek sich hinter ihnen zu Wort. Sie traten zur Seite, als er hereinkam. Er war noch immer als Ratgeber Ilom verkleidet. „Das ist die einzige Möglichkeit, dein Problem zu lösen, nicht wahr, Liebes?“
    „Kein Mord“, antwortete ich. „Ich werde es auch so schaffen können.“
    „Er gehört zu meinen Männern“, sagte Cahil, der ebenfalls an der Tür aufgetaucht war.
    Valek fuhr herum. Cahil musterte ihn schweigend. Schließlich trat er ein. „Goel, zur Seite“, befahl Cahil.
    Valek verschwand aus meinem Blickfeld. Der überfüllte Schuppen schien zu schrumpfen, und ich wäre nicht überrascht gewesen, Irys und die anderen Meister-Magier hinter Cahil auftauchen zu sehen. Man hätte fast den Eindruck gewinnen können, hier würde ein Fest gefeiert.
    Goel hatte auf die Ankunft der anderen, die erregt miteinander diskutierten, mit einer Mischung aus Verblüffung und Angst reagiert. Aber schließlich gewann seine Dickköpfigkeit die Oberhand. „Nein“, sagte er zu Cahil.
    „Goel, du hattest recht, was sie anbetraf. Aber so kann man sie nicht behandeln. Vor allem nicht, wenn ihre beiden Bluthunde in der Nähe sind. Lass sie frei.“
    „Von dir nehme ich keine Befehle entgegen. Selbst wenn die anderen so tun, als ob du das Sagen hast – ich spiele da nicht mit.“
    „Willst du etwa meine Autorität in Frage stellen?“, fragte Cahil drohend.
    „Du hast überhaupt keine Autorität. Jedenfalls nicht mir gegenüber“, blaffte Goel zurück.
    Cahil wurde puterrot im Gesicht. „Wie kannst du es wagen …“, stammelte er.
    „Meine Herren!“, rief ich dazwischen. „Das könnt ihr

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