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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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noch nicht gesagt hast?“
    Ich nickte, denn ich bekam kein Wort heraus. Würde ich ihm von meinen magischen Fähigkeiten berichten, wäre ich noch schneller tot, überlegte ich.
    „Vertrauen ist schwer. Zu wissen, wem man vertrauen kann, ist noch schwerer“, meinte Valek.
    „Und ich habe eine Menge auf dem Kerbholz. Eine Schwäche von mir.“
    „Im Gegenteil – eine Stärke. Schau dir Ari und Janco an. Sie haben sich zu deinen Beschützern ernannt, lange bevor ich es tat. Weil du dich für sie beim Commander eingesetzt hast, als ihr Captain es nicht tun wollte. Überlege dir gut, was du bis jetzt geleistet hast, ehe du mir antwortest. Du hast dir den Respekt des Commanders und von Maren erworben sowie Aris und Jancos Ergebenheit.“
    „Und was bekomme ich von Euch, Valek? Ergebenheit? Respekt? Vertrauen?“
    „Du hast meine Aufmerksamkeit. Aber wenn du mir gibst, was ich will, kannst du alles von mir haben.“
    Am nächsten Morgen bereiteten sich die Generä auf ihre Abreise vor. Die acht Gefolgschaften benötigten vier Stunden, um sich zu versammeln. Als endlich alle durch die Tore verschwunden waren, schien ein Aufatmen durch die Burg zu gehen. Vor lauter Erleichterung liefen Diener und Soldaten ziellos in der Gegend herum. Sie versammelten sich zu kleinen Gruppen und holten erst einmal tief Luft, ehe sie sich daranmachten, die acht Gästezimmer aufzuräumen. Genau diesen Moment der Ruhe vor dem Sturm nutzte der Commander, um zu verkünden, dass die Delegation von Sitia am folgenden Tag eintreffen würde. Seine Worte schlugen ein wie der Blitz. Nachdem sich alle von dem Schock erholt hatten, setzte eine gewaltige Hektik ein, als die Diener davoneilten, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
    Obwohl ich heilfroh war, Brazell und Mogkan nicht länger sehen zu müssen, lief ich lustlos durch die Burg. Valeks Frage hatte ich noch nicht beantwortet. Um frei zu sein, musste ich in den Süden gehen, aber ohne das Gegengift würde ich nicht überleben. Mir wurde ganz beklommen ums Herz, als ich mir der Ausweglosigkeit meiner Lage bewusst wurde.
    Zur Ankunft der Delegation aus dem Süden am nächsten Tag musste ich bei der feierlichen Begrüßung anwesend sein. Ich hatte ein ungutes Gefühl in der Magengrube bei dem Gedanken, den Besuchern aus Sitia gegenüberzustehen. Jemand schien mir ins Ohr zu wispern: „Yelena, schau dir genau an, was du niemals haben kannst.“
    Da der Thronsaal zum Arbeitszimmer umfunktioniert worden war, blieb als einziger passender Raum für einen angemessenen Staatsempfang die Versammlungshalle des Commanders übrig. Wieder stand ihm Valek in seiner Paradeuniform zur Seite, während ich hinter den beiden wartete.
    Meine Befürchtungen verwandelten sich in Ehrfurcht, als ich die Anspannung der hochrangigen Regierungsmitglieder und ihrer Berater spürte, die für diese Zeremonie ausgewählt worden waren. Als die Delegation angekündigt und gebeten wurde einzutreten, ging ich einen Schritt zur Seite, um besser sehen zu können.
    Die Besucher aus Sitia betraten die Halle. Ihre langen, farbenfrohen und ungewöhnlichen Gewänder reichten bis zum Boden und bedeckten ihre Füße. Sie trugen mit Federbüschen verzierte Tiermasken, verbeugten sich vor dem Commander und verteilten sich Vförmig im Saal.
    Ihr Anführer hatte eine Habichtsmaske aufgesetzt und sprach in feierlichem Tonfall: „Wir versichern Euch unserer Ehrerbietung und entbieten Euch die Grüße Eurer Nachbarn aus dem Süden. Wir hoffen, dass dieses Treffen unsere beiden Länder enger zusammenbringen wird. Um Euch zu beweisen, wie ernsthaft wir uns darum bemühen, sind wir bereit, uns vor Euch zu zeigen.“ Mit einer theatralischen Bewegung setzten der Sprecher und seine vier Begleiter gleichzeitig ihre Masken ab.
    Ich blinzelte ein paar Mal in der Hoffnung, dass das Bild vor meinen Augen sich als Täuschung erweisen möge. Doch nichts dergleichen geschah. Es war der Moment, in dem aus meinen unglücklichen Leben ein jämmerliches wurde. Valek warf mir einen resignierten Blick zu, als ob auch er die neue Wendung, die die Dinge genommen hatten, nicht glauben konnte.
    Der Anführer aus Sitia war Irys. Eine Zauberin im Range eines Meisters stand nur knapp einen Meter von Commander Ambrose entfernt.

26. KAPITEL
    W ir heißen Euch in Ixia willkommen und hoffen auf einen verheißungsvollen Neubeginn“, verkündete der Commander den Staatsgästen. Während ich hinter dem Commander wartete, fragte ich mich, was mit den Besuchern aus

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