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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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gab ich zu. „Manchmal, wenn ich in der Klemme steckte, hatte ich plötzlich das Gefühl, dass eine andere Person die Kontrolle über meinen Körper übernommen hatte, und prompt geschahen die unwahrscheinlichsten Dinge.“
    „Richtig. Aber jetzt hast du die Kontrolle, und du kannst diese Dinge geschehen lassen.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher …“
    Abwehrend hob Irys die Hand. „Genug davon. Jetzt konzentrier dich. Fühle die Kraft. Zieh sie zu dir hin und halte sie fest.“
    Ich holte tief Luft und schloss eine Weile die Augen. Ich kam mir ein wenig albern vor, als ich mich auf die Luft rings um mich herum konzentrierte und die Energiehülle zu spüren versuchte. Eine Zeit lang geschah nichts. Dann merkte ich auf einmal, wie die Luft schwerer wurde und gegen meine Haut drückte. Ich zwang die Zauberkraft, mich zu umhüllen. Als der Druck immer stärker wurde, öffnete ich die Augen. Irys beobachtete mich aufmerksam.
    „Wenn du sie zu mir schickst, denke daran, was die Energie tun soll. Ein Wort oder eine Geste können hilfreich sein und die Prozedur beim nächsten Mal abkürzen.“
    Ich schob die Energie fort und sagte: „Hinüber.“
    Wieder passierte einen Moment lang nichts. Plötzlich weiteten sich Irys’ Augen vor Entsetzen und sie fiel, als hätte sie einen Stoß bekommen, auf den Rücken.
    Ich lief zu ihr hinüber. „Entschuldige bitte.“
    Sie sah zu mir hoch. „Das war seltsam.“
    „Inwiefern seltsam?“
    „Anstatt mich umzustoßen, ist deine Zauberkraft in mein Bewusstsein eingedrungen und gab mir den mentalen Befehl umzufallen.“ Irys setzte sich auf ihr Kissen zurück.
    „Versuch es noch einmal, aber stell dir die Kraft jetzt als festen Gegenstand vor – als Mauer zum Beispiel – und drücke sie in meine Richtung.“
    Ich befolgte ihre Anweisungen, doch das Ergebnis war das Gleiche.
    „Es ist eine unübliche Methode, aber sie funktioniert.“ Irys schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Lass uns jetzt an deiner Verteidigungstechnik arbeiten. Ich möchte, dass du meine Energie ablenkst, ehe sie dich beeinflusst.“
    Im Handumdrehen sandte sie eine Kugel voll Energie zu mir hinüber. „Teatottle.“
    Ich sprang zurück und riss die Hände hoch, doch ich war nicht schnell genug. Der Raum begann sich zu drehen. Farbstreifen wirbelten um mich herum, ehe ich meine Verteidigungswand errichten konnte. Schon lag ich flach auf dem Rücken und starrte an die schräge Decke des Turms. Eine Eule schlief in ihrem Nest in den Dachbalken.
    „Du musst deine Verteidigung ständig aufrechterhalten“, ermahnte Irys mich. „Schließlich willst du ja nicht unvorbereitet überfallen werden. Andererseits …“ Irys strich ihre Bluse glatt. „Roze hast du daran gehindert, allzu tief in dein Bewusstsein einzudringen.“
    Über dieses Thema wollte ich jetzt nicht reden. „Was bedeutet Teatottle?“, erkundigte ich mich.
    „Gar nichts“, antwortete sie. „Ich habe es mir ausgedacht. Ein Begriff ohne Bedeutung, der dich ablenken soll von dem, was ich vorhabe. Ich benutze diese Wörter für Angriffe oder Verteidigungstaktiken. Aber für praktische Dinge wie Feuer und Licht verwende ich Wörter, die etwas bedeuten.“
    „Ich kann ein Feuer entfachen?“
    „Wenn du stark genug bist. Aber es ist eine ermüdende Arbeit. Zauberkraft anzuwenden kostet Energie, und manche Dinge sind anstrengender als andere. Dir fällt es offensichtlich leicht, mit anderen eine mentale Verbindung aufzunehmen“, sagte Irys. „Vielleicht ist das dein Spezialgebiet.“
    „Was meinst du mit Spezialgebiet?“
    „Es gibt Magier, die nur zu bestimmten Dingen fähig sind. Wir haben Zauberer, die Wunden heilen können, und andere, die sich mit mentalen Verletzungen auskennen. Wieder andere sind in der Lage, große Objekte wie Statuen zu bewegen, während es anderen ihrer Kollegen leichtfällt, ein Feuer zu entfachen.“ Irys spielte mit den Troddeln an ihrem Kissen. „Manchmal lernst du jemanden kennen, der zwei oder drei Fähigkeiten beherrscht, oder ein Ausnahmetalent wie Leif, der die Seele anderer Menschen erspürt. Was dich angeht, so haben wir herausgefunden, dass du nicht nur in die Gedanken anderer eindringen, sondern auch die Taten eines Menschen oder Tieres beeinflussen kannst. Eine seltene Begabung. Diese zwei Fähigkeiten zusammen genommen findet man nicht oft.“
    „Und mehr ist nicht möglich?“, fragte ich.
    „Oh doch. Zauberer im Range eines Meisters können alles tun.“
    „Und warum wird Roze die

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